Basel IV erhöht Profitabilitätsdruck auf europäische Banken
Geschrieben am 08-12-2017 |   
 
 München (ots) - PwC Strategy&-Analyse zeigt: Basel IV-Entscheidung 
führt zu RWA-Anstieg von 13-22% bei europäischen Banken / Deutsche  
Banken überdurchschnittlich stark betroffen 
 
   Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, dem 27 Länder angehören, 
hat gestern die endgültigen Neuregelungen nach "Basel IV" für die  
Ermittlung risikogewichteter Aktiva (RWA) veröffentlicht. Laut einer  
Analyse von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, beläuft sich  
der RWA-Anstieg für 132 untersuchte europäische Banken* unter  
Anwendung der Reformpläne auf 13 bis 22 Prozent für die bedeutendsten 
regulatorischen Risikotypen wie Kredit-, Markt- und operationelles  
Risiko, Kontrahenten-Kreditrisiko sowie  
Credit-Value-Adjustment-Risiko. 
 
   Die Neuregelung wurde bereits mehrfach verschoben. Der kritischste 
Diskussionspunkt war die Höhe eines möglichen Capital-Floors,  
basierend auf dem überarbeiteten Standardansatz für Kreditrisiken.   
Der geplante Capital-Floor von 72,5% begrenzt die Sensitivität der  
Kapitalanforderung auf das Risiko einer Bank. Vor allem Banken mit  
einem qualitativ hochwertigen Kreditbuch fürchten den Capital-Floor,  
da die sich erhöhenden Risikogewichte gleichzeitig einen höheren  
Kapitalbedarf mit sich bringen. Das spiegelt sich auch in einem  
deutlichen Nord-Süd-Gefälle wider - Banken in den skandinavischen  
Ländern, den Niederlanden und Deutschland sind müssen von einem  
deutlich höheren Anstieg der Risikoaktiva ausgehen als Banken in  
Südeuropa. 
 
   Insgesamt ist basierend auf der Analyse von Strategy& davon  
auszugehen, dass die regulatorischen Mindestkapitalanforderungen um  
über 400 Mrd. Euro steigen würden. Für einige Institute würde das  
nach ersten Berechnungen der European Banking Authority (EBA) auch  
einen Kapitalbedarf von 39.7 Mrd. Euro mit sich bringen. Nach  
Einschätzung von Dr. Philipp Wackerbeck, Partner und Leiter Financial 
Services bei Strategy&, wären sie im internationalen Vergleich  
besonders stark betroffen. "Europäische Banken weisen unter anderem  
aufgrund der intensiven Anwendung interner Risikomodelle bislang etwa 
nur die Hälfte des durchschnittlichen Risikogewichts ihrer  
amerikanischen Wettbewerber auf. Die Konsequenzen von "Basel IV"  
werden in Europa deshalb besonders schmerzhaft sein. Zudem werden  
Großbanken wegen ihrer breiten Anwendung interner Modelle in hohem  
Maße belastet sein", kommentiert Wackerbeck. 
 
   Für die in der Strategy& Studie untersuchen 19 deutschen Banken  
könnte es selbst im vorteilhaften Szenario zu einem Anstieg der  
Risikoaktiva um im Durchschnitt 18% kommen, wobei die Banken abhängig 
vom Geschäftsmodell, Portfoliokomposition und der Anwendung interner  
Modelle unterschiedlich stark betroffen sind. 
 
   "Der Anstieg der RWA ist signifikant und trifft viele Banken in  
Europa in Zeiten strukturell niedriger Profitabilität. Viele Banken  
verdienen bereits jetzt ihre Kapitalkosten nicht, Basel IV wird den  
Druck auf unprofitable Geschäftsmodelle folglich weiter erhöhen", so  
Wackerbeck. 
 
   Auch wenn die neuen Regeln erst bis 2027 vollständig umgesetzt  
werden müssen, empfiehlt Wackerbeck den Banken mit signifikantem  
RWA-Anstieg schnell zu handeln und die notwendigen Anpassungen der  
Unternehmensstrategie und am Geschäftsmodell zügig in Angriff zu  
nehmen, damit die Maßnahmen auch rechtzeitig Wirkung zeigen können. 
 
   *Methodik  
 
   Im Rahmen der Analyse wurden die 132 Banken, die 2017 an der  
Transparency Exercise der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA)  
teilgenommen haben, untersucht. Die Berechnungen basieren auf den  
Daten der Banken für das erste Halbjahr 2017. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Annabelle Kliesing 
Senior PR Lead 
PwC Strategy& (Germany) GmbH 
annabelle.kliesing@strategyand.de.pwc.com  
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