(Registrieren)

Harter Brexit betrifft vor allem fünf deutsche Sektoren / Deutsche Firmen verdienen fast jeden zehnten Euro auf der Insel

Geschrieben am 07-03-2017

München (ots) - Der bevorstehende Brexit trifft die deutsche
Wirtschaft hart. Laut der Deloitte Analyse "Die Vernetzung deutscher
Sektoren mit dem Vereinigten Königreich" aus der Studienreihe Brexit
Briefings* sind besonders DAX-Konzerne im Vereinigten Königreich
(UK), dem drittwichtigsten Exportmarkt Deutschlands, stark engagiert.
In einer Sektorperspektive sind es vor allem die Automobilindustrie,
die Verkehr und Logistik-Branche, das Finanz- und Versicherungswesen
sowie der Handel und der Energiesektor, die entweder hohe Umsätze
oder hohe Mitarbeiterzahlen in UK aufweisen.

Insgesamt erzielen die ausgewerteten Unternehmen, die mindestens
über eine Tochtergesellschaft und 100 Mitarbeiter in UK verfügen, mit
150 Milliarden Euro knapp ein Zehntel ihres Gesamtumsatzes auf der
Insel. Hierfür sorgen unter anderem etwa 400.000 Mitarbeiter, die vor
Ort beschäftigt sind. Davon entfallen allein 91 Milliarden Euro auf
die DAX-Unternehmen, die zudem mit 200.000 Beschäftigten die Hälfte
aller für deutsche Firmen tätigen Arbeitnehmer in UK stellen. Kommt
es zu einem harten Brexit, wären die Herausforderungen entsprechend
drastisch für die betroffenen Unternehmen.

"28 der DAX-30-Unternehmen haben mindestens eine
Tochtergesellschaft in UK. Diese vereinen fast zwei Drittel
sämtlicher britischer Umsätze deutscher Firmen auf sich. Ein harter
Brexit würde daher insbesondere sie treffen. Umso wichtiger ist es,
dass sich Unternehmen mit den möglichen Szenarien des Brexit
beschäftigen, die Auswirkungen genau analysieren und ihre Risiken
managen", erklärt Dr. Alexander Börsch, Chefökonom und Leiter
Research bei Deloitte.

Automotive und Energie beim Umsatz ganz vorne

Die Gesamtzahlen beeindrucken - aber auch ein Blick auf die
einzelnen Branchen zeigt die Bedeutung des britischen Markts für
deutsche Unternehmen. So erzielt die deutsche Automobilindustrie mit
über 40 Milliarden Euro mehr als ein Viertel der Umsätze deutscher
Firmen in UK. Der Energiesektor mit einer Umsatzhöhe von 24,3
Milliarden sowie das Verkehrs- und Logistiksegment mit 20,6
Milliarden Euro sind ebenfalls überdurchschnittlich engagiert.
Weitere umsatzstarke Branchen sind das Finanz- und
Versicherungswesen** sowie der Handel mit 20 bzw. 18,7 Milliarden
Euro Umsatz.

Verkehrs- und Logistikbranche mit den meisten Mitarbeitern

Unter den rund 400.000 Arbeitnehmern deutscher Niederlassungen
bzw. Tochterfirmen in UK sind knappe 36.000 im Automobil- sowie gute
25.000 im Energiesektor tätig. Mit fast 96.000 Angestellten dominiert
jedoch der Bereich Verkehr und Logistik die Statistik. Unternehmen
dieses arbeitsintensiven Sektors sind bei einem harten Brexit somit
besonders betroffen. Weitere Branchen mit hohen Mitarbeiterzahlen
sind die Finanz- und Versicherungsbranche (59.000) sowie der Handel
(44.000).

Branche Umsatz UK Mitarbeiter
UK in Mrd. Euro in Tsd.
Automotive 40,1 35,6
Energie 24,3 25,2
Verkehr und Logistik 20,6 95,7
Finanzen/Versicherungen 20,0 59,1
Handel 18,7 44,6
Information/Kommunikation 3,3 23,0
Elektroindustrie 3,1 18,7
Kunststoff/Baumaterialien 2,1 10,9
Baugewerbe 1,3 9,5
Pharmaindustrie 3,2 4,7
Maschinenbau 2,2 5,2
Chemische Industrie 2,6 3,1

"Ein Ausscheiden der Briten aus der EU würde die deutsche
Automobilbranche besonders stark treffen, da statistisch nahezu jeder
zweite verkaufte Pkw in UK ein Modell eines deutschen Herstellers
ist. Insbesondere hochpreisige Marken hätten dann aufgrund von
Besteuerung und Zöllen mit sinkenden Margen und Volumen zu kämpfen -
mit den entsprechenden Konsequenzen für alle Beteiligten", resümiert
Dr. Thomas Schiller, Partner und Leiter Automotive bei Deloitte.

Die komplette Analyse finden Sie unter http://ots.de/nFmjw zum
Download.

*Datenbasis: Angaben in der Unternehmensdatenbank Factiva/Dow
Jones zu britischen Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen mit
internationalem Hauptsitz in Deutschland. Die Unternehmen müssen
mindestens 100 Mitarbeiter in Großbritannien beschäftigen. Die
Unternehmensinformationen wurden auf die entsprechenden Branchen
hochaggregiert. Insgesamt wurden 160 deutsche Unternehmen mit
intensiver Geschäftsbeziehung zum Vereinigten Königreich ausgewertet.
Angaben zu Umsatz und Mitarbeitern beziehen sich ausschließlich auf
die britischen Tochtergesellschaften. ** Bei Banken und
Versicherungen wird die Bilanzsumme verwendet.

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory
und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen
Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte
Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von
Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte
herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt
Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen
Herausforderungen. Making an impact that matters - für mehr als
244.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und
individueller Anspruch zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited
("DTTL"), eine "private company limited by guarantee" (Gesellschaft
mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes
ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und
unabhängig. DTTL (auch "Deloitte Global" genannt) erbringt selbst
keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere
Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf
http://www.deloitte.com/de/UeberUns.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de

Original-Content von: Deloitte, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

609803

weitere Artikel:
  • Miele beteiligt sich mit Venture Capital an jungen Technologiefirmen / Neues Tochterunternehmen gegründet Gütersloh (ots) - Das Unternehmen Miele gilt nicht nur als Inbegriff für Langlebigkeit und Zuverlässigkeit von Hausgeräten - sondern auch als führend auf zukunftsweisenden Feldern wie Smart Home oder Industrie 4.0. Entsprechendes gilt für innovative Geschäftsmodelle rund um den Einsatz von Elektrogeräten in Haushalt, Gewerbe oder medizinischen Einrichtungen. Auf dieser Basis verstärkt Miele jetzt seine Unterstützung junger Unternehmen mit aussichtsreichen Ideen und Technologien, die an einem engagierten und finanzstarken Partner interessiert mehr...

  • US-Bundesstaat Arizona prüft, Gold und Silber als Geld zuzulassen München (ots) - Überraschende Nachrichten kommen aus den USA: Am heutigen Mittwoch wird im Arizona Senate Finance and Rules Committee über ein Gesetz beraten (HB 2014), mit dem Gold, Silber und andere Edelmetalle als gesetzliche Zahlungsmittel definiert werden sollen. "Wenn die Menschen die Freiheit hätten, selbst zu bestimmen, was sie als Geld verwenden möchten, würden sie sich wahrscheinlich für Gold oder Silber entscheiden", stellt Ron Paul, langjähriger Kongressabgeordneter und zweifacher Bewerber um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, mehr...

  • Rückkehr der Inflation birgt neue Gefahren für den Geldbeutel / Was steigende Preise und Zinsen für Immobilienbesitzer und Finanzierer bedeuten (FOTO) Münster (ots) - Die Inflation kehrt zurück: Was sich anhört wie der Titel aus einem zweitklassigen Horrorfilm, kann Immobilienbesitzern und denen, die es noch werden wollen, tatsächlich richtig wehtun im Geldbeutel. Laut Statistischem Bundesamt lag die Geldentwertung im Februar bei 2,2 Prozent - nach 1,9 Prozent im Januar. Zuletzt war die Inflation im August 2012 so hoch. Zurückzuführen ist dieser Anstieg zu einem großen Teil auf die anziehenden Energiekosten. Für Hauseigentümer und Immobilieninteressenten gilt es nun zwei Dinge mehr...

  • Innovation beim Festgeld: Mit Savedo investieren Sparer sicher in Trends am Aktienmarkt / FestgeldPLUS bietet die Chance auf bis zu 3,15 % Zinsen für 12 Monate Laufzeit Berlin (ots) - Bei Savedo, der internationalen Geldanlage-Plattform, können private Anleger mit FestgeldPLUS ab sofort in eine neue Form der Geldanlage investieren. In Zusammenarbeit mit der neuen Partnerbank Banco de Investimento Global, S.A. (BiG) aus Portugal bietet Savedo Sparern eine Festgeldanlage mit einer Renditechance von bis zu 3,15 Prozent bei einer Laufzeit von nur 12 Monaten. FestgeldPLUS ist der sicherste Weg, von positiven Entwicklungen am Aktienmarkt zu profitieren. Die Anlagesumme wird als 12-monatiges Festgeld mehr...

  • MDM Group AG investiert in 50 Mio-Immobilienprojekt in Schweden Meggen (ots) - Der Expansionsdrang der Schweizer MDM Group AG ist ungebrochen und präsentiert ihren Investoren ein weiteres schlagkräftiges Argument, um in das Unternehmen zu investieren. Die Unternehmensleitung teilte heute mit, dass neben den Investitionen im türkischen Bodrum, wo in mondäne Feriendomizile mit Meerblick investiert wird, ein weiterer Millionendeal unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Dabei geht es um ein 50 Mio-Immobilienprojekt im schwedischen Halmstad, das die Errichtung von insgesamt 1.750 Seniorenwohnungen mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht