(Registrieren)

KfW-Mittelstandspanel 2018: Keine Anzeichen von Müdigkeit: Mittelstand im Inland und Ausland auf Wachstumskurs

Geschrieben am 23-10-2018

Frankfurt am Main (ots) -

- Größter Umsatzanstieg seit sechs Jahren
- Bedeutung des Mittelstands für den Arbeitsmarkt wächst weiter
- Profitabilität stagniert erstmals seit acht Jahren
- Auslandsgeschäft wächst außerhalb Europas
- Eigenkapitalpolster erreichen neues Rekordhoch

Das Wachstumshoch im Mittelstand hält unvermindert an. Als
Arbeitgeber haben die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
nochmals an Bedeutung gewonnen. Ein neuer Beschäftigungsrekord wird
erreicht und der nächste ist in Sicht. Die Umsätze steigen so stark
wie seit Jahren nicht. Der Optimismus der Unternehmen bleibt groß und
lässt auf eine weiterhin hohe Wachstumsdynamik im Mittelstand hoffen.
Dies zeigt das heute vorgestellte KfW-Mittelstandspanel 2018.

Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 4,7 % erzielten
die mittelständischen Unternehmen den größten Anstieg seit sechs
Jahren. Die aggregierten Inlandsumsätze liegen gegenwärtig bei etwa
4.150 Mrd. EUR und damit rund 190 Mrd. EUR über dem Vorjahreswert.
Die Eigenfinanzierungskraft der mittelständischen Unternehmen
erreicht die nächste Rekordmarke: Die durchschnittliche
Eigenkapitalquote lag im Jahr 2017 bei 31,2 % (2016: 30,0 %). Der
Mittelstand zeigt sich auch für die kommenden Jahre optimistisch: Bis
zum Jahr 2020 rechnen deutlich mehr KMU mit steigenden Umsätzen (34
%) als mit sinkenden Umsätzen (16 %).

Ende 2017 waren 31,3 Millionen Personen in KMU erwerbstätig, ein
Zuwachs von 418.000 bzw. 1,3 % gegenüber dem Vorjahr. Der Mittelstand
bleibt auch in Zukunft Motor des Arbeitsmarkts: 15 % der KMU wollen
ihre Mitarbeiterzahl im laufenden Jahr erhöhen, rund 10 % planen, die
Zahl ihrer Mitarbeiter zu reduzieren.

Ein wiedererstarktes Standbein des Mittelstands ist das
Auslandsgeschäft: 21 % der Unternehmen haben Umsätze im Ausland
erzielt, das Volumen betrug 577 Mrd. EUR (+ 30 Mrd. EUR). Insgesamt
lag der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz im Mittelstand
bei 28,6 %. Der Zuwachs wurde nahezu vollständig von großen
Mittelständlern (> 50 FTE-Beschäftigte) sowie Unternehmen des
Verarbeitenden Gewerbes getragen und ist auf eine Trendwende auf
außereuropäischen Absatzmärkten zurückzuführen. Nachdem die Umsätze
dort seit 2012 kontinuierlich gefallen waren, steigen sie 2017 von
161 auf 186 Mrd. EUR. Das Europageschäft konnte seinen Aufwärtstrend
der vergangenen Jahre hingegen nicht fortsetzen und ging um 2 Mrd.
EUR auf 371 Mrd. EUR zurück, der europäische Anteil am Auslandsumsatz
sank von 68 % auf 64 %.

Die Investitionen im Mittelstand haben im Jahr 2017 erneut
angezogen und erreichen ein Gesamtvolumen von 211 Mrd. EUR (+3,4 %).
Der Anstieg ist vor allem auf Investitionen in neue Anlagen und
Bauten zurückzuführen, die mit einem Wert von 176 Mrd. EUR (+4 %) den
höchsten Wert seit 2004 erreicht haben. Allerdings verteilen sich die
Investitionen auf weniger Unternehmen: Nur noch 38 % der KMU haben
Investitionen getätigt, (- 4 Prozentpunkte), die durchschnittliche
Investitionshöhe ist um 14 % auf 150.000 EUR gestiegen.

Bei der Profitabilität hat der Mittelstand im Jahr 2017 erstmals
einen leichten Rückgang zu verzeichnen: die durchschnittliche
Umsatzrendite ging um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 7,2 % zurück. Sie
liegt damit allerdings weiter auf einem guten Niveau, konnte sie doch
über die vergangenen 12 Jahre hinweg um 1,8 Prozentpunkte zulegen.

Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner, warnt trotz hoher
Umsatzzuwächse und Eigenkapitalausstattung vor Selbstzufriedenheit:
"Die hohe Eigenkapitalausstattung der Unternehmen ist zwar einerseits
ein Signal der Stärke, andererseits hinterlässt sie im Lichte der
sinkenden Zahl an Investoren einen faden Beigeschmack. Mir wäre es
lieber, wenn mehr Unternehmen einen größeren Teil ihrer Gewinne für
Innovationen, Digitalisierungsmaßnahmen, neue Geschäftsmodelle oder
einen verbesserten Ressourceneinsatz einsetzen würden. Der
Mittelstand muss seine Produktivität gespeist aus Fortschritt wieder
mehr in den Blick nehmen. Der steigende Aufwand für Löhne und
Ressourcen erfordert das, will der Mittelstand seine Profitabilität
erhalten."

www.kfw.de/mittelstandspanel



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Wolfram Schweickhardt
Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Wolfram.Schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

659671

weitere Artikel:
  • Chubb erweitert Online-Angebot mit Cyberlösung (FOTO) Frankfurt am Main (ots) - Chubb gab heute die Erweiterung ihrer Online-Produktreihe mit einer neuen Cyberdeckung bekannt. Die Weblösung bietet über eine innovative Plattformtechnologie ab sofort einen hocheffizienten Angebots- und Policierungsprozess mit zusätzlichen Services und Schnittstellen. Der Versicherer wird damit seinem Ansatz gerecht, kleinen und mittelständischen Unternehmen, Kapitalgesellschaften sowie Stiftungen und Vereinen, einfache und schnelle Versicherungslösungen auch für Cyberrisiken anzubieten. Maklern mehr...

  • Der Westen im 10-Jahresvergleich: Steigerungen von bis zu 65 Prozent abseits der Großstädte Nürnberg (ots) - Der 10-Jahresvergleich der Mietpreise von immowelt.de in den Stadt- und Landkreisen von NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zeigt: - Mieten im Westerwaldkreis seit 2008 um 65 Prozent gestiegen, in Kassel um 59 Prozent - Noch moderates Preisniveau: In 84 von 115 Stadt- und Landkreisen liegen die Kaltmieten unter 8 Euro pro Quadratmeter - Frankfurt ist mit 13,80 Euro pro Quadratmeter am teuersten, dahinter folgen Mainz (11,50 Euro), Darmstadt und der Landkreis Hochtaunuskreis mehr...

  • Proptech-Unternehmen SKEPP startet in Österreich, der Schweiz, Spanien und Frankreich Berlin (ots/PRNewswire) - Das Proptech-Unternehmen SKEPP, eine Online-Vergleichswebsite für Büroflächen, bringt seine internationalen Ambitionen, nach den Erfolgen in Deutschland, den Niederlanden und Belgien, nun auch durch den Start in Österreich, der Schweiz, Spanien und Frankreich zum Ausdruck. Ab sofort ist das Unternehmen auch in diesen Ländern aktiv. Geschäftsführer Joost Lansink ist absolut überzeugt von diesen Plänen und blickt äußerst positiv auf die neuen Aufgaben. (Photo: https://mma.prnewswire.com/media/772783/Proptech_company_SKEPP.jpg mehr...

  • Mintecs neu auf den Markt gebrachte Rohstoffbeschaffungsplattform soll Verhandlungen zwischen Käufern und Verkäufern transformieren London (ots/PRNewswire) - Mintec, der führende unabhängige Anbieter von Preisdaten von Lebensmitteln und damit verbundenen Rohstoffen, hat eine neue Plattform für Beschaffungsfachleute auf den Markt gebracht, die von einer Roboter-Prozessautomatisierung gesteuert wird. Die neue Plattform, Mintec Analytics, bietet unabhängige Preisinformationen für mehr als 11.000 Rohstoffe sowie zusätzliche fortschrittliche Analysewerkzeuge. Zusammen bieten sie Einblicke in wichtige Einflussnehmer, Marktereignisse, Wettermuster und andere mehr...

  • Xsolla führt MobileGO (MGO) als neue weltweite Bezahlmethode für Entwickler und Gamer ein Los Angeles (ots/PRNewswire) - Xsolla, Anbieter einer umfassenden Suite von flexiblen Tools und Diensten, die Game-Entwickler bei der Markteinführung, Monetisierung und weltweiten Verbreitung ihrer Spiele unterstützt, akzeptiert seit heute MobileGO (MGO) - die Kryptowährung speziell für die Gaming-Branche - für seine Partner im Bereich Desktop- und Handyspiele. Zum ersten Mal überhaupt können sich Entwickler Tantiemen in einer Kryptowährung auszahlen lassen (MGO), in einem gestaffelten Prozentsatz ihrer Wahl. Immer mehr digitale mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht