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Forsa-Umfrage zum Wolf: Zustimmung in der Bevölkerung bleibt hoch / Miller: Klima für die Akzeptanz des Wolfes ist nach wie vor gut (FOTO)

Geschrieben am 27-04-2018

Berlin (ots) -

Die große Mehrheit der Bundesbürger (79 Prozent) findet es
erfreulich, dass der Wolf wieder Teil der Natur in Deutschland ist.
Wölfe gehören genauso wie Füchse, Rehe oder Biber in unsere
Landschaft. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen
Bevölkerungsumfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im
Auftrag des NABU zum Tag des Wolfes (30.4.) durchgeführt hat. 55
Prozent verbinden mit dem Wolf positive Gefühle, bei nur zwölf
Prozent kommen negative Empfindungen zum Tragen. 78 Prozent sagen,
dass Wölfe in Deutschland leben können sollen, auch falls es
teilweise zu Problemen käme. Bei der hohen Zustimmung zum Wolf gibt
es keinen Unterschied zwischen Bewohnern im städtischen Umfeld und im
ländlichen Raum. Der NABU hatte 2015 eine forsa-Umfrage mit der
gleichen Fragestellung zum Wolf durchgeführt, die Ergebnisse sind
nahezu identisch.

"Die Menschen in Deutschland stehen der Anwesenheit des Wolfes
nach wie vor positiv gegenüber. Auch wenn es von Teilen der Politik,
der Bauern- und Jagdlobby immer wieder Stimmungsmache gegen den Wolf
gibt, bleibt das Klima für den Wolf 18 Jahre nach seiner Rückkehr
gut", sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der europaweit
streng geschützte Wolf sei nach seiner Ausrottung in Deutschland vor
150 Jahren für die meisten Menschen bis vor ein paar Jahren nur ein
Fabeltier gewesen. "Wir müssen wieder lernen mit dem Wolf zu leben,
dazu gehören neben Information und Aufklärung vor allem auch
Unterstützung für Nutztierhalter beim Herdenschutz."

Eine klare Absage erteilt der NABU Forderungen der Union und SPD,
die Anzahl der Wölfe zu begrenzen. Ebenso lehnt der NABU eine
Änderung des Schutzstatus beim Wolf - wie im Koalitionsvertrag
gefordert - ab. Dies bekräftigte auch die EU-Kommission kürzlich
erneut, der strenge Schutzstatus solle nicht gelockert werden. "Die
Bedingungen für den 'guten Erhaltungszustand' sind längst nicht
erfüllt. Für Ausnahmefälle wie beispielsweise beim Umgang mit Wölfen,
die unerwünschtes Verhalten zeigen, reichen die bestehenden
gesetzlichen Regelungen aus, um - wenn erforderlich - auch den
gezielten Abschuss eines Wolfs anzuordnen", sagt NABU-Wolfsexperte
Markus Bathen.

Daher verurteilt der NABU auch die Forderungen des Deutschen
Jagdverbandes nach Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdrecht als
fachlich nicht zielführend und unnötige Befeuerung einer immer wieder
aufgewärmten Scheindebatte.

Das A und O ist ein flächendeckender Herdenschutz in Deutschlands
Wolfsgebieten. Erste Projekte zum Herdenschutz habe der NABU bereits
mit Partnern in Brandenburg, Baden-Württemberg, Hessen und
Niedersachsen initiiert. "Doch auch Bund und Länder müssen sich
endlich gemeinsam für den Herdenschutz engagieren", so Miller weiter.
Der NABU fordert die Einrichtung eines nationalen
Herdenschutzzentrums ergänzend zur bereits bestehenden bundesweiten
Dokumentations- und Beratungsstelle zum Wolf (DBBW), sowie deren
dringende Verstetigung. Die Förderung der DBBW wird nach momentanem
Stand im Herbst 2018 beendet, was die Errungenschaften der letzten
drei Jahre zunichtemachen würde.

Die Rückkehr des Wolfes ist eine Erfolgsgeschichte und wird, wie
die forsa-Umfrage zeigt, von der Mehrheit der Bundesbürger positiv
wahrgenommen. Um diese breite Akzeptanz des Wildtieres in der
Bevölkerung nachhaltig zu stärken, bedarf es aus Sicht des NABUs vor
allem eines lösungsorientierten Umgangs mit möglichen
Mensch-Tier-Konflikten - dafür muss eine praxisnahe, unbürokratische
Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen ebenso gefördert werden wie
Investitionen in Wissenschaft und Forschung. "Wir nehmen Ängste und
Sorgen sehr ernst und appellieren an alle Interessengruppen, sich am
seriösen, wissenschaftsbasierten Dialog über den Umgang mit dem
Wildtier Wolf zu beteiligen", so NABU-Bundesgeschäftsführer Miller.

Die Befragung wurde im Auftrag des NABU von der forsa Politik- und
Sozialforschung GmbH durchgeführt. Hierzu wurden im Zeitraum vom 23.
Februar bis zum 4. März 2018 mittels des bevölkerungsrepräsentativen
Befragungspanels forsa.omninet 2.009 Bundesbürger ab 18 Jahren
befragt. Die Ergebnisse weisen eine Fehlertoleranz von ± 2,5 Prozent
auf.

Die Umfrage-Ergebnisse im Detail: www.NABU.de/wolfsumfrage-2018

Kostenfreie Pressefotos und Infografiken zum Download unter:
www.NABU.de/pressebilder_wolf

Weitere Infos zum Wolf: www.NABU.de/wolf



Pressekontakt:
Markus Bathen, NABU-Wolfsexperte, Mobil +49 (0)172.6453537,
E-Mail: Markus.Bathen@NABU.de

Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. +49 (0)30.284984-1510,
E-Mail: presse@NABU.de

NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper |
Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


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