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Strahlentherapie: Kleine Teilchen, große Wirkung / Das Vermächtnis von Marie Curie (VIDEO)

Geschrieben am 20-06-2018

Hamburg (ots) -

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 500.000 Menschen an
Krebs. Seit Anfang der 1970er Jahre hat sich die Zahl fast
verdoppelt. Aber: Auch die Heilungen sind deutlich gestiegen. Das
zeigt der Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland vom Robert Koch
Institut. Heutzutage besiegen mehr als die Hälfte der Krebspatienten
die Erkrankung, 1980 waren es weniger als ein Drittel. Hauptgrund
hierfür sind nach Einschätzung der Wissenschaftler die Fortschritte
in der Therapie. Die Strahlentherapie spielt hierbei neben Operation
und Chemotherapie eine Hauptrolle, wie die Stiftung der Europäischen
Gesellschaft für Radiotherapie und Onkologie mitteilt. Dabei erinnert
die ESTRO Cancer Foundation, kurz ECF, auch an die Mutter der
Strahlentherapie: Marie Curie.

Die Wegbereiterin der Strahlentherapie

Etwa jeder zweite Krebspatient bekommt heutzutage im Zuge der
Therapie auch eine Bestrahlung. Einige Krebsarten können sogar nur
durch Strahlentherapie geheilt werden. Und das verdanken wir einer
Frau: Marie Curie. Die zweifache Nobelpreisträgerin entdeckte vor
mehr als 100 Jahren die Elemente Radium und Polonium. Im Ersten
Weltkrieg half die Radiologin zahlreichen verwundeten Soldaten mit
ihren "Petite Curies". Die von ihr entwickelten Röntgenwagen machten
es möglich, radiologische Untersuchungen in unmittelbarer Nähe der
Front vorzunehmen. Als Hommage an die Mutter der Strahlentherapie
startete die ESTRO Krebsstiftung anlässlich des 150. Geburtstages von
Marie Curie im Herbst vergangenen Jahres eine große Kampagne. Im
Mittelpunkt steht ein Animationsfilm, der das Leben der
Wissenschaftlerin und die Entdeckung des Radiums zeigt. Das Video und
viele weitere Informationen sind auf der eigens gestalteten
Kampagnen-Website 150yearsmariecurie.org zu sehen.

Seit dem Einsatz von Marie Curie im Ersten Weltkrieg sind 100
Jahre vergangen. Mittlerweile hat die Radiotherapie in der Behandlung
von Krebs Milliarden Menschen das Leben gerettet - pro Jahr hilft sie
1,5 Millionen Patienten. Aber wie funktioniert das genau? Was
passiert bei der Bestrahlung? Zunächst einmal ist die
Strahlentherapie im Gegensatz zur Chemotherapie eine lokale
Behandlung. Konkret beutet das: Die Krebszellen werden mithilfe
ionisierender Strahlung oder auch Teilchenstrahlung zerstört. Diese
Strahlen schädigen die Erbsubstanz der Krebszellen, wodurch diese die
Zellteilung einstellen und absterben. Der Tumor schrumpft oder
verschwindet.

Mit Energie gegen Krebs

Dank intensiver Forschung sorgen inzwischen moderne Verfahren
dafür, dass die Teilchen möglichst nur die Krebszellen treffen und
kein gesundes Gewebe. Doch selbst wenn das der Fall ist, können die
zelleigenen Reparatursysteme die Schäden am Erbgut wieder reparieren.
Bei Krebszellen ist diese Fähigkeit deutlich verringert. "Die
Radiotherapie spielt bei fast jeder Krebsart eine Rolle. Mal ist sie
größer, mal kleiner. Auf jeden Fall ist sie bis heute bei der
Behandlung von onkologischen Patienten in vielen Situationen
unabdingbar", erklärt Prof. Dr. Claus Belka, Direktor der Klinik und
Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der
Universitätsklinik München. Besonders erfolgreich ist die Bestrahlung
vor allem bei Brust- und Prostatakrebs, Bronchial- und
Dickdarmkarzinomen, aber auch bei Kopf-Hals-Tumoren und Hirntumoren.
Das bestätigt auch eine aktuelle wissenschaftliche Studie aus
Australien. Danach erzielt die Strahlentherapie die größten Erfolge
bei Gebärmutterhals- und Kehlkopfkrebs wie auch bei den anderen
genannten Krebsarten.

Prof. Dr. Mechthild Krause, Direktorin der Klinik und Poliklinik
für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Carl
Gustav Carus in Dresden erklärt: "Wir können mit Strahlentherapie die
Tumorzellen so abtöten, dass der Tumor komplett geheilt ist.
Karzinome und andere solide Tumore können letztendlich nur mit
Strahlentherapie oder Operation bzw. mit einer Kombinationstherapie
behandelt werden. Insofern hat die Strahlentherapie eine große
Bedeutung bei der Heilung von Krebserkrankungen und ist nach der
Chirurgie das am häufigsten angewendete Verfahren bei der
Tumor-Behandlung."

Mit Ionen gegen Krebs

Obwohl die Radioonkologie seit mehr als 25 Jahren sehr erfolgreich
angewendet wird, gibt es immer noch viele Missverständnisse rund um
diese Behandlungsform. In erster Linie geht es um die Wirkungen und
Nebenwirkungen der radioaktiven Strahlung. "Es fehlt nach wie vor die
gute, systematische Aufklärung der Bevölkerung", berichtet Prof. Dr.
Belka. "Das Kernproblem ist der Mangel an sachlichen Informationen.
Viele Patienten befragen erst einmal 'Dr. Google'. Um hier die
relevanten Informationen zu bekommen, muss man aber die richtigen
Stichwörter kennen." Eine gute Anlaufstelle ist laut Professor Belka
der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Auch die Deutsche Krebsgesellschaft liefert auf ihrer Website
fundierte Informationen zu offenen Fragen.

Über ECF

Die ECF (ESTRO Cancer Foundation) wurde 2012 von der Europäischen
Gesellschaft für Radiotherapie und Onkologie (ESTRO) ins Leben
gerufen. Unser Ziel ist es sicherzustellen, dass jeder Krebspatient
Zugang zu einer angemessenen und personalisierten Krebsbehandlung
hat.

2020 wird die Anzahl der Krebspatienten in Europa ca. 3 Millionen
erreichen, von denen über 50 % eine Behandlung benötigen, die eine
Radiotherapie einschließt. Die ECF sorgt dafür, dass von Jahr zu Jahr
mehr Patienten von der Radiotherapie profitieren und dass all diese
Patienten Zugang zur Strahlentherapie erhalten.

Die ECF nimmt die Hindernisse in Angriff, die einer Behandlung der
Patienten mit der für sie erforderlichen Radiotherapie im Wege
stehen. Hindernisse wie fehlende Ressourcen - bezüglich Ausstattung,
Personal und Ausbildung - und mangelndes Wissen über die
Radiotherapie verringern die Chancen, den Patienten die für ihre
Erkrankung am besten geeignete Behandlung zukommen zu lassen, und sie
sind eine der Ursachen für die Lücke, die derzeit zwischen der
optimalen und der tatsächlichen Nutzung der Radiotherapie in Europa
besteht.

Wir setzen uns aktiv dafür ein, eine optimale Strahlenbehandlung
zu ermöglichen: Die ECF-Projekte schaffen Bewusstsein und sichern das
Verständnis durch Aufklärung über die Radiotherapie; sie unterstützen
die Forschung und sorgen dafür, dass wissenschaftliche Daten für
jedermann zugänglich und verständlich sind.

Für Ihre spezifischen Fragen steht Ihnen Prof. Dr. med. Claus
Belka, Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
und Onkologie der Universität München, für ein Exklusiv-Interview zur
Verfügung. Gern stellen wir den Kontakt für Sie her.

Alternativ bieten wir Ihnen ein fertiges Interview zum Thema
"Radioonkologie: Die Forschung schreitet mit großen Schritten voran"
mit Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und
Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrum, an.



Pressekontakt:
Havas PR Germany
Frau Annegret Hengst
E-Mail: annegret.hengst@havaspr.com
Tel. 0172 - 698 75 52

Original-Content von: ESTRO Cancer Foundation, übermittelt durch news aktuell


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