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Gemeinsames Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2018/ "Glaube verbindet über Ländergrenzen hinweg"

Geschrieben am 08-05-2018

Hannover (ots) - In einem Gemeinsamen Wort der Kirchen laden der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx,
der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der
Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos,
zur Teilnahme an der 43. Interkulturellen Woche ein. Sie findet vom
23. bis 29. September 2018 statt und steht unter dem Motto "Vielfalt
verbindet". Geplant sind mehr als 5.000 Veranstaltungen an über 500
Orten im gesamten Bundesgebiet.

In ihrem Wort beschreiben die drei Vorsitzenden Deutschland als
Land mit langer Geschichte und gewachsener kultureller Prägung und
zugleich als Land, das offen ist für Menschen, die eigene Traditionen
mitbringen: "Vielfalt ist Alltag in unserem Land." Bei allen
Vorteilen, die sie mit sich bringe, könne Vielfalt durchaus auch eine
Herausforderung für das Zusammenleben und den Zusammenhalt in einem
Gemeinwesen darstellen: "Wir leben in Zeiten, in denen die Fundamente
unseres Zusammenlebens infrage gestellt werden. Zivilisatorische
Errungenschaften wie das friedliche Miteinander in einem geeinten
demokratischen Europa, sogar die universelle Geltung der
Menschenrechte scheinen an Gewicht zu verlieren und
rechtspopulistische, ja rassistische Strömungen an Zulauf zu
gewinnen." Kardinal Marx, Landesbischof Bedford-Strohm und Metropolit
Augoustinos beklagen, dass sich Ablehnung von Fremden, anderen
Meinungen, von Angehörigen jüdischer und islamischer Gemeinden oder
von anderen Lebensentwürfen in gewalttätigen und menschenfeindlichen
Übergriffen äußert.

Die Bischöfe richten ihren Blick außerdem auf die eigenen Kirchen
und betonen, dass es auch unter Christen Tendenzen der Ausgrenzung
und Abschottung gebe und Einheit manchmal mit Einheitlichkeit
verwechselt werde: "Dabei gehört Vielfalt konstitutiv zum Wesen der
Kirche. Der Glaube verbindet Menschen über Ländergrenzen, Sprachen
und Kulturen hinweg. In der Nachfolge Jesu verlieren Unterschiede
ihre trennende Macht".

Der Ort der Kirche sei in besonderer Weise an der Seite der
Schutzbedürftigen, bei denen, die sich nicht selbst helfen können.
Kritisch betrachten die Bischöfe in ihrem Wort die Kriminalisierung
der Seenotrettung an den Außengrenzen Europas und setzen sich mit
Nachdruck dafür ein, "dass Menschen, die bei uns Schutz suchen, nicht
dauerhaft von ihren engsten Angehörigen getrennt werden". Dabei gehe
es auch um eine humane und verantwortungsvolle Lösung beim
Familiennachzug. Außerdem müsse ein kritischer Blick auf die großen
Aufnahmeeinrichtungen gelenkt werden, in denen neu ankommende
Geflüchtete künftig getrennt von der Außenwelt untergebracht werden
sollen. Integration werde so erschwert.

Mit dem Gemeinsamen Wort wenden sich die Bischöfe an alle, die
sich im Rahmen der Interkulturellen Woche engagieren, und rufen zum
Dialog auf: "Die politisch Verantwortlichen und wir alle sind
gefragt, einen Beitrag zu einem guten Miteinander zu leisten. Um den
gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern, brauchen wir Orte, an
denen Menschen in ihrer Verschiedenheit frei von Angst und Abwertung
miteinander reden können - nicht anonym, sondern von Angesicht zu
Angesicht." Die Interkulturelle Woche könne ein solcher Ort sein:
"Auch dieses Jahr zeigt sich wieder: Überall in unserem Land gibt es
ein vielfältiges Engagement für das friedliche und gute
Zusammenleben. Dafür sind wir dankbar."

Hinweise: Das "Gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen
Woche 2018" können Sie unter folgendem Link https://www.ekd.de/ekd_de
/ds_doc/aufruf-interkulturelle-woche-34677.pdf als Download
herunterladen.

Für die Vorbereitung der Interkulturellen Woche hat der
Ökumenische Vorbereitungsausschuss eine Reihe von Materialien
(Materialheft, Plakate und Postkarten) erstellt, die unter
www.interkulturellewoche.de bestellt werden können. Dort finden Sie
auch weitere Informationen.

Hannover, 8. Mai 2018

Pressestelle der EKD

Carsten Splitt



Pressekontakt:
Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse@ekd.de

Original-Content von: EKD Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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