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Eigentümer der ostdeutschen Braunkohle warnt vor Kohle-Ausstieg

Geschrieben am 13-12-2017

Berlin (ots) - EPH-Manager Springl: "Die Kohle wird auch in
Deutschland noch mindestens 25 bis 30 Jahre gebraucht" / Prager
Energieholding stellt Bedingungen für Absicherung der
Bergbau-Folgekosten im Lausitzer Revier

Berlin, 13. Dezember 2017 - In der Diskussion um die Zukunft der
Kohle-Energie hat der Eigentümer der ostdeutschen
Braunkohleunternehmen LEAG und MIBRAG vor einem vorzeitigen Ausstieg
gewarnt. Die Energiewende in Deutschland sei "grundsätzlich eine
großartige Idee". Aber die Kohle spiele in der Transformationsphase
noch eine wichtige Rolle, sagte der Vorstand der Prager
Energieholding EPH, Jan Springl, dem Wirtschaftsmagazin 'Capital'
(Ausgabe 1/2018, EVT 14. Dezember). Eine Volkswirtschaft wie die
deutsche dürfe keinesfalls die Versorgungssicherheit aufs Spiel
setzen, sagte Springl weiter. "Die Kohle wird auch in Deutschland
noch mindestens 25 bis 30 Jahre gebraucht."

EPH hatte im vergangenen Jahr die ostdeutsche Braunkohle-Sparte
des Energiekonzerns Vattenfall übernommen. Seitdem kontrolliert der
Konzern fast die Hälfte der deutschen Braunkohleförderung. Ein
vorzeitiger Ausstieg aus der Kohleverstromung würde seine
Tochterfirmen in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier schwer
treffen.

Im 'Capital'-Interview betonte Springl, EPH wolle sich in der
Lausitz langfristig engagieren - "nicht für die nächsten 100 Jahre,
aber auf jeden Fall so lange, bis das Kohlezeitalter einschließlich
der Rekultivierungsmaßnahmen vorbei ist". Der Manager wies
Vermutungen zurück, dass EPH durch eine gesellschaftsrechtliche
Konstruktion über mehrere Zwischenfirmen darauf setze, die
Folgekosten des Bergbaus auf den deutschen Steuerzahler abzuwälzen.
"Das Ziel ist definitiv nicht, unsere Verpflichtungen loszuwerden",
sagt er.

Springl räumte ein, dass die EPH-Dachgesellschaft nach
gegenwärtiger Lage nicht für die Verpflichtungen ihrer Lausitzer
Tochter LEAG haftet. Zugleich zeigte sich Springl unter gewissen
Bedingungen offen für eine Absicherung der Haftung: "Wenn die Politik
uns die Garantie gibt, dass sie die Rahmenbedingungen für unser
Geschäft nicht ändert, sind wir bereit, über eine Patronatserklärung
zu reden", sagte Springl. Mit einer Patronatserklärung würde EPH mit
dem eigenen Vermögen für die Verpflichtungen der LEAG haften.

LEAG-Vorstandschef Helmar Rendez warnte vor den ökonomischen und
sozialen Folgen eines möglichen Kohleausstiegs. Man könne nicht
einfach einzelne Braunkohleblöcke schließen, ohne "Dominoeffekte" in
den Tagebauen und damit auch in der gesamten regionalen Wirtschaft
auszulösen, sagte Rendez gegenüber 'Capital'. Für die Lausitz erwarte
er eine "faire Chance": "Wir brauchen noch 25 bis 30 Jahre, um hier
etwas Neues zu entwickeln. Und diese Zeit möchten wir haben", sagte
Rendez.

Für den Fall, dass eine künftige Bundesregierung die Abschaltung
von Kohlekraftwerken durchsetzen sollte, verlangte der LEAG-Chef
Entschädigungen. "Wer bestellt, muss auch bezahlen. Es gibt in
Deutschland keine Berufsverbote oder willkürlichen Enteignungen. Und
wir haben für unsere Anlagen alle Genehmigungen, die wir brauchen",
sagte Rendez.



Pressekontakt:
Thomas Steinmann, Redaktion 'Capital',
Tel. 030 /220 74-5119,
E-Mail: steinmann.thomas@capital.de
www.capital.de

Original-Content von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien, übermittelt durch news aktuell


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