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Mattes: Deutsche Automobilindustrie setzt auf Elektromobilität, Digitalisierung und Vernetzung

Geschrieben am 03-07-2018

Berlin (ots) - Ich begrüße Sie sehr herzlich zur
VDA-Halbjahres-Pressekonferenz. Sie findet in turbulenten Zeiten
statt. Für mich ist es die erste Halbjahres-Pressekonferenz als
VDA-Präsident. Ich will daher mit einer persönlichen Bemerkung
beginnen. Ich nehme die Vorfälle der Vergangenheit und auch die
aktuellen Entwicklungen sehr ernst. Wir haben massiv an Vertrauen und
Glaubwürdigkeit verloren. Das bewegt mich auch persönlich.

Wir arbeiten daran, neues Vertrauen zu gewinnen und unsere
Glaubwürdigkeit wieder zu stärken. Das geht nicht auf Knopfdruck, das
braucht Zeit. Dazu gehört, dass wir tun, was wir sagen, dass
Verlässlichkeit und Transparenz unser Handeln bestimmen. Wir müssen
"liefern", was wir versprochen haben.

Ich bin seit 36 Jahren in der Automobilindustrie tätig. In diesem
Zeitraum hat die deutsche Automobilindustrie ihre Produktion
verdreifacht, während die Welt-Pkw-Produktion sich lediglich
verdoppelte. Ich habe den weltweiten Aufstieg der deutschen
Unternehmen erlebt, begleitet und in meiner jeweiligen Funktion
tatkräftig unterstützt.

Gerade jetzt brauchen die Mitgliedsunternehmen einen VDA, der die
Interessen der Branche bündelt und gegenüber der Politik und
Öffentlichkeit überzeugend vertritt. Jede faire Beurteilung verlangt
Differenzierung - in jeder Hinsicht. Das ist mein Plädoyer.

Gleichzeitig ist die deutsche Automobilindustrie mit hohem Tempo
dabei, den Transformationsprozess zur Mobilität der Zukunft
voranzutreiben. Daran gestaltend mitzuarbeiten, ist eine sehr
spannende Aufgabe, die ich mit Freude und Leidenschaft anpacke. Ziel
ist es, die weltweit starke Position der deutschen Automobilindustrie
weiter auszubauen. Das ist es auch, was mich persönlich motiviert
hat, diese Aufgabe anzunehmen.

Der Erfolg der deutschen Automobilindustrie steht auf zwei
Pfeilern: Innovation und Internationalisierung. Unsere Unternehmen
stehen vor mehreren Herausforderungen gleichzeitig. Neben eher
kurzfristigen Aspekten haben wir es mittel- und langfristig mit
Fragen zu tun, die entscheidend für die Zukunft dieser Industrie
sind.

Stichworte hierfür sind
- Diesel und Luftqualität,
- Ruf der Branche
- CO2-Regulierung post-2020
- Protektionismus, Zölle und Handelskonflikte

Zudem findet der Transformationsprozess in der gesamten Branche
statt. Dazu gehören

- Elektromobilität und alternative Antriebe sowie
- Digitalisierung, Vernetzung und automatisiertes Fahren.

Dafür sind Milliarden-Investitionen nötig, die aus dem laufenden
Geschäft finanziert werden müssen. Dazu werden insbesondere einige
kleine und mittlere Unternehmen aufgrund neuer Anforderungen ihre
Geschäftsmodelle grundsätzlich überprüfen müssen.

All dies hat Auswirkungen auf die Märkte, die aktuell in guter
Verfassung sind. Ich werde darauf eingehen. Und natürlich gebe ich
Ihnen einen ersten Ausblick auf die 67. IAA Nutzfahrzeuge, die im
September in Hannover stattfindet und die der VDA veranstaltet.

Rasche Verbesserung der Luftqualität in Städten - Moderner Diesel
notwendig, um Klimaschutzziele zu erreichen

Auch Verbrennungsmotoren sind ein wichtiger Bestandteil der
Transformation. Dazu zählt der moderne Diesel. Bei den vereinbarten
Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in Städten -
Software-Updates, Umstiegsprämien, Mobilitätsfonds - kommen wir gut
voran. Wir flankieren das mit der Städte-Initiative, an der sich
unsere Unternehmen beteiligen.

Die Debatte um mögliche Fahrverbote hat im Markt Spuren
hinterlassen. Der Diesel-Anteil bei den Pkw-Neuzulassungen in
Deutschland ist im ersten Halbjahr auf knapp ein Drittel gesunken.
Dem Klimaschutz bringt das nichts. Je weniger Diesel verkauft
werden, desto höher sind die CO2-Werte bei den Neuzulassungen. Es
wäre daher völlig verkehrt, den Diesel "abzuschreiben". Wer
Klimaschutz ernst nimmt, weiß das. Der moderne Diesel ist notwendig,
um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen.

Wir brauchen eine Versachlichung der Debatte. Fakt ist: Die
Stickoxidemissionen des Straßenverkehrs haben sich seit 1990 um rund
70 Prozent verbessert - obwohl die Verkehrsleistung im gleichen
Zeitraum um 50 Prozent gestiegen ist. Die neuesten EU-Abgasnormen
stellen sicher, dass der moderne Diesel nur noch sehr geringe
Stickoxidemissionen aufweist. Die "Leitplanken" der neuen
Messverfahren sind gegenüber den alten Vorgaben (NEFZ) viel enger
gezogen. Das ist gut und trägt der Verantwortung Rechnung.

Der Diesel zählt auch weiterhin zur technischen Kompetenz der
deutschen Hersteller: In Westeuropa haben wir einen Marktanteil bei
Diesel-Pkw von 51 Prozent, in Deutschland sind es 78 Prozent. In
Westeuropa beträgt der Dieselanteil an allen Pkw-Verkäufen 38
Prozent. Und jedes zweite dieser Fahrzeuge trägt ein deutsches
Konzernmarkenzeichen.

Die Luftqualität in Städten wird immer besser:

- Allein 2017 kamen 1,1 Mio. moderne Euro-6-Diesel auf die Straße,
fast ebenso viele ältere Diesel gingen aus dem Bestand.
- Mit "grüner Welle" in den Städten und mehr Effizienz beim
Parksuchverkehr durch Digitalisierung sinken die Messwerte weiter.

Die Politik in Deutschland will keine Fahrverbote, wir auch nicht,
und die Autofahrer schon gar nicht. Es wird also höchste Zeit, der
Vernunft wieder Vorrang einzuräumen: Der moderne Diesel ist nicht
Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Wir Deutschen sind in
dieser Technologie führend, unsere Wettbewerber wissen, dass sie uns
hier nicht überholen können. Wir dürfen uns daher auch nicht selbst
ausbremsen.

CO2-Regulierung Post-2020 braucht Augenmaß

Schon das 95-Gramm-Ziel (2020/2021) ist sehr anspruchsvoll und nur
erreichbar, wenn der Anteil von E-Autos kräftig zunimmt. Wir tun
alles, damit wir das Ziel erreichen. Europa hat mit Abstand die
anspruchsvollsten CO2-Ziele. In Japan sind es 105 Gramm, in China
117, in den USA 121 Gramm. Wir sollten also gerade bei der
CO2-Regulierung die anderen Märkte im Blick halten. Dies ist bis
jetzt leider nicht erkennbar.

Ganz im Gegenteil. Der Kommissionsentwurf ist bekannt, er stellt
die Automobilindustrie vor extreme Herausforderungen und erfordert
erhebliche Elektromobilitätsanteile. Ob diese CO2-Zielwerte (minus 15
Prozent bis 2025, minus 30 Prozent bis 2030) zu erreichen sind, hängt
- neben der Kundennachfrage nach Elektrofahrzeugen - vor allem davon
ab, wie rasch flächendeckend die öffentliche Infrastruktur aufgebaut
wird. Andere Vorschläge, etwa aus dem EU-Parlament, gehen sogar noch
weiter, da ist die Rede von minus 50 Prozent.

Wir wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Aber wir
brauchen machbare Ziele. Die Politik darf die Unternehmen nicht
überfordern, sonst ist die industrielle Basis in Europa gefährdet.
Hinzu kommt, dass die EU-Kommission erstmals auch für schwere
Nutzfahrzeuge äußerst ehrgeizige Ziele definiert. Auch hier raten wir
zu Augenmaß. Effizienz und sparsamer Verbrauch sind schon immer
entscheidend beim Nutzfahrzeugkauf. Lkw und Pkw sind zwei Paar
Schuhe. CO2-Zielwerte sollten daher nicht einfach übernommen werden.

Wir brauchen dringend die Balance. Es geht darum, die Ziele
Klimaschutz und Industriepolitik gleichermaßen zu verfolgen. Sonst
läuft etwas mächtig aus dem Ruder - mit schwerwiegenden Folgen für
Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung. Die Entwicklung der
CO2-Emissionen im Straßenverkehr insgesamt, also nicht nur bei den
Neuzulassungen, wird maßgeblich durch die gute Konjunktur in Europa
mit einem höheren Straßengüterkehr beeinflusst. Wollen die Bürger
wirklich auf Wachstum und Wohlstand verzichten?

Hohe Investitionen in Elektromobilität und Digitalisierung

Ich will nun die Vorwärtsstrategie die deutsche Automobilindustrie
erläutern. Wir treiben zwei Innovationsthemen mit großem Engagement
voran:

- Elektromobilität und andere alternative Antriebsarten
- Digitalisierung, Vernetzung und automatisiertes Fahren.

Zur Elektromobilität: Die deutschen Hersteller verdreifachen in
den kommenden drei Jahren ihr Angebot von 30 auf über 100 E-Modelle.
Im gleichen Zeitraum investiert unsere Industrie insgesamt 40 Mrd.
Euro in alternative Antriebe, der Schwerpunkt liegt auf der
Elektromobilität. Die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen in
Deutschland haben sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt, in
den ersten fünf Monaten 2018 stiegen sie um etwa 60 Prozent. Schon
heute haben wir eine starke Marktposition: In Westeuropa haben wir
unseren Marktanteil bei Elektro-Pkw-Neuzulassungen auf 48 Prozent
gesteigert, in Deutschland auf 66 Prozent. Der Erfolg unserer
Unternehmen zeigt sich auch daran, dass 80 Prozent der in Deutschland
gefertigten Elektroautos exportiert werden.

Doch eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg der
Elektromobilität sind - neben der Modelloffensive - der rasche und
flächendeckende Aufbau der Ladeinfrastruktur und die Sicherstellung
deren Leistungsfähigkeit. Nun gilt es, dies rasch umzusetzen. Die
Verlängerung des Umweltbonus' mit den bestehenden Konditionen ist
sinnvoll, die Fördergelder sind noch nicht ausgeschöpft. Nur bei
einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Industrie und Politik ist ein
Elektrofahrzeuganteil von 15 Prozent in Europa bis 2025 zu erreichen.
Aktuell sind es gut 2 Prozent.

Allerdings wird Elektromobilität nicht die einzige Antriebsform
sein. Auch der hoch effiziente Verbrennungsmotor hat Zukunft. Und
Erdgasantriebe und Wasserstoff sind weiter im Rennen. Klimaneutrale
E-Fuels sind eine hervorragende Ergänzung.

Digitalisierung, Vernetzung und automatisiertes Fahren

Zweiter Innovationstreiber sind Digitalisierung sowie vernetztes
und automatisiertes Fahren. Ziel unserer Hersteller und Zulieferer
ist es, den Straßenverkehr künftig noch sicherer, effizienter und
komfortabler zu machen. Stufenweise werden wir den Fahrer immer mehr
unterstützen und damit Unfälle vermeiden. Dazu entwickeln wir
automatisierte Fahrfunktionen, die auf bestehenden
Fahrerassistenzsystemen aufbauen.

Jedes zweite weltweite Patent beim vernetzten und automatisierten
Fahren kommt von der deutschen Automobilindustrie. Deutschland ist in
diesem Bereich Patentweltmeister. In den nächsten drei Jahren
investieren wir dafür rund 18 Mrd. Euro. Es geht um die schrittweise
Einführung des automatisierten Fahrens, auch um die internationale
Regelungssetzung, die Fahrt aufnehmen muss. Ein Beispiel: Wir werden
schon bald vollautomatische Parkhäuser haben, in die man gar nicht
mehr einfahren muss, sondern das Auto per Smartphone abgibt. Weil
keiner mehr im Parkhaus aus- oder einsteigt, können die Autos viel
enger geparkt werden, das Parkdeck wird wesentlich besser genutzt.
Lackschäden durch "Parkrempler" sind dann Vergangenheit - und der
Autofahrer gewinnt Zeit, weil er nicht mehr mühsam in einem
mehrstöckigen Parkhaus herumkurven und suchen muss.

Unsere Hersteller und Zulieferer verstehen sich immer mehr als
Anbieter umfassender Mobilitätsdienstleistungen, in Ergänzung zum
öffentlichen Verkehr. Sie dienen der Optimierung des Verkehrs in
dicht besiedelten Gebieten und erfüllen zugleich individuellen
Mobilitätsbedarf. So werden in Hamburg, München, Stuttgart, Dresden
und anderen Städten neue Ride-Pooling-Angebote mit rein elektrisch
betriebenen Shuttle-Fahrzeugen an den Start gehen. All diese Projekte
leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zur dauerhaften
Verbesserung der Luftqualität. Carsharing, Ride-Hailing,
E-Scooter-Sharing, Mobilitätsplattformen und Mobilitäts-Apps sind
schon heute verfügbare Angebote, die über das klassische Geschäft der
Automobilindustrie weit hinausgehen. Auch auf der Autobahn wird die
Automatisierung des Verkehrs steigen.

Um die digitalen Potenziale auf der Straße nutzen zu können, ist
eine flächendeckende und dynamische Mobilfunknetzabdeckung entlang
aller Verkehrswege nötig. Eines ist klar: Wir wollen bei beiden
großen Innovationsthemen - Elektromobilität und Digitalisierung - im
"driver's seat" sitzen, mit der Rolle des Beifahrers geben wir uns
nicht zufrieden. IT-Firmen sehen wir als Partner - aber stets auf
Augenhöhe. Die Kernkompetenzen Automobil und Mobilitätsdienstleister
bleiben bei unseren Unternehmen.

Handelspolitik, Protektionismus und Schutzzölle

Die deutsche Automobilindustrie ist deshalb so erfolgreich, weil
sie ihre Internationalisierungsstrategien in freiem und fairem
Wettbewerb umsetzen konnte. Heute haben wir es erkennbar mit
protektionistischen Maßnahmen zu tun, die diese Erfolgsbasis
beeinträchtigen:

- Mögliche Importzölle der USA auf Fahrzeuge aus Europa
- Angekündigte Zollerhöhungen seitens Chinas auf Autos aus den USA

Wir beobachten sehr aufmerksam und mit großer Sorge die
Entwicklung der internationalen Handelspolitik. Als Exportland sind
wir auf freien Marktzugang angewiesen. Dies gilt übrigens auch für
unsere US-Standorte: Jedes zweite Auto, das wir in den USA fertigen,
geht in den Export. Die Bedeutung der deutschen Automobilindustrie
für die USA machen wir, auch in Gesprächen, immer wieder deutlich.

Trotz der derzeit schwierigen Lage mit den USA plädieren wir
dafür, auch auf Politikebene im Gespräch zu bleiben, um die
transatlantischen Beziehungen zu stärken und die Probleme zu lösen.
Handelshürden können nur beidseitig abgebaut werden. Ein
WTO-konformes transatlantisches Abkommen, das Industriezölle umfasst,
könnte dafür ein möglicher Weg sein. Das wäre eine Win-win-Situation.
Klar ist auch: Basis für künftige Vereinbarungen zwischen der EU und
den USA müssen die Regeln der WTO sein. Und ich betone: Einen
Vorschlag für einseitige Zugeständnisse oder den gegenseitigen Abbau
ausschließlich von Autozöllen gibt es nicht. Notwendig ist aber auch
die Geschlossenheit der EU. Falls es doch zu einseitigen
Zollerhöhungen seitens der USA kommen sollte, muss auch eine
Gegenreaktion erfolgen. Eine zweite "Baustelle", die wir mit großer
Sorge betrachten, ist der Brexit. Auch hier hoffen wir auf eine
vernünftige Lösung. Der Zusammenhalt der EU 27 hat für uns allerdings
Vorrang.

Pkw-Märkte in guter Verfassung

Trotz der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten ist die
deutsche Automobilindustrie stark. Sie bleibt Wachstumsbranche.

Die deutschen Pkw-Hersteller werden 2018 ihre weltweite Produktion
um 1 Prozent auf den neuen Höchststand von 16,7 Mio. Einheiten
steigern. Davon werden 11,2 Mio. Einheiten (+3 Prozent) im Ausland
gefertigt; die Inlandsproduktion bleibt mit 5,5 Mio. Pkw etwas unter
Vorjahresniveau (-3 Prozent). 4,2 Mio. Pkw werden exportiert, damit
beträgt die Exportquote 76 Prozent. Im ersten Halbjahr ist der
deutsche Pkw-Markt um 3 Prozent auf 1,84 Mio. Einheiten gestiegen.
Der Auftragseingang aus dem Inland ist stabil, der ausländische
Auftragseingang hat zugelegt.

Auch für das Gesamtjahr sind wir zuversichtlich, hier die
Prognosen: Der Pkw-Weltmarkt wächst 2018 um 2 Prozent auf 86
Mio. Pkw. Für Europa erwarten wir ein kleines Plus von 1 Prozent auf
15,8 Mio. Pkw. Für den deutschen Pkw-Markt gehen wir von einem
Zuwachs um 1 Prozent auf rund 3,5 Mio. Pkw aus. Aktuell (Stand: April
2018) beschäftigt die Automobilindustrie 832.000 Mitarbeiter in den
Stammbelegschaften. In den USA wird es mit 16,9 Mio. Light Vehicles
einen leichten Rückgang geben (-2 Prozent). China ist mit 24,7 Mio.
Pkw (+2 Prozent) weiter auf Wachstumskurs. Hinzu kommt die kräftige
Erholung in Russland und Brasilien.

Nutzfahrzeugmärkte auf Wachstumskurs

Auch die Nutzfahrzeugmärkte (über 6 t) haben sich im bisherigen
Jahresverlauf (Januar - Mai 2018) positiv entwickelt: Westeuropa ist
um 1 Prozent auf rund 125.000 schwere Lkw gewachsen. Der
US-Truckmarkt entfaltet seit dem zweiten Halbjahr 2017 wieder eine
starke Dynamik. In diesem Jahr stiegen die Verkäufe auf 183.300
Trucks (+18 Prozent). Der weltweit größte Lkw-Markt, China, hat um
12 Prozent zugelegt. Hier wurden bereits gut 645.000 Fahrzeuge
verkauft. Darüber hinaus gibt Brasilien, das Sorgenkind der
vergangenen Jahre, wieder Anlass zum Optimismus. Die Verkäufe
kletterten um mehr als die Hälfte auf knapp 25.000 Einheiten
(Jan-Mai). Von früheren Höchstständen sind wir hier aber nach wie vor
weit entfernt.

IAA Nutzfahrzeuge 2018 im Zeichen der Digitalisierung

Diese Entwicklungen geben uns Rückenwind für die 67. IAA
Nutzfahrzeuge, die vom 20. bis 27. September in Hannover stattfindet.
Auf dieser weltweit wichtigsten Leitmesse für Transport, Logistik und
Mobilität stehen ebenfalls die Megatrends Elektromobilität,
Digitalisierung, Vernetzung und automatisiertes Fahren im
Mittelpunkt. Ein Beispiel für die Vorteile der Digitalisierung ist
das Platooning. Vor wenigen Tagen ist der weltweit erste
Praxiseinsatz vernetzter Lkw-Kolonnen auf dem digitalen Testfeld A9
zwischen München und Nürnberg gestartet. Logistikprozesse werden
damit noch sicherer, effizienter und umweltfreundlicher.

Auf der IAA wird die Frage der urbanen Mobilität und Logistik
umfassend behandelt. Und mit der New Mobility World bieten wir eine
Erlebniswelt, die weit über eine klassische Nutzfahrzeugmesse
hinausweist. Der Anmeldestand ist gut, die Ausstellungsfläche wird
noch größer als 2016.

Ich fasse zusammen:

Die Pkw- und Nutzfahrzeugmärkte sind in ordentlicher Verfassung.
Wir haben damit gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche IAA
Nutzfahrzeuge in Hannover. Wir arbeiten intensiv daran, im
Zusammenhang mit dem Diesel neues Vertrauen zu gewinnen, mit
Transparenz und Verlässlichkeit. Wir brauchen den modernen Diesel für
die CO2-Zielerreichung, er ist Teil der Lösung. Wir investieren
gleichzeitig massiv in Elektromobilität, Digitalisierung sowie das
vernetzte und automatisierte Fahren, das sichert unsere
Wettbewerbsfähigkeit auch in der Zukunft. Wir plädieren für eine
realistische CO2-Regulierung post-2020. Die Automobilindustrie und
ihre Beschäftigten brauchen machbare Ziele. Wir beobachten mit Sorge
die Entwicklung der internationalen Handelspolitik. Als Exportland
sind wir auf fairen und freien Handel angewiesen. Wir plädieren für
transatlantische Gespräche, um zu Lösungen zu finden, aber auch für
eine klare Position. Der gleichzeitige Abbau von Handelshürden wäre
eine Win-win-Situation und zudem WTO-konform. Derzeit sieht es nicht
danach aus. Daher muss die EU Geschlossenheit zeigen und mit einer
Stimme sprechen. Falls es einseitige Zollerhöhungen geben sollte,
muss von Europa auch eine Gegenreaktion erfolgen. Angesichts der
zahlreichen Herausforderungen, vor der die deutsche
Automobilindustrie steht, brauchen wir in Deutschland eine stabile
Regierung, die ihre industriepolitische Position in Brüssel
überzeugend vertritt und in der EU und weltweit gehört wird.



Pressekontakt:
Eckehart Rotter
VDA - Abteilung Presse
Tel.: +49 30 897 842 - 120
E-Mail: rotter@vda.de

Original-Content von: VDA Verband der Automobilindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell


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