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Börsen-Zeitung: Angriff auf Tesla, Kommentar zu Daimler von Isabel Gomez

Geschrieben am 04-09-2018

Frankfurt (ots) - Mit der Weltpremiere des ersten Elektro-Mercedes
hat Daimler die Aufholjagd auf Tesla im elektrischen Premiumsegment
eröffnet. Reichlich spät. Immerhin wurde Tesla vor 15 Jahren
gegründet und brachte schon vor sechs Jahren mit dem Model S ein
elektrisches Oberklassenauto auf den Markt.

Daimler nennt Qualität als Argument für den vergleichsweise späten
Start. Man könne sich als Premiumanbieter keine Fehler erlauben. Die
Qualitätsmängel und Produktionsprobleme von Tesla spielen den
Stuttgartern dabei freilich in die Hände.

Allerdings zeigten die zwei Jahre, die zwischen der Ankündigung
der Elektromarke EQ und der Präsentation des EQC lagen, dass
E-Mobilität auch etablierte Hersteller an Grenzen bringt. Nicht nur,
weil das kapitalintensive Unterfangen auf die Marge drückt. Vielmehr
hat auch der 135-jährige Daimler kleinere operative Probleme. Etwa,
weil die Nachfrage nach dem neuen E-Smart derart unterschätzt wurde,
dass es nun zu Lieferengpässen und Wartezeiten von bis zu einem Jahr
kommt. Hinzu kommt, dass Batteriezellen knapp sind, weil sämtliche
Hersteller von wenigen asiatischen Herstellern kaufen, und dass die
Kapazitäten in der Daimlerschen Batteriemontage nicht ausreichen.
Ähnliche Schwierigkeiten drohen beim EQC.

Dass der EQC ein SUV ist, war eine clevere Entscheidung, da das
margenstarke Segment boomt. Wenngleich der EQC Daimler zufolge
profitabel ist, wird der Gewinn in der Hochlaufphase ab Anfang 2019
kaum üppig sein. Das dürfte sich Branchenkennern zufolge erst ab 2020
ändern, wenn die Löcher in der Ladeinfrastruktur gestopft sind und
mehr als nur die in den nächsten Tagen vorgestellten elektrischen
Erstlingswerke von Audi, BMW und Daimler die Nachfrage ankurbeln.

Während Volkswagen, die Ende 2019 den ID Neo auf den Markt bringen
will, für ihre E-Autos mit hohem Kapitalaufwand eine eigene
Produktionsplattform schafft, setzen Daimler und BMW in ihrer
Elektrostrategie auf mehr Flexibilität. Auf der BMW-Architektur
können Fahrzeuge als Benziner, Diesel, mit E-Motor oder
Hybrid-Antrieb gefertigt werden. Daimler baut zwar auch eine eigene
EQ-Plattform, stattet die Werke aber so aus, dass sie ebenfalls
sämtliche Antriebsvarianten eines Modells fertigen können. Das soll
eine schnelle Reaktion auf Nachfrageschwankungen bei den
Antriebsarten ermöglichen und so dazu beitragen, mit E-Mobilität
möglichst schnell nachhaltige Gewinne erzielen zu können. Das hätte
Daimler Tesla dann wiederum voraus.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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