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FSM-Beschwerdestelle 2017: Höchststand an Beschwerden über Onlineinhalte / Kinder- und jugendpornografische Fälle auf ähnlich hohem Niveau / Rechtsextremismus deutlich gesunken

Geschrieben am 05-06-2018

Berlin (ots) - Im Jahr 2017 hat die Beschwerdestelle der FSM
insgesamt 5.614 Meldungen erhalten. Das ist eine Steigerung um 21 %
gegenüber dem Vorjahr (2016: 4.644 Beschwerden) und zugleich ein
historischer Höchststand.

Rund ein Fünftel (21 %) der eingegangenen Hinweise enthielten
Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen (2017: 1.155
Beschwerden; 2016: 1.394 Beschwerden). Damit ist der Anteil dieser
Meldungen auf ähnlich hohem Niveau geblieben. Die gemeldeten URLs
führten das Team der FSM-Beschwerdestelle zu 12.000 rechtswidrigen
Einzelinhalten, die in die Datenbank ICCAM eingegeben wurden. ICCAM
ist eine bei Interpol in Lyon gehostete Datenbank, die durch
spezielle Software und verschiedene technische Methoden
Kindesmissbrauchsdarstellungen automatisch erkennt. Von den
gemeldeten Missbrauchsdarstellungen waren rund 30 % in Deutschland
gehostet. Von diesen Inhalten konnten 96 % innerhalb einer Woche
gelöscht werden. Nach vier Wochen waren 100 % der Inhalte entfernt.
Im Ausland waren nach vier Wochen 72 % der Inhalte mit
Missbrauchsdarstellungen nicht mehr abrufbar. Schwierigkeiten
bereiten hier insbesondere virtuelle Missbrauchsdarstellungen
(Zeichnungen und Animationen) und Posendarstellungen (Bilder von
Kindern in unnatürlich geschlechtsbetonter Körperhaltung), deren
Verbreitung in vielen Ländern nicht untersagt ist.

Der Anteil der Meldungen mit erwachsenenpornografischen Inhalten
ist im Jahr 2017 deutlich angestiegen. Mit rund 24 % (2017: 1.375
Beschwerden; 2016: 718 Beschwerden, 15 % der Gesamtbeschwerden)
machen diese Inhalte erstmals den größten Teil der Beschwerden aus.
Der Anstieg war insbesondere auf nutzergenerierte Inhalte in sozialen
Netzwerken zurückzuführen.

2017 ist die Anzahl der eingegangenen Hinweise über
Rechtsextremismus mit 103 Beschwerden (rund 2 % der
Gesamtbeschwerden) im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen
(2016: 263 Beschwerden; 6 % der Gesamtbeschwerden). Gleiches gilt
auch für volksverhetzende Inhalte (2017: 54 Beschwerden, 1 % der
Gesamtbeschwerden; 2016: 103 Beschwerden, 2 % der Gesamtbeschwerden).
Mutmaßlich liegt der Rückgang daran, dass in sozialen Netzwerken
rechtswidrige Inhalte mittlerweile zuverlässiger entfernt werden. Das
Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) ist nach dem Berichtszeitraum am
1. Januar 2018 in Kraft getreten.

Mehr als ein Drittel der Beschwerden (2.173) wurden 2017 der
Kategorie Sonstiges zugeordnet. Hierunter fallen unbegründete
Meldungen, bei deren Überprüfung kein Verstoß gegen
jugendmedienschutzrechtliche Vorschriften festgestellt werden konnte,
wie beispielsweise politische Meinungsäußerungen unterhalb der
Schwelle zur Strafbarkeit bzw. Jugendgefährdung, aber auch
Sachverhalte, für die die Beschwerdestelle nicht zuständig ist.

Diagramme der Statistiken finden Sie unter
www.fsm.de/de/statistik-beschwerdestelle

Über die FSM

Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM
e.V.) ist eine anerkannte Selbstkontrolleinrichtung für den Bereich
Telemedien. Der Verein engagiert sich maßgeblich für den
Jugendmedienschutz - insbesondere die Bekämpfung illegaler,
jugendgefährdender und entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte in
Online-Medien. Dazu betreibt die FSM eine Beschwerdestelle, an die
sich alle wenden können, um jugendgefährdende Online-Inhalte zu
melden. Die umfangreiche Aufklärungsarbeit und
Medienkompetenzförderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
gehören zu den weiteren Aufgaben der FSM.



Pressekontakt:
FSM e.V., www.fsm.de ; Katja Lange, Beuthstr. 6, 10117 Berlin; Tel.:
030 24 04 84 - 43, lange@fsm.de, @FSM_de

Original-Content von: FSM e.V., übermittelt durch news aktuell


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