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Deutsche Top-Autozulieferer steigern Umsatz auf 221 Mrd. Euro und verstärken sich durch strategische Transaktionen (FOTO)

Geschrieben am 04-07-2018

München (ots) -

PwC Strategy& Analyse: Der Weltmarktanteil deutscher Zulieferer
stagniert seit 2015 bei 24% / Deutsche Zulieferer mit international
höchster F&E-Quote / Zunehmend strategische M&A in den Bereichen
Software und Elektrik/Elektronik

Trotz der noch immer schwelenden Dieselkrise und struktureller
Umbrüche wie dem Weg hin zum vernetzten und autonomen Fahren ist die
internationale Automobilzulieferer-Branche solide aufgestellt: Die 86
weltweit umsatzstärksten Zulieferer erzielten 2017 zusammen einen
Erlös in Höhe von 909 Mrd. Euro, was einem Wachstum von 5,7% im
Vergleich zu 2016 (860 Mrd. Euro) entspricht. Im
Fünf-Jahres-Vergleich (2013-2017) wuchsen die Topzulieferer mit einem
jährlichen Schnitt von 8% sogar stärker als die 11 internationalen
Top-OEMs (6% pro Jahr). Deutsche Zulieferer setzten im vergangenen
Jahr 221 Mrd. Euro um und konnten ihren Weltmarktanteil von 21% im
Jahr 2013 auf 24% ausbauen; allerdings stagniert dieser Wert seit
2015. Dagegen verloren asiatische Zulieferunternehmen ebenso wie die
europäischen (ohne Deutschland) im selben Zeitraum 2 Prozentpunkte
ihres Weltmarktanteils, während amerikanische Zulieferer einen
Prozentpunkt dazugewannen. Das sind die zentralen Ergebnisse der
aktuellen Analyse "Wachstumsperspektive Autozulieferer: Die Akkus
sind geladen - doch wohin führt der Weg?" von Strategy&, der
Strategieberatung von PwC.

"Die deutschen Zulieferer haben die disruptiven Entwicklungen in
der Autobranche bislang gut gemeistert. Durch die hohe Qualität ihrer
Produkte konnten sie weiterhin ein Preispremium durchsetzen und
erfolgreich vermarkten, insbesondere zulasten der japanischen
Konkurrenz. Letztere ist von den schwächelnden japanischen
Herstellern abhängig und blieb vor allem im wichtigen chinesischen
Markt in der Vergangenheit hinter den hohen Erwartungen zurück",
erläutert Richard Viereckl, Partner bei PwC Strategy& Deutschland.

Die deutschen Topzulieferer scheinen entschlossen, ihre Position
als Innovations- und Qualitätsführer zu festigen, denn sie eint eine
im internationalen Vergleich besonders hohe F&E-Intensität: Im
Schnitt investierten die führenden deutschen Zulieferer zwischen 2015
und 2017 5,7% ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.
Europäische Zulieferer (ohne Deutschland) erreichten im selben
Zeitraum eine F&E-Quote von gerade einmal 3,7%. In Asien und in
Amerika steckten die Zulieferer sogar nur 3,2 bzw. 3,1% ihres
Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

"Richtet man den Blick auf die Unternehmensportfolios der
deutschen Zulieferer, sind zwei spezielle Cluster erkennbar. Die
Reifenbranche beeindruckt mit traditionell hohen und immer noch
steigenden EBIT-Margen bei moderaten F&E-Ausgaben. Daneben
investieren insbesondere die großen Zulieferer mit breitem
Produktportfolio bei solider EBIT-Marge überdurchschnittlich viel in
F&E", kommentiert Henning Rennert, Partner bei PwC Strategy&
Deutschland. "Trotz oder gerade wegen der guten Performance der
deutschen Zulieferer sind diese Investitionen strategisch wichtig,
denn im zukünftigen Spannungsfeld elektrischer, autonomer, vernetzter
und geteilter Autos müssen alle Player erst noch Kompetenzen
aufbauen. Zudem setzen internationale Wettbewerber insbesondere aus
China gerade zum Sprung an."

Für den strategischen Kompetenzaufbau in Zukunftsfeldern sprechen
auch die starken M&A-Aktivitäten der Branche. 85% der untersuchten
deutschen Zuliefererunternehmen haben zwischen 2015 und 2018
entsprechende Transaktionen getätigt. Die Firmen richten ihren Fokus
dabei vor allem auf den anorganischen Aufbau von
Software-Kompetenzen: Vergleicht man den Zeitraum von 2012 bis 2014
mit den Jahren 2015 bis 2018, haben sich die Käufe im Bereich
Software auf globaler Ebene mehr als verfünffacht. Auch bei Elektrik
bzw. Elektronik stiegen die Zukäufe zwischen den beiden betrachteten
Zeiträumen um 48%, wobei sich die Zulieferer besonders im
Infotainment-Bereich engagierten. Aufkäufe bei Hybrid- und
BEV-Antrieben gingen dagegen um 7% zurück, was darauf schließen
lässt, dass die Industriestruktur in dieser Sparte bereits gefestigt
ist.

Vor allem große Zulieferer rüsten sich mit gezielten
F&E-Investitionen sowie einem Portfoliomanagement für die Zukunft und
digitalisieren ihre Produkte oder erweitern ihr Angebot mit
Dienstleistungen wie digitalen Flottenmanagement-Lösungen,
Kartendaten oder Ridesharing. Auf diesem Gebiet treten die Zulieferer
neuerdings sogar in direkte Konkurrenz zu den Autoherstellern und
erreichen somit auch den B2C-Markt. Diesen haben Software-Giganten
schon seit Jahren erobert und verfügen bereits über etablierte
Strukturen sowie ausgezeichnete Kompetenzen in einigen Bereichen,
sodass sich der Wettbewerb erhöht. Zudem investieren die großen
Technologiefirmen deutlich stärker im Bereich F&E bei gleichzeitig
kürzeren Entwicklungszyklen und größerer Agilität. "Will sich die
deutsche Automobilindustrie hier mittelfristig nicht die Butter vom
Brot nehmen lassen, wird das nur durch eine stärkere Kooperation von
Topzulieferern mit Herstellern möglich sein - vereinte Kräfte sind
gefragt", schließt Rennert.

Die Ergebnisse der Automobilzulieferer-Studie finden Sie unter:
https://www.strategyand.pwc.com/de/studie/autozulieferer-perspektive

Methodik

Für die Studie wurden 86 internationale Topzuliefererunternehmen
untersucht. In die Analyse flossen die Finanzkennzahlen (Bilanz-,
G+V- und weitere Kennzahlen wie die F&E-Quote) der Zulieferer ebenso
wie M&A-Daten ein. Der Betrachtungszeitraum der Studie umfasst die
Jahre 2013 bis 2018.



Pressekontakt:
Annabelle Kliesing
Senior PR Lead
PwC Strategy& (Germany) GmbH
annabelle.kliesing@strategyand.de.pwc.com
T: +49 89 54525613

Original-Content von: Strategy&, übermittelt durch news aktuell


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