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KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Konjunktur mit Gegenwind

Geschrieben am 07-12-2018

Frankfurt am Main (ots) -

- Probleme der Autoindustrie mit neuem Abgasstandard sind
belastender Sonderfaktor im dritten Quartal
- KfW Research senkt Konjunkturprognosen für 2018 und für 2019
leicht auf 1,9 % bzw. 1,6 % (Vorprognosen: 2,0 % bzw. 1,7 %)
- Liste der Konjunkturrisiken bleibt lang

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat im Sommer erneut
enttäuscht. Mit einem Plus von lediglich 0,2 % gehört das dritte
Quartal zu einem der schwächsten seit Beginn der Erholung im Jahr
2013. Wie bereits in den Vorquartalen wurde die wirtschaftliche
Entwicklung durch einen temporären Sondereffekt maßgeblich belastet.
Nach Witterung, Grippewelle und Streiks im ersten Halbjahr waren es
nun Probleme der Autoindustrie beim Umstieg auf das neue Zulassungs-
und Abgastestverfahren WLTP zum 1. September, die europaweit
konjunkturelle Bremsspuren hinterließen. So rollten in den
Autofabriken der Eurozone knapp 6 % weniger Fahrzeuge von den Bändern
als in den drei Monaten zuvor. Bis zum Frühjahr 2019 dürfte sich die
Automobilproduktion wieder erholen. Aufgrund des schwachen dritten
Quartals revidiert KfW Research die Konjunkturprognose für die
Eurozone leicht auf 1,9 % für 2018 und auf 1,6 % für 2019 nach unten
(Vorprognosen: 2,0 % bzw. 1,7 %).

"Die europäische Wirtschaft befindet sich nach wie vor in der
Expansion. Die Zeichen stehen zwar auf Abkühlung der Konjunktur. Ich
bleibe dennoch optimistisch, dass wir bei deutlich positiven
Wachstumsraten bleiben. Die stabile Binnennachfrage muss - und kann -
das Wachstum tragen"", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW.

Die fundamentalen Rahmenbedingungen für eine solide Expansion des
privaten Konsums in der Eurozone sind weiter intakt. Die
Arbeitslosenquote markiert ein Zehnjahrestief, die Reallöhne wachsen
ordentlich und dürften kurzfristig einen Schub von den sinkenden
Energiepreisen erhalten. Die hohe Kapazitätsauslastung zeigt, dass es
anhaltenden Bedarf für Investitionen gibt. Und trotz der langsamen
Rückführung der geldpolitischen Unterstützung dürften die
Finanzierungskonditionen für die Unternehmen günstig bleiben. Hinzu
kommt, dass die Fiskalpolitik 2019 der Konjunktur mit einem Impuls
von knapp 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Rückhalt verleihen
wird.

Die Liste der Risiken für die Konjunktur bleibt gleichwohl lang,
und die drei wichtigsten Abwärtsrisiken für die europäische
Wirtschaft sind unverändert. Erstens ist eine Eskalation der
Handelskonflikte jederzeit denkbar. Zweitens kann bis zur alles
andere als sicheren Zustimmung des britischen Parlaments zur
Austrittsvereinbarung ein ungeordneter Brexit nicht ausgeschlossen
werden. Drittens droht in Italien, ausgelöst von der geplanten
fiskalpolitischen Lockerung der neuen Regierung, die Gefahr einer
Abwärtsspirale aus steigenden Risikoprämien, wankenden Banken und
sinkendem Wachstum.

Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass Eurozone ist abrufbar unter:
http://ots.de/Bnz2hG



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


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