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KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Herbstblues bei den kleinen und mittleren Unternehmen

Geschrieben am 03-12-2018

Frankfurt (ots) -

- Mittelständisches Geschäftsklima gibt auf hohem Niveau spürbar
nach
- Lageurteile trotz Rückgangs weiterhin sehr gut, Erwartungen
weniger optimistisch
- Zaghafte Stimmungsaufhellung bei Großunternehmen
- Deutscher Aufschwung geht unaufgeregt weiter

Die Stimmung der deutschen Mittelständler kühlt im November
merklich ab, nachdem sie sich im Oktober noch überraschend stabil
präsentiert hatte. Damit vollziehen die kleinen und mittleren
Unternehmen mit einem Monat Verzögerung - und in gedämpftem Ausmaß -
den vor allem erwartungsgetriebenen, kräftigen Geschäftsklimaverfall
bei den Großunternehmen nach, die sich ihrerseits im November wieder
geringfügig erholt haben. Konkret fällt das Geschäftsklima im
Mittelstand um 3,4 Zähler auf jetzt 14,5 Saldenpunkte, wie das
aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer anzeigt.

Im langfristigen Vergleich ist dies noch immer ein sehr gutes
Ergebnis, vor allem dank der Lagekomponente: Zwar beurteilen die
Mittelständler ihre aktuelle Geschäftslage um 2,6 Zähler schlechter
als im Oktober. Das aktuelle Niveau von 26,5 Saldenpunkten zählt aber
noch immer zu den Top-10-Prozent der Lageurteile seit Beginn der
Zeitreihe im Januar 2005. Die Geschäftserwartungen der Mittelständler
fallen um deutliche 4,0 Zähler, halten sich aber mit 3,4
Saldenpunkten nach wie vor klar oberhalb der Nulllinie, die dem
langfristigen Durchschnitt entspricht.

Bei den Großunternehmen zeigt das Geschäftsklima im November
zaghafte Ansätze einer Erholung, nachdem es im Vormonat deutlich nach
unten gerauscht war. Die Lageurteile verbessern sich minimal um 0,2
Zähler auf 16,9 Saldenpunkte. Gleichzeitig hellen sich die
Erwartungen um bescheidene 0,6 Zähler auf nun -1,4 Saldenpunkte auf.
Insgesamt zieht das Geschäftsklima der großen Firmen dadurch
geringfügig um 0,4 Zähler auf 7,3 Saldenpunkte an. Das ist an sich
kein schlechtes Resultat, aber deutlich weniger als im Mittelstand.
An der weit geöffneten Stimmungsschere, die sich seit dem vergangenen
Frühling zulasten der großen exportorientierten Unternehmen aufgetan
hat, wird deutlich, dass es die etwas ins Stottern geratene
Weltkonjunktur und vor allem die zahlreichen internationalen
Unwägbarkeiten wie US-Protektionismus, Brexit und der Haushaltsstreit
Italiens mit der EU sind, die zurzeit die wirtschaftliche Entwicklung
belasten. Die Großunternehmen mit ihrer stärkeren Ausrichtung auf
ausländische Märkte sind hier besonders sensitiv und spüren solche
Einflüsse frühzeitig. Die Mittelständler, die häufig eher indirekt
über Liefer- und Leistungsverflechtungen sowie über Nachfrageeffekte
von außenwirtschaftlichen Entwicklungen betroffen sind, regieren mit
entsprechender Verzögerung.

"Der gegenüber den großen Firmen leicht verzögert im Herbst
einsetzende Blues im Mittelstand mag für die Jahreszeit typisch sein.
Als Vorbote eines langen und frostigen Konjunkturwinters taugt er
jedoch nicht", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. Dafür
seien die Niveaus nahezu aller Indikatoren des
KfW-ifo-Mittelstandsbarometers viel zu gut und auch andere harte
monatliche Konjunkturindikatoren wie die Auftragseingänge in der
Industrie und die Autoproduktion starteten mit Rückenwind in das
vierte Quartal. "Die fetten Jahre mit Realwachstumsraten von 2 % oder
mehr wie noch 2017 sind zwar erst einmal vorbei. Deutschland dürfte
aber noch immer im Tempo seines Wachstumspotenzials und somit
ziemlich unaufgeregt weiter wachsen - zumindest wenn die vielen
Risiken im europäischen und internationalen Umfeld halbwegs
beherrschbar bleiben." KfW Research prognostiziert für das laufende
Jahr und auch für 2019 ein Wirtschaftswachstum von 1,6 %.

Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass ist abrufbar unter:
www.kfw.de/konjunkturkompass



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


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