(Registrieren)

neues deutschland: Russische Fanvertreterin sieht Fortschritte bei Integration behinderter Menschen

Geschrieben am 28-06-2017

Berlin (ots) - Der Alltag für Menschen mit Behinderung in Russland
verbessert sich langsam. Zu diesem Urteil kommt Jelena Popowa im
Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Mittwochausgabe). Die 26-jährige Juristin ist Fan von
ZSKA Moskau und eine von 13 Millionen Russen mit Behinderung. Sie
arbeitet für die UEFA-Organisation CAFE (Centre for Access to
Football in Europe), die sich in Russland für eine bessere
Integration im Fußball einsetzt. "Der Staat unterstützt Menschen mit
Behinderung mit monatlich 9000 Rubel (150 Euro). Und es ist für
behinderte Menschen immer noch schwer, einen Arbeitsplatz zu finden.
Wir wollen mit CAFE Leute beim Fußball in Lohn und Brot bringen. Es
gibt ein Gesetz, nach dem jede Firma zehn Prozent ihrer Arbeitsplätze
durch Menschen mit Behinderung besetzen muss. Aber das ist nur
Theorie", sagt Popowa.

Ihre Mitbürger hätten sich leider noch immer nicht an behinderte
Menschen in ihrer Umgebung gewöhnt. "Sie zeigen mit dem Finger auf
uns, starren uns an. Viele behinderte Menschen trauten sich deswegen
gar nicht zu arbeiten. Es wird aber langsam besser. Die Leute trauen
sich raus und sagen: Wir sind wie alle anderen." Beim Bau der neuen
ZSKA-Arena konnte Popowa eigene Wünsche einbringen: "Als das Stadion
im September eröffnet wurde, habe ich fast geweint: Rollstuhlfahrer
sitzen jetzt direkt zwischen 1. und 2. Rang bei den Ultras. Ich bin
dabei - wie alle Fans."

Popowa fühle sich im Stadion immer sicher. "Wer noch zum Confed
Cup oder 2018 zur WM kommen will, braucht sich nicht zu fürchten. Im
Gegenteil: Die Menschen hier sind besonders gastfreundlich", gibt sie
Ausländern mit auf den Weg, auch wenn sie das Problem, rassistischer
Übergriffe und Gesänge von russischen Fußballfans nicht abstreiten
kann. "Es gibt noch eine Menge zu tun für uns. Für mich ist es
natürlich schlimm, wenn sie so etwas singen. Ich bin anders, weil ich
im Rollstuhl sitze, ein anderer wegen seiner Hautfarbe, seiner
politischen Einstellung oder sexuellen Orientierung", so Popowa. Sie
versuche, die Leute zu animieren, nicht dem Herdentrieb zu folgen:
"Habt eine eigene Meinung und versteckt Euch nicht in der Masse. Wenn
Ihr denkt, dass 'White Power' Blödsinn ist, singt doch nicht mit!"



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

615497

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Jörg Niemeyer über Bremens EM-Pläne Bremen (ots) - Bremen ist eine weltoffene Stadt. Sie erfreut sich bei Touristen seit Jahren zunehmender Beliebtheit und sollte jede Chance nutzen, für sich zu werben. Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2024 wären eine gute Gelegenheit, der Welt zu zeigen, wie schön und welch guter Gastgeber Bremen ist. Denn eine EM trägt Bilder aus der Hansestadt nicht nur durch ganz Europa, sondern interessiert die Fans überall auf dem Globus. Geschätzte 10,5 Millionen Euro Kosten sind natürlich ein ordentlicher Batzen Geld. Und ja, niemand mehr...

  • KN: Handball-Hauptstadt Kiel soll bei WM 2019 leer ausgehen Kiel (ots) - Auf der Landkarte für die Handball-Weltmeisterschaft 2019 in Deutschland und Dänemark ist Kiel nicht verzeichnet. Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt, Heimat des deutschen Rekord-Handballmeisters THW Kiel, soll bei der Vergabe der WM-Standorte leer ausgehen, wie die "Kieler Nachrichten" (Mittwochausgabe) berichten. Den Zuschlag sollen danach Berlin, Hamburg, Köln und München erhalten, darunter drei Städte, die nicht in der Handball-Bundesliga vertreten sind. Die Geschäftsführer der 10.000 Zuschauer fassenden mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Spielen lassen / Kommentar zum Eishockey-Oberligisten EV Regensburg Regensburg (ots) - Kann das was werden beim EVR, Entschuldigung den Eisbären? Mit einem so jungen Geschäftsführer, einem neuen Trainer und komplett runderneuerten Team? Jetzt, da nur noch die Position eines gestandenen Verteidigers und insgesamt fünf Mann im Kader fehlen, lässt sich so viel sagen: Es ist eine spannende, bunte und sportlich vielleicht nicht auf den allerersten, aber spätestens zweiten Blick interessante Truppe, die der EVR da ins Oberligarennen schicken wird. Die Skepsis wird im nordamerikanisch ausgerichteten, fast mehr...

  • 186 Athlet/innen für das World Games Team Deutschland / 10. Weltspiele der nichtolympischen Sportarten in Breslau (FOTO) Frankfurt/Main (ots) - 186 Athletinnen und Athleten gehören dem World Games Team Deutschland an, das vom 20. bis zum 30. Juli an den 10. Weltspielen der nichtolympischen Sportarten in Breslau teilnimmt. Die World Games werden alle vier Jahre unter der Schirmherrschaft des Internationalen Olympischen Komitees an wechselnden Orten ausgetragen, jeweils im Jahr nach den Olympischen Sommerspielen. In diesem Jahr sind sie weltweit das größte Multisport-Ereignis. 134 der deutschen Athletinnen und Athleten sind in 23 der 27 offiziellen mehr...

  • Rheinische Post: Schmadtke warnt vor Überhitzung des Transfermarkts Düsseldorf (ots) - Kölns Sportvorstand Jörg Schmadtke warnt vor einer Überhitzung des Transfermarkts. "Wir müssen aufpassen, dass wir uns mit diesen irrsinnigen Summen nicht zu sehr von der Basis entfernen. Das ist nie gut", sagt Schmadtke der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Wir müssen die Menschen schon ernstnehmen." Köln könnte aktuell allerdings von dieser Entwicklung profitieren. Stürmer Anthony Modeste soll kurz vor einem Wechsel zum chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian stehen - für angeblich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Sport-News

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

HSV-Presseservice: Neue Ausrüstung für die Saison 2006/2007 - HSV und PUMA stellen neue HSV-Trikots vor

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht