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BVR-Konjunkturbericht: Entwicklung des Kreditzyklus spricht für einen Ausstieg der EZB aus ihrer ultralockeren Geldpolitik noch in diesem Jahr

Geschrieben am 29-06-2017

Berlin (ots) - Die Kreditvergabe im Euroraum erholt sich. Somit
ist es spätestens jetzt an der Zeit, dass die Europäische Zentralbank
(EZB) einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik vornimmt, um
mittelfristige Überhitzungen an den Kreditmärkten zu verhindern. Zu
diesem Fazit kommt der aktuelle Konjunkturbericht des Bundesverbandes
der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Im Mai 2017
betrug das Wachstum ausgereichter Kredite an Haushalte und
Unternehmen im Euroraum 2,6 beziehungsweise 2,4 Prozent gegenüber dem
Vorjahr und war insgesamt erneut stärker als in den Vormonaten. Damit
gewinnt die Kreditdynamik allmählich an Schwung, auch wenn eine
Überhitzung derzeit noch nicht erkennbar ist. "Sollte die
ultralockere Geldpolitik der EZB jedoch noch lange anhalten, bestehen
Risiken, dass es mittelfristig zu Übertreibungen an den Kreditmärkten
kommt. Daher sollte die europäische Notenbank ihren Ausstieg aus
ihrer extrem expansiven Geldpolitik noch in diesem Jahr einleiten",
erklärt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.

Bei der Wahl des Zeitpunkts des Ausstiegs sollte sich die EZB
daran orientieren, wie die Deutsche Bundesbank seinerzeit vor
Einführung des Euro vorausschauend handelte. Unter anderem hatte
damals die Bundesbank, die auf eine frühzeitige Straffung der
Geldpolitik setzte, noch vor dem Anziehen der Kreditdynamik die
deutsche Wirtschaft vor einem späteren Überrollen durch den
Kreditzyklus bewahrt. Die positive Wirkung war, dass sich die
Kreditzyklen in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern durch nur
geringe Schwankungen auszeichneten und ein stabiles Banken- und
Finanzmarktumfeld förderten.

Auch mehr als 15 Jahre nach der Einführung des Euro haben sich die
Kreditzyklen der Länder der Währungsunion noch nicht spürbar
angeglichen. Dies macht die Aufgabe der EZB, eine Geldpolitik für den
gesamten Währungsraum zu betreiben, nicht einfach. In den großen
Volkswirtschaften des Euroraums, Deutschland und Frankreich, befindet
sich die Kreditentwicklung aber derzeit schon fast wieder auf ihrem
langfristigen Trend. Wird der geldpolitische Ausstieg nicht demnächst
eingeleitet, besteht mittelfristig die Gefahr von Übertreibungen in
einzelnen Kreditmärkten. Durch die zunehmende Integration der Finanz-
und Bankenmärkte im Euroraum bestehen dann Risiken, dass Verwerfungen
in diesen Volkswirtschaften auf den gesamten Währungsraum ausstrahlen
können.

Der aktuelle Bericht der BVR-Volkswirte ist im Internet unter
www.bvr.de, Publikationen, Volkswirtschaft Kompakt abrufbar.



Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: +49 30 2013-1300
presse@bvr.de
www.bvr.de
twitter.com/BVRPresse
facebook.com/BVRBerlin

Original-Content von: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, übermittelt durch news aktuell


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