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Wenn ein ewiger Held wieder zur Schule geht (FOTO)

Geschrieben am 27-06-2018

Köln (ots) -

Sascha Klein ist sowohl Deutscher Meister als auch Europa- und
Weltmeister und gewann in Peking die Silbermedaille. Nun bereitet
sich der Sportsoldat auf die Zeit nach der Bundeswehr an der
Bundeswehrfachschule in Köln vor.

Vielen dürfte der Wasserspringer Sascha Klein aus dem TV-Format
"Ewige Helden" bekannt sein. Sascha Klein hat als Sportsoldat der
Bundeswehr eine mehr als beeindruckende Karriere absolviert. Seine
Bilanz: mehrere Titel als Deutscher Meister, Europameister und 2013
der Weltmeistertitel. 2008 gewann er zudem die Silbermedaille bei den
Olympischen Spielen in Peking. Mit dem Ende seiner aktiven Karriere
gilt es für den Ausnahmesportler einen Wiedereinstieg in das zivile
Leben zu planen. Nach Beratung und Planung durch den
Berufsförderungsdienst (BFD) besucht Klein nun die
Bundeswehrfachschule in Köln, um das Fachabitur nachzuholen. Wir
haben ihn zum Interview getroffen.

Herr Klein, wie ist es denn als "ewiger Held" die Schulbank zu
drücken?

Die Aufzeichnung der "ewigen Helden" liegt nun schon einige Monate
zurück, da war ich auch noch nicht hier an der Schule. Die Anfrage
dazu kam direkt nach meinem Karriereende und dafür habe ich mir auch
die Zeit genommen. Dabei hatte ich aber schon die Zeit an der
Bundeswehrfachschule im Kopf.

Wie sind Sie eigentlich damals zur Bundeswehr gekommen? Sie sind
ja mehr als 14 Jahre Sportsoldat gewesen. War das für Sie schon immer
eine Option, Zufall, oder gab es einen anderen Beweggrund?

Das war eher so eine Entwicklungsgeschichte. Ich habe mit acht
Jahren mit dem Wasserspringen angefangen und wurde da mehr oder
weniger hingetragen. Ich war in der Jugend nicht immer der Beste, das
entschied sich so nach der Realschule, wo man sich gefragt hat, ob
man es nicht doch professionell machen will oder aufhören möchte, um
einen Beruf zu erlernen. Mein Trainingskamerad und ich waren
zeitgleich mit der Schule fertig und haben dann beide den Entschluss
gefasst, unsere Karriere weiter fördern zu lassen, in dem Fall durch
die Bundeswehr. Wir sind dann zusammen eingetreten. Von da an ging es
nur bergauf. Wir hatten mehr Trainingszeit, dadurch sind wir immer
besser geworden, bis hin zu den ganzen Erfolgen. Die Bundeswehr trägt
da einen ordentlichen Anteil dran. Ohne wäre es nicht möglich
gewesen, da in den Randsportarten die finanziellen Mittel fehlen,
dass man diese professionell ausüben kann. Wenn man dann noch einem
Beruf nachgeht, funktioniert das im Leistungssport nicht. Für uns war
die Bundeswehr das "A und O".

Sie blicken auf eine lange Karriere zurück, mit vielen Erfolgen.
Jetzt sind sie an der Bundeswehrfachschule. Was machen Sie hier, oder
anders gefragt, warum sind Sie nach Köln gekommen?

Es hat sich in den letzten Jahren abgezeichnet, dass ich meine
Karriere beende. Im Wasserspringen ist man mit 30 nicht mehr der
Jüngste und es stand immer die Frage im Raum, was danach kommt. Das
schiebt man gerne in der aktiven Zeit so vor sich weg, weil man mit
Training und Wettkämpfen ausgelastet ist, aber irgendwann sitzt man
dann doch beim BFD-Berater und informiert sich über eine mögliche
Zukunft. Für mich stand es dann in den letzten zwei Jahren eigentlich
schon fest, dass ich zur Bundeswehrfachschule gehe, um mein
Fachabitur nachzuholen, das ich damals nicht geschafft habe. Ich ging
nach dem Realschulabschluss direkt zur Bundeswehr, um mich voll dem
Sport zu widmen. Dass die Bundeswehr anbietet, solche Maßnahmen in
Anspruch zu nehmen, das ist schon sehr gut. Das finde ich top. Ich
bin total happy, dass ich hier sein kann und hänge mich natürlich gut
rein, um gute Noten zu bekommen.

Es ist eine relativ kleine Schule, mit verhältnismäßig vielen
Lehrern. Sie besuchen derzeit den Vorbereitungskurs für die
Fachhochschulreife. Was haben Sie für Fächer?

Der Kurs dauert ein halbes Jahr und besteht aus sieben Fächern.
Neben den Hauptfächern Deutsch, Mathe und Englisch auch noch
Biologie, Politik, Chemie und Geschichte.

Also die klassischen Schulfächer?

Ja, aber man hat schon ordentlich zu tun. Ich bin so ein Typ, der
sich jeden Abend dann noch einmal eine Stunde hinsetzen muss, um
alles nachzuarbeiten. Sonst sitzt man eines Tages dann vor einem
riesigen Berg und kommt damit nicht mehr zurecht. Ich finde es hier
gut strukturiert. Die Lehrer machen das hier sehr gut und bereiten
uns wirklich super auf die H-Klassen vor (Anm.d.Red.
Fachhochschulreife-Klasse). Ich habe hier schon viel mitgenommen und
ich freue mich auf die H-Klasse, um meinen Abschluss zu machen.

Jetzt handelt es sich bei Ihrem Unterricht ja nicht um den
klassischen Schulunterricht, sondern eher um Erwachsenenbildung.
Gehen die Lehrer denn auch darauf ein, dass Sie Erwachsene sind?

Ja, man kann das natürlich nicht mit einer normalen Schulklasse
mit 17- oder 18-Jährigen vergleichen. Wir sind natürlich in der
Erwachsenenbildung. Viele Schüler haben Familie und Kinder. Da muss
selbstverständlich Rücksicht drauf genommen werden, wenn man
vielleicht mal einen Tag zu Hause bleiben muss, weil das Kind krank
ist. So etwas wird berücksichtigt. Im Unterricht wird mit uns so
umgegangen, wie man es erwartet.

Sie wollen das Fachabitur nachholen, was kommt danach?

Bis zum Fachabitur dauert es noch etwas. Dann stehen mir viele
Berufswege offen. Ich weiß noch nicht hundertprozentig, wo der Weg
hingehen soll. Eine Richtung wäre im öffentlichen Dienst bei der
Polizei. Zoll wäre auch eine Variante. Auf der anderen Seite hatte
ich immer überlegt in die soziale Schiene zu gehen und etwas in
dieser Richtung zu studieren. Schlussendlich habe ich auch noch die
Physiotherapie als Möglichkeit, das geht schon wieder zurück in die
sportliche Schiene. Aber ich bin da noch völlig offen. Ich denke,
dass wird sich auch hier an der Schule noch herauskristallisieren,
was es denn am Ende wird.

Gibt es denn hier an der Schule so etwas wie Infotage? Werden Sie
da in ihrer Entscheidungsfindung noch begleitet?

Die Schule ist sehr gut vorbereitet auf so etwas. Wir haben hier
viele Informationstage. Polizei, Land, Bund, Zoll und andere haben
hier schon Vorträge gehalten. Wir haben hier auch Bewerbertrainings
und Profilings und die zeigen, was einem liegt und was nicht.

Ist Profiling dann so zu verstehen, dass jemand ein Gespräch mit
Ihnen führt und anschließend sagt, "Beruf X" passt am besten zu
Ihnen?

Genau, wir bekamen da einen Fragenkatalog, wo wir so um die 90
Fragen beantwortet haben und daraus ergab sich dann ein passendes
Berufsbild. Im Endeffekt muss aber natürlich jeder für sich selbst
entscheiden, was er machen möchte.

Letzte Frage: Wo sehen Sie sich in fünf bis zehn Jahren, Herr
Klein?

In fünf bis zehn Jahren möchte ich einen Beruf haben, der mir
gefällt und dadurch abgesichert sein. Da ich ja mittlerweile auch
Vater bin, ist mir das sehr wichtig. Ich sehe mich, dank der
Bundeswehrfachschule Köln auf einem guten Weg. Mit einer BFD-Zeit von
insgesamt fünf Jahren sollte das auch absolut machbar sein. Und wer
weiß: Es gibt für mich immer auch die Möglichkeit, in den
Trainerbereich zu gehen. Ich arbeite ja schon im Jugendbereich und
kann mir gut vorstellen, mein Wissen an dieser Stelle weiterzugeben.
Wichtig war und ist mir im Moment aber jetzt erst einmal das zweite
"Standbein" mit Hilfe der Bundeswehr, des Berufsförderungsdienstes
und der Bundeswehrfachschule aufzubauen.

Vielen Dank.



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Telefon: 0221 9571 4001
E-Mail: pizpersonal@bundeswehr.org
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