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Entgeltmonitor 2018: Bereinigte Lohnlücke zwischen Frauen und Männern sinkt auf 4,5 Prozent

Geschrieben am 20-11-2018

Hamburg (ots) - Frauen verdienen 4,5 Prozent weniger Gehalt als
Männer. Damit ist die Lohnlücke im Vergleich zum Vorjahr um 0,7
Prozentpunkte geschrumpft. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle
Studie "Entgeltmonitor 2018" von Compensation Partner. Für die
Auswertung untersuchten die Hamburger Gehaltsanalysten 219.734
Angaben von Fachkräften und werteten diese nach Frauen und Männern
aus.

Unbereinigte Entgeltlücke sagt wenig aus

Im direkten Geschlechtervergleich ergibt sich ein Lohnunterschied
von 26,5 Prozent. Dieser Wert ist unbereinigt. Um diesen zu
bereinigen, hat Compensation Partner nicht nur Berufe, sondern auch
die Anforderungsniveaus der Jobs in zwei unterschiedlichen
Personengruppen berücksichtigt. Die erste Gruppe umfasst Berufe,
deren Mediangehälter mit rund 33.000 Euro leicht unter dem
Medianeinkommen in Deutschland liegen, die zweite Gruppe beinhaltet
Berufe mit Gehältern um die 60.000 Euro. Während die Entgeltlücke in
der geringer vergüteten Gruppe bei 1,4 Prozent liegt, beträgt sie in
der höher verdienenden 7,6 Prozent. Insgesamt ergibt sich daraus ein
bereinigter Gender Pay Gap von 4,5 Prozent.

"Der unbereinigte Wert sagt wenig aus. Es ist ein Vergleich
zwischen Äpfeln und Birnen, da unterschiedliche Stellenprofile
gegenübergestellt werden - zum Beispiel berufserfahrene Akademiker
und junge Beschäftigte kurz nach ihrer Ausbildung. Für eine präzise
Überprüfung der Entgeltlücke müssen identische oder sehr ähnlicher
Stellenprofile miteinander verglichen werden", so Tim Böger,
Geschäftsführer von Compensation Partner.

Höchste Entgeltlücke im Gesundheitswesen

Im Branchenvergleich bei der geringer vergüteten Gruppe liegt die
größte Entgeltlücke in der Softwareentwicklung mit 7,5 Prozent vor.
Es folgen das Versicherungswesen (7,3 Prozent) und die
Metallindustrie (5,4 Prozent). In der höher vergüteten Gehaltsklasse
sind die Entgeltlücken hingegen signifikanter: Im Gesundheitswesen
beträgt sie 10,4 Prozent, in der Logistik 9,9 Prozent und in der
Werbung beziehungsweise Public Relations (PR) 9,8 Prozent.

Überprüfung der Entgeltlücke nach Alter: Diskrepanz unter den 50-
bis 59-Jährigen am größten

In der höher vergüteten Gruppe ist die Entgeltlücke bei den
Beschäftigten zwischen 50 und 59 Jahren mit 7,8 Prozent am größten.
In der niedrigeren Verdienstklasse beträgt sie dagegen für die
gleiche Altersgruppe nur 0,5 Prozent. Zudem verdienen Frauen mit über
60 Jahren sogar 2,8 Prozent mehr als Männer.

Branchen mit Entgeltlücken zu Gunsten der Frauen

Laut Studie gibt es auch Branchen, in denen Frauen mehr verdienen
als Männer. Dies gilt vor allem für Beschäftigte in Berufen der
niedrigen Gehaltsklasse. Die höchste Entgeltlücke zu Gunsten der
Frauen liegt in der Touristik- und Freizeitindustrie mit 5,5 Prozent
vor. In der Lebensmittelbranche (3,2 Prozent) und in der
Unternehmensberatung (2,9 Prozent) beziehen weibliche Beschäftigte
ebenfalls ein etwas höheres Einkommen als ihre männlichen Kollegen.

Stichproben von Berufepaaren

Um den Lohnunterschied an Beispielen deutlich zu machen, hat
Compensation Partner aus unterschiedlichen Berufen Paare ermittelt,
die hinsichtlich der Region, des Alters, des Bildungshintergrundes
und der Firmengröße identisch sind. Das Resultat: In allen Fällen
errechneten die Experten eine Entgeltlücke zu Ungunsten der Frauen.
Vier Beispiele sind in der Studie aufgeführt: Für die Stichprobe im
Marketing beträgt die Lohnlücke 5,8 Prozent, für Rechtsanwälte 3
Prozent und in der Krankenpflege 2,9 Prozent. Am höchsten ist der
Wert bei dem Pärchen in der Unternehmensberatung mit 8,7 Prozent.

"Wir beobachten eine Verringerung der bereinigten Entgeltlücke.
Arbeitnehmerinnen holen hinsichtlich der Vergütung auf - trotzdem
werden sie in den meisten Fällen schlechter bezahlt als ihre
männlichen Kollegen", so Böger abschließend.

Alle Ergebnisse und Erklärungen finden Sie auch in unserem
Entgeltmonitor 2018: http://ots.de/HxqPjj

Weitere Informationen können Sie hier abrufen:
http://ots.de/T6z9Pb

Zur Methodik: Die Hamburger Vergütungsanalysten von Compensation
Partner haben basierend auf 219.734 Vergütungsdaten die Entgeltlücke
in Deutschland untersucht. Für die Bereinigung wurden ausschließlich
Berufe betrachtet, in denen ausreichend Männer- und Frauengehälter
vorlagen und die sich in Bezug auf Angebot und Nachfrage ähnlich
verhalten. Über die Bildung von zwei Gehaltsgruppen wurden
strukturell vergleichbare Berufe identifiziert. In der ersten Gruppe
liegt das Median-Jahreseinkommen zwischen 30.000 und 35.000 Euro, in
der anderen zwischen 55.000 und 66.000 Euro. In beiden Berufsgruppen
wurden schließlich die Entgeltlücken getrennt und unter
Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungsniveaus ermittelt.

Darüber hinaus überprüfte Compensation Partner die
Gehaltsunterschiede je Gruppe nach den Parametern Alter, Firmengröße
und Branche. Exemplarisch wurden einzelne Berufe gesondert analysiert
und in Stichproben Berufspaare gebildet, bei der die Parameter von
Frauen und Männern fast identisch waren. Als Vergleichswert diente
jeweils der Median, der im Vergleich zum Durchschnittswert nicht
durch Ausreißerwerte beeinflusst wird. Der Median ist der Wert, der
sich in der Mitte aller Daten befindet.

Anmerkung: Die von uns gemessene unbereinigte Entgeltlücke fällt
höher aus als die, die vom Statistischen Bundesamt herausgegeben
wurde (21 Prozent). Das Bundesamt erfasst Gehälter nur bis zur
Sozialversicherungsgrenze - im Zuge unserer Untersuchung
berücksichtigen wir hingegen die Daten auf dem gesamten Markt.

Über die COP CompensationPartner GmbH

Die COP CompensationPartner GmbH ist eine Tochtergesellschaft der
PMSG PersonalMarkt Services GmbH und gleichzeitig die Marke, unter
der das gesamte Firmenkundengeschäft von PersonalMarkt
zusammengefasst wird. PersonalMarkt wurde 1999 für das Angebot von
Gehaltsdienstleistungen im Internet gegründet und bündelt die
B2B-Aktivitäten unter Compensation Partner. Seit 2007 bietet das
Unternehmen mit Compensation-Online einen digitalen Zugang zu einer
der größten Vergütungsdatenbanken in Deutschland an.

Die Plattform beinhaltet zusätzlich eine moderne analytische
Systematik zur Bewertung von Stellen in Unternehmen. Neben der
automatisierten Variante über Compensation-Online bietet Compensation
Partner auch auf spezifische Kundensituationen maßgeschneiderte
Analysen und Benchmarks an.



Kontakt:
Artur Jagiello
Leiter Kommunikation
COP CompensationPartner GmbH
jagiello@compensation-partner.de
Tel: 040 4134 543 900

Original-Content von: PersonalMarkt Services GmbH, übermittelt durch news aktuell


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