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Bain-Studie zum Internet der Dinge / Europa baut Führung bei Industrie 4.0 aus

Geschrieben am 19-02-2019

München (ots) - Europäische Unternehmen vernetzen Maschinen,
Anlagen und Produkte deutlich schneller als ihre US-Konkurrenten

- US-amerikanische Firmen kämpfen beim Internet der Dinge noch mit
Kinderkrankheiten, ihre Wettbewerber in Europa haben diese
weitgehend beseitigt
- Cybersicherheit bleibt die größte Hürde für den Einsatz von
IoT-Technologien

Mehr Pilotprojekte, höhere Investitionen: Europa hat seine
weltweite Vorreiterrolle beim Internet der Dinge (IoT) weiter
ausgebaut. Seit 2016 brachten die Unternehmen auf dem alten Kontinent
ihre Vorhaben rund um Industrie 4.0 dreimal so schnell voran wie ihre
Wettbewerber aus den USA. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie
"Europeans Extend Their Lead in the Industrial Internet of Things",
für die die internationale Managementberatung Bain & Company mehr als
600 IoT-Verantwortliche in Europa und den USA befragt hat.

Demnach will in beiden Regionen jeweils knapp die Hälfte der
Studienteilnehmer IoT-Projekte umsetzen. "Allerdings haben die
europäischen Unternehmen bereits deutlich mehr Erfahrung mit
IoT-Technologien und deshalb einen echten Wettbewerbsvorteil",
konstatiert Christopher Schorling, Partner in der
Technologie-Praxisgruppe von Bain und Co-Autor der Studie. "Die
Europäer wissen schon heute, wie sie IoT-Lösungen entlang der
gesamten Wertschöpfungskette gewinnbringend einsetzen können."

Europäer punkten mit Schnelligkeit

In der ersten Bain-Studie zu diesem Thema im Jahr 2016 hatten 27
Prozent der europäischen und 18 Prozent der US-amerikanischen
Unternehmen die Einführung von IoT-Anwendungen angekündigt.
Seinerzeit planten die Europäer zudem, einen höheren Anteil ihrer
IT-Budgets in diese neuen Technologien zu investieren. Insbesondere
Automobilhersteller sowie Bau- und Industrieunternehmen setzten schon
damals auf umfangreiche Pilotprojekte.

Diese frühen Anstrengungen zahlen sich nun aus. Zwar zeigt die
aktuelle Studie, dass Unternehmen bei der Einführung von
IoT-Technologien weiterhin große Herausforderungen zu bewältigen
haben. Doch viele US-Firmen kämpfen heute noch mit Kinderkrankheiten,
die die Europäer bereits weitgehend hinter sich gelassen haben. Dazu
gehören mangelnde technische Expertise sowie Probleme bei der
Integration und dem Zusammenspiel unterschiedlicher Systeme.

Bei US-Unternehmen dominieren noch Pilotprojekte

Solche grundsätzlichen Schwierigkeiten nennen die US-Amerikaner in
der aktuellen Bain-Studie sogar noch häufiger als vor zwei Jahren.
Sie verhindern offenbar, dass IoT-Technologien zügig ins
Tagesgeschäft integriert werden können. So planen die befragten
US-Unternehmen bis 2022 hauptsächlich Pilotprojekte. Derzeit hat etwa
die Hälfte zumindest dieses erste Stadium der Umsetzung von Industrie
4.0 erreicht. Bis 2022 sollen es rund 70 Prozent sein.

Dagegen arbeiten die Europäer mittlerweile an Geschäftsmodellen,
die ihre Investitionen refinanzieren, sowie an regulatorischen
Aspekten und Sicherheitsfragen. Ihre Vorreiterrolle manifestiert sich
auch in den Investitionsplänen. In den kommenden zwei Jahren wollen
europäische Unternehmen mehr als doppelt so viele großangelegte
IoT-Projekte realisiert haben wie ihre US-Konkurrenten.

Sicherheit bereitet Sorgen

Die größte Hürde für die Einführung von Industrie 4.0 ist für die
Befragten aus beiden Regionen die Sicherheit der Anwendungen. Gut die
Hälfte der Europäer sieht darin das zentrale Problem, bei den
US-Amerikanern ist es knapp ein Drittel.

"Die europäischen Anbieter von IoT-Lösungen haben große Chancen,
die Führung im Bereich Cybersecurity zu übernehmen", betont
Bain-Experte Schorling. "Schließlich sind sie gezwungen, ihre in
Sicherheitsfragen höchst anspruchsvollen heimischen Kunden
zufriedenzustellen." Gelinge es ihnen zusätzlich, die komplexen
Datenschutz- und Regulierungsanforderungen der EU zu meistern,
könnten sie sich einen enormen Wettbewerbsvorteil gegenüber der
Konkurrenz aus den USA und Asien erarbeiten.

Vorreiterrolle ist nicht in Stein gemeißelt

Allzu sicher sollten sich die Europäer ihrer Führungsposition
allerdings nicht sein. Die Pläne der US-Unternehmen sind extrem
ambitioniert. In den kommenden zehn Jahren wollen sie sowohl bei
Pilotprojekten als auch bei unternehmenskritischen Implementierungen
mit den Europäern gleichgezogen haben.

Um ihren Vorsprung zu halten, sollten sich die europäischen
IoT-Anbieter zunächst auf bestimmte Branchen fokussieren. In diesen
ausgewählten Segmenten können sie herausragende Expertise entwickeln
und überzeugende Komplettsysteme offerieren. Überdies gilt es für die
IT-Firmen, eng mit ihren Kunden zu kooperieren, um deren spezifische
Anforderungen systematisch in Software umzusetzen, die sich nahtlos
in die industriellen Prozesse integrieren lässt.

"In den nächsten zwei, drei Jahren werden sich die Gewinner beim
Thema Internet der Dinge herauskristallisieren", erklärt Oliver
Straehle, Leiter der Bain-Praxisgruppe Advanced Manufacturing &
Services im Raum EMEA und Co-Autor der Studie. Und er fügt hinzu:
"Unternehmen, die ihre IoT-Investitionen auf die lange Bank schieben,
verlieren an Wettbewerbsfähigkeit. Wer dagegen seine Maschinen,
Anlagen und Produkte vernetzt und die daraus resultierenden Daten
verwertet, zählt zu den Profiteuren in einer Welt weitreichender
Automatisierung und künstlicher Intelligenz."

Bain & Company

Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Informationstechnologie,
Organisation, Private Equity, digitaler Strategie und Transformation
sowie M&A - und das industrie- wie länderübergreifend. Gemeinsam mit
seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu
erzielen und damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im
Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft des
Kunden und Strategien, aus einem starken Kern heraus neue
Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer Gründung im Jahr 1973
lassen wir uns an den Ergebnissen unserer Beratungsarbeit messen.
Bain unterhält 57 Büros in 36 Ländern und beschäftigt weltweit 8.000
Mitarbeiter, 900 davon im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain
unter: www.bain.de. Folgen Sie uns: Facebook, LinkedIn, Xing, Bain
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Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Inc.
Karlspatz 1
80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com
Tel.: +49 (0)89 5123 1246
Mobil: +49 (0)151 5801 1246

Original-Content von: Bain & Company, übermittelt durch news aktuell


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