| | | Geschrieben am 12-02-2019 Staatsanwaltschaft Landshut erhebt Anklage in Kokain-Verfahren
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 Hamburg (ots) -
 
 Sperrfrist: 12.02.2019 06:00
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 Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
 
 In einem der größten Kokainverfahren in der deutschen Geschichte
 hat die Staatsanwaltschaft Landshut Anklage gegen acht Männer
 erhoben. Ihnen wird bandenmäßiger unerlaubter Handel mit
 Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Die Ermittler
 gehen davon aus, dass die Angeklagten Teil eines Netzwerks sind, das
 zwischen September 2017 und April 2018 etwa zwei Tonnen Kokain nach
 Deutschland geschmuggelt haben soll. Die Täter flogen auf, als im
 Sommer 2017 immer wieder große Mengen Kokain in Supermärkten
 auftauchten, versteckt in Bananenkartons. Die Ermittlungen, die unter
 dem Namen "Paraguay" geführt wurden, legten offen, dass die Bande
 immer wieder in Bananenreifereien im gesamten Bundesgebiet einbrach,
 um Kokain zu entwenden. Unter den überwiegend albanisch-stämmigen
 Angeklagten befinden sich nach Ansicht der Ermittler auch drei
 Personen, die der mittleren Führungsebene der Bande zuzurechnen sind.
 Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, die NDR, BR und "Süddeutsche
 Zeitung" einsehen konnten. Die Fahnder von Zoll und Polizei gehen
 davon aus, dass die "Paraguay-Netzwerk" genannte Tätergruppe trotz
 der Festnahmen weiter in Südamerika und Europa aktiv ist.
 
 Die Ermittlungen ergaben, dass das aus Ecuador stammende Kokain
 auf den Seeweg nach Hamburg gelangte. Die Drogen waren dabei stets in
 Bananenlieferungen versteckt. Um an das Kokain zu gelangen, warteten
 die Täter ab, bis die jeweiligen Bananenlieferungen in so genannten
 Reifehallen ankamen. Anschließend brachen sie in die Hallen ein und
 entwendeten das Kokain. Bundesweit registrierten die Ermittler des
 LKA Bayern im Ermittlungszeitraum acht Einbrüche in Reifehallen in
 Bayern, in Hessen, in Nordrhein-Westfalen und im Saarland.
 Überwachungsvideos zeigen, dass die Täter dabei teilweise bewaffnet
 vorgingen. Durch Funkzellenabfragen und Telefonüberwachung kamen die
 Ermittler dem Täternetzwerk letztlich auf die Spur. Einer der
 Anführer der Gruppe soll demnach der 21-jährige Dario L. gewesen
 sein, der als "Logistiker" fungierte und hierfür eigens eine Wohnung
 in Hamburg angemietet haben soll. Dort fanden Polizisten später bei
 einer Durchsuchung unter anderem Lieferscheine zu Bananenlieferungen.
 Insgesamt konnte im Rahmen des Verfahrens rund eine Tonne Kokain
 sichergestellt werden.
 
 Der 40-jährige Alberto K. soll die Gruppe geleitet haben, als
 "Chefeinbrecher" soll der 25-jährige Klajdi D. die Einbrüche
 beaufsichtigt haben. Teilweise wurden die Täter für die Einbrüche
 eigens aus Albanien eingeflogen. Im April 2018 schlugen Polizeibeamte
 und Zollfahnder dann im gesamten Bundesgebiet zu und nahmen mehrere
 Personen fest. Sie durchsuchten Wohnungen in Ahrensburg, Hamburg und
 Hannover und stellten dabei unter anderem zwei scharfe Revolver und
 rund 30.000 Euro in bar sicher. Vier Personen wurden bereits in einem
 abgetrennten Verfahren vor dem Landgericht Hamburg wegen Beihilfe zum
 Betäubungsmittelhandel in nicht geringen Mengen zu mehrjährigen
 Haftstrafen verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
 
 Fahnder von Zoll und Polizei werten die Ermittlung, an der
 zwischenzeitlich mehr als 500 Polizisten, Zollfahnder und
 Staatsanwälte beteiligt waren als Erfolg. Insbesondere sei es
 ungewöhnlich, dass die Festgenommenen offenbar nicht nur zur
 untersten Hierarchie-Ebene der Gruppe gehörten. Die Ermittler gehen
 davon aus, dass der konkrete Lieferweg zumindest nach Deutschland
 zerschlagen ist. Gleichwohl vermutet das LKA München, dass die
 Hintermänner der Bande, die auch in Albanien, den Niederlanden und in
 Südamerika aktiv sein soll, bislang nicht gefasst worden sind. Nach
 Informationen von NDR, BR und SZ sind in den vergangenen Monaten in
 anderen europäischen Ländern vermehrt Kokainfunde gemacht worden, die
 ebenfalls aus Ecuador stammten und in Bananenlieferungen versteckt
 waren. Der zuständige Chefermittler des LKA München, Jörg Beyser
 sagte, dass die Ermittlungen weitergingen. "Wir versuchen nun, die
 Hintermänner der Bande aufzudecken, und setzen dabei insbesondere auf
 eine intensive internationale Zusammenarbeit". Über die Eröffnung der
 Hauptverhandlung entscheiden jetzt die Gerichte.
 
 Rechtsanwalt Hubertus Werner tritt als Verteidiger in dem
 anstehenden Verfahren auf. Er sagte, es werde sich erst im Prozess
 zeigen, wie belastbar die Beweise seien. Insbesondere die Auswertung
 von Funkzellen und die daraus geschlossene Zugehörigkeit einzelner
 Beschuldigter zu einer Tätergruppe kritisierte Werner. Er sprach von
 einer "anlasslosen Überwachung", die seiner Ansicht nach rechtlich
 schwierig und nicht mit der Strafprozessordnung zu vereinbaren sei.
 Der Anwalt rechnet mit einem langwierigen Prozess: "Ich gehe davon
 aus, dass schon allein auf Grund der Vielzahl der Angeschuldigten und
 der Vielzahl der Anwälte es sehr kompliziert sein wird, den
 Sachverhalt vollständig aufzuklären", sagte er.
 
 Über dieses Thema berichtet u.a. die Sendung Panorama 3 im NDR
 Fernsehen am Dienstag, 12.2.2019, um 21:15 Uhr.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Norddeutscher Rundfunk
 Presse und Information
 http://www.ndr.de
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 Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
 
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