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Feinstaubbelastung durch Silvesterfeuerwerk: Deutsche Umwelthilfe fordert Stopp von Feuerwerken in belasteten Innenstädten Deutschlands

Geschrieben am 21-12-2018

Berlin (ots) - Zum Jahreswechsel werden durch Feuerwerkskörper in
wenigen Stunden 5.000 Tonnen Feinstaub freigesetzt - Dies entspricht
etwa 17 Prozent der jährlich im Straßenverkehr entstehenden
Feinstaubmenge - Deutsche Umwelthilfe fordert für belastete Städte
jeweils zentral veranstaltete Feuerwerke mit professioneller
Pyrotechnik außerhalb der hochbelasteten Innenstadtbereiche - Die
bisherigen archaischen Böller und Feuerwerksraketen verursachen
Brände, gefährden die Gesundheit und vermüllen die Städte

Angesichts der alljährlich hohen Feinstaubbelastung durch
Silvesterfeuerwerk fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die
Kommunen auf, in allen Städten mit hoher Luftbelastung zentrale und
professionell veranstaltete Feuerwerke außerhalb der sensiblen Zonen
zu veranstalten. Gleichzeitig muss es klare Verbote für
Silvesterböller und mit Schwarzpulver getriebene Raketen geben, die
für die extremen Feinstaubwerte aber auch viele Brände und
Verletzungen verantwortlich sind. Dies ist im Ausland bereits Praxis,
jedoch erst in wenigen deutschen Städten. Eine Alternative ist auch
die Ausweisung bestimmter Zonen am Rande der Stadt, in denen ohne
Gefahr für die Luftqualität private Silvesterböller und Raketen
gezündet werden. Die DUH hält dies für nötig, um den
Gesundheitsschutz in den von hoher Luftverschmutzung betroffenen
Städten und Gemeinden sicherzustellen.

Für das wenige Stunden dauernde Silvester-Feuerwerk kauften die
Menschen in Deutschland 2017 für 137 Millionen Euro umwelt- und
gesundheitsschädliche Böller und Raketen. Sie erzeugen nicht nur
viele zehntausend Tonnen an Müll, führen zu vielen tausend
Feuerwehreinsätzen, sondern erzeugen auch ca. 5.000 Tonnen Feinstaub
(PM10). Je nach Wetterlage ist die Feinstaubkonzentration über viele
Stunden hinweg so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht.

Der Grenzwert für Feinstaub für das Tagesmittel von 50 µg/m³ darf
an insgesamt 35 Tagen im Jahr überschritten werden. Erschreckend ist
die Höhe der Belastung in der Silvesternacht: Das Umweltbundesamt
dokumentierte in den vergangenen Jahren in Leipzig um 1 Uhr nachts
einen PM10-Stundenwert von mehr als 1.800 µg/m³, in München und
anderen Städten sind an Neujahr Stundenwerte über 1.000 µg/m³ üblich.
Dies führt in der Konsequenz auch zu hohen Tagesmittelwerten an
Neujahr; Werte um 100 µg/m³ sind keine Seltenheit, in München etwa
stiegen die Wert in 2017 auf 564 µg/m³.

Feinstaub gehört zu den Luftschadstoffen, deren negativer Effekt
auf die menschliche Gesundheit gut dokumentiert ist. Besonders
betroffen sind Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen wie
Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen, sowie Schwangere und
Kinder. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt daher, die
Anzahl der Überschreitungstage von 35 auf 3 zu reduzieren.

Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer, sagt: "Ein
Silvesterfeuerwerk gehört für viele Menschen zum Jahreswechsel und so
soll es auch bleiben. Wir brauchen aber für die mit Luftschadstoffen
hoch belasteten Innenstädte einen Schutz vor den Feinstaubmassen aus
archaischer Pyrotechnik. Nicht zuletzt aufgrund des Dieselskandals
sind Menschen in Deutschland zunehmend besorgt, wenn es um das Thema
saubere Luft geht. Die Kommunen sind hier gefordert zu handeln. Wir
möchten eine Verschiebung der Feuerwerksaktivitäten raus aus der
Innenstadt. Entweder auf Flächen am Stadtrand, wo die Menschen ihre
Feuerwerkskörper abfeuern können oder noch besser ein professionelles
Feuerwerk außerhalb sensibler Zonen, an dem sich alle erfreuen können
und welches kaum Feinstaub erzeugt."

Erste Städte in Deutschland haben weitgehend unbemerkt
entsprechende Begrenzungen und Verbote für die Innenstadt
ausgesprochen, so etwa Konstanz (nach einem durch Raketen ausgelösten
Brand in der historischen Altstadt), Goslar, Bremen, Bielefeld,
Straubing oder Ravensburg. Andernorts gibt es Auflagen aus
Naturschutzgründen oder um Schäden an Personen zu verhindern. Jüngst
hat die Stadt Hannover bekannt gegeben, dass es dieses Jahr in
bestimmten Sperrzonen kein Feuerwerk in der Stadt geben wird.

Ein öffentliches Feuerwerk oder eine professionelle Pyro-Show sind
dabei nicht nur sicherer. Diese belasten die Umwelt auch weniger, da
hier meist andere Feuerwerksbatterien zum Einsatz kommen. Auch
außerhalb Deutschlands wird privates Feuerwerk in der Silvesternacht
zusehend kritisch gesehen, so ist es unter anderem in Paris verboten,
Feuerwerkskörper oder Böller zu verkaufen und abzufeuern. In Dänemark
und Slowenien sind Verkauf, Besitz und Verwendung von Knallkörpern
generell verboten.

Luftverschmutzung ist nicht nur in der Neujahrsnacht ein Problem,
sondern ganzjährig. Besonders Dieselmotoren in Fahrzeugen,
Baumaschinen aber auch Kaminöfen tragen maßgeblich zur Belastung der
Luft mit Feinstaub bei. Das gilt auch für Wohnräume, denn schlechte
Luft dringt auch in Häuser.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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