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Vom Bahzou zum Batteriefeuerwerk / Feuer und Flamme für die pyrotechnische Wundertüte (FOTO)

Geschrieben am 15-12-2017

Ratingen (ots) -

Am Anfang war das Feuer. Das wusste schon Regisseur Jean-Jacques
Annaud in seinem Film von 1981 über die Neandertaler während der
Steinzeit. Endlich konnte die Menschheit ihr Mammut in mundgerechte
Stücke zerteilt ausgiebig garen und grillen; ein Ritus, der sich ja
bis heute größter Beliebtheit erfreut, wenngleich das Mammut nicht
nur in den Supermärkten mittlerweile ausgestorben ist. Bis Hinz und
Kunz allerdings das Feuer soweit gezähmt hatten, dass sie damit
spielerisch und kreativ umgehen konnten, staunend, welche
phantasievollen Möglichkeiten sich ihnen durch die pyrotechnische
Wundertüte eröffneten, vergingen noch ein paar tausend Jahre. Und es
war das Reich der Mitte, in dem der Siegeszug der himmlischen
Illumination begann.

Chinaböller markieren den Anfang

In China kennt jedes Kind die Geschichte des Mönches Li Tian, der
als Erfinder des Feuerwerks gilt. Es war eine einfache Konstruktion,
mit der man zu Zeiten der Tang-Dynastie böse Geister und Dämonen zu
vertreiben suchte: ein Bambusrohr, gefüllt mit Salpeter, Holzkohle
und Schwefel. Der Bahzou, der explodierende Bambus, erwies sich als
ausgesprochen effektiv. Seine Detonation vor knapp 1400 Jahren ließ
bald ein ganz neues Gewerbe entstehen, die Pyrotechnik. Am Anfang
standen also nicht das Licht und die möglichen Farbvariationen des
Feuerwerks im Vordergrund, vielmehr zeichneten sich die
frühzeitlichen pyrotechnischen Produkte durch laute Knalleffekte aus.

Vom fernöstlichen Volksglauben fand das Feuerwerk bald Eingang in
die höfische Kultur der westlichen Welt. Im 14. Jahrhundert
entwickelte sich in Italien eine eigenständige Feuerwerkskunst, die
sich von hier aus in ganz Europa verbreitete. Die Hoheiten ließen es
gerne krachen - in jeder Hinsicht. 1506 zündete Kaiser Maximilian I.
anlässlich des Reichstags zu Konstanz das erste Feuerwerk in
Deutschland, stilecht über dem Bodensee. Spätestens im Barock hatte
sich die Feuerwerkskunst als wichtiges Statussymbol für Könige und
Fürsten etabliert. Die Feuerwerksmusik, ein vom englischen König
bestelltes und anno 1748 von Georg Friedrich Händel verfasstes Werk,
wurde am 27. April 1749 uraufgeführt - natürlich bei einem Feuerwerk.
Ob in Versailles, Wien oder in London - wer als Monarch etwas auf
sich hielt, inszenierte sich in so genannten Raketenbildern und
erfreute damit Sippe und Plebs.

Weltweite Begeisterung

Von einem illustren Ereignis für den Adel hat sich das bunte und
lautstarke Spektakel am Firmament mittlerweile demokratisiert. Für
die Masse der Pyro-Fans werden Feuerwerksfestivals rund um den Globus
veranstaltet, die Millionen von Zuschauern faszinieren. Zu den
bekanntesten zählen das Feuerwerksfestival von Cannes, bei dem seit
1998 jedes Jahr Feuerwerker aus der ganzen Welt gegeneinander
antreten, oder das "Malta International Fireworks Festival". In
Heidelberg steht alljährlich das weltberühmte "Schloss in Flammen",
dazu wird auf der nicht minder bekannten, 1788 eröffneten "Alten
Brücke" über den Neckar ein Feuerwerk abgebrannt, das hunderttausende
Zuschauer, die an den Gestaden des trägen Flusses lagern, regelmäßig
begeistert.

Der Gegensatz von Feuer und Wasser ist offensichtlich ein
Publikumsmagnet. So locken die "Kölner Lichter" jedes Jahr rund 1
Million Besucher an, wenn zwischen Porz und Mülheim mehrere
Feuerwerke die Gäste begrüßen. Absoluter Höhepunkt ist dann das
Hauptfeuerwerk am Kölner Tanzbrunnen, bei dem rund 4,7 Tonnen
Pyrotechnik den Himmel illuminieren. Und wenn im Sommer regelmäßig
zwischen St. Goar und Bonn der "Rhein in Flammen" steht, ist dies
gottlob auch kein Fall für den Katastrophenschutz.

Nach wie vor ist auch die Verbindung von Musik und pyrotechnischen
Elementen stets ein Knaller: Ob die Seniorenmannschaft der Rolling
Stones oder die blondgelockte Schlagerikone Helene Fischer - wer was
auf sich hält, steht auf der Bühne zumindest ab und zu als
dramatische Untermalung im rhythmischen Funkenregen.

Doch die gewaltigsten Bilder kann das Feuerwerk schaffen, wo es
sich statt in der Halle am Himmel ausbreiten kann. Die feurige
Urgewalt schafft vergängliche Bilder am nächtlichen Firmament: Die
Faszination des Schauspiels aus Licht wird durch die feurige
Dramaturgie hervorgerufen, durch das Zusammenspiel von Akustik und
Optik, das Knallen und Zischen, Heulen, Pfeifen und Trillern in
harmonischer Verschmelzung mit Kaskaden bunt-feuriger Sterne und
Bouquets, Blitze, Fächer und zuckende Leuchtschlangen. Feuerwerk gibt
vielen Menschen ein besonderes Gefühl der Erfüllung. In der
psychologischen Traumdeutung betont das Traumsymbol "Feuerwerk"
dementsprechend ein erfreuliches Ereignis für den Träumenden. Sie
interpretiert es zudem als ein Sinnbild für sprühende
Begeisterungsfähigkeit. Sieht der Träumende im Schlaf ein Feuerwerk
am Nachthimmel, kann dies für ihn ein Glückszeichen sein.

Aber sicher!

Die moderne Entwicklung der Pyrotechnik macht das
Silvesterfeuerwerk sicherer. Batterie- oder Verbundfeuerwerk ist
technologisch auf dem neusten Stand, ist zuverlässig und leicht zu
handhaben, so der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI). Beim
Verbundfeuerwerk muss nur einmal die Zündschnur angezündet werden,
und eine ganze Batterie von Feuerwerkseffekten wird nacheinander
selbsttätig im Sekundentakt in die Silvesternacht geschossen. So
ermöglicht die Kombination verschiedener pyrotechnischer Produkte
eine Vielfalt an Farb- und Effektvariationen, die sonst
professionellen Feuerwerken vorbehalten bleibt.

Feuerwerkskörper werden nach ihrer Verwendungsart, Zweck und Grad
der Gefährdung in vier Kategorien unterteilt. Zur Kategorie F1
gehören die Feuerwerkskörper, die das ganze Jahr über verkauft werden
dürfen, zum Beispiel Knallerbsen oder Wunderkerzen beispielsweise für
den Kindergeburtstag. In die Kategorie F2 fallen Chinaböller,
Kanonenschläge und kleinere Raketen sowie die Batterie- und
Verbundfeuerwerke. Sie dürfen nur drei Tage vor Silvester an
Volljährige verkauft werden - in diesem Jahr ab dem 28. Dezember. Die
Kategorien F3 und F4 beinhalten Feuerwerkskörper, die nur an
ausgebildete Pyrotechniker abgegeben werden dürfen. Auf illegales
Import-Silvesterfeuerwerk aus Osteuropa, so genannte Polen-Böller,
sollte jeder aus berechtigter Sorge um seine Gesundheit verzichten;
es entspricht meist nicht den Sicherheitsanforderungen und ist
lebensgefährlich. Zudem: Wer mit illegalen Feuerwerkskörpern erwischt
wird, muss wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz mit einer
ebenso knalligen Strafe rechnen.

"Sicherheit hat beim Umgang mit Feuerwerk höchstes Gebot - ob beim
Groß- oder dem heimischen Silvesterfeuerwerk. So dürfen nur
Feuerwerkskörper an den Verbraucher in Deutschland abgegeben werden,
die ein CE-Zeichen und eine Registriernummer tragen", erklärt Klaus
Gotzen, Geschäftsführer des VPI. Um sicherzugehen, dass auch wirklich
zugelassenes und geprüftes, und somit legales und sicheres Feuerwerk
erworben wird, sollte man auch auf das VPI-Zeichen, das nur von den
VPI Mitgliedsunternehmen verwandt werden darf, achten. Unter dem Link
http://www.feuerwerk-vpi.de/liste-registrierungsnummern/ hat der VPI
auch ein Register über alle zugelassenen Feuerwerkskörper bzw.
pyrotechnischen Gegenstände seiner Mitgliedsfirmen hinterlegt.

Und so steht am Ende - des Jahres - auch wieder das Feuer: Der
spielerische und sichere Umgang mit dem Element, das seit
Jahrhunderten die Menschen staunen lässt und immer wieder
Begeisterung hervorruft, findet seinen Höhepunkt zur Begrüßung des
neuen Jahres. Alljährlich. 12/17

Weitere Informationen:

VPI-Verband der pyrotechnischen Industrie
Geschäftsführer: RA Klaus Gotzen
An der Pönt 48
40885 Ratingen

Internet: www.feuerwerk-vpi.de



Pressekontakt:
Dieter Tschorn, Freier Journalist
Höhenweg 7
61231 Bad Nauheim
Tel. 06032-3491030
Mobil 0170-4829638
E-Mail: dieter.tschorn@t-online.de

Original-Content von: Verband pyrotechnische Industrie (VPI), übermittelt durch news aktuell


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