Global Private Equity Report 2017 von Bain / DACH-Region koppelt sich vom globalen Trend ab (FOTO)
Geschrieben am 27-02-2017 |   
 
 München (ots) - 
 
   Wert der neuen Beteiligungen im deutschsprachigen Raum steigt 2016 
um 82 Prozent, weltweit sinkt er um 23 Prozent 
 
   - Rückkehr zur neuen Normalität bei Beteiligungsverkäufen in  
     DACH-Region und weltweit, auf globaler Ebene reduziert sich die  
     Zahl der Exits um 18 Prozent 
   - Anleger engagieren sich 2016 mit 589 Milliarden US-Dollar 
   - Private-Equity-Branche verfügt mit rund 1,5 Billionen US-Dollar  
     über so viel nicht investiertes Kapital wie noch nie 
   - Europa bleibt eine sehr attraktive Region, wenn sich Fonds  
     richtig aufstellen 
 
   Angesichts volatiler Kapitalmärkte und niedriger Zinsen setzen  
institutionelle Anleger weltweit auf die Ertragschancen von Private  
Equity (PE). Und das mit Recht, denn auch 2016 war ein gutes Jahr für 
Finanzinvestoren. So konnten PE-Fonds weltweit frisches Kapital in  
Höhe von insgesamt 589 Milliarden US-Dollar einwerben (Abb. 1).  
Danach verfügte die Branche Ende 2016 über rund 1,5 Billionen  
US-Dollar nicht investiertes Kapital - so viel wie noch nie. Ein  
Drittel davon steht für Leveraged-Buyout-(LBO-)Transaktionen bereit.  
Die Gesamtsumme entspricht in etwa dem jährlichen  
Bruttoinlandsprodukt des G7-Mitglieds Kanada und würde die PE-Branche 
zu einer der zwölf größten Volkswirtschaften der Welt machen. 
 
   Bewertungen für neue Beteiligungen auf Rekordhöhe 
 
   Aus Sicht von Rolf-Magnus Weddigen, Leiter der  
Private-Equity-Praxisgruppe von Bain & Company im deutschsprachigen  
Raum, hat dies allerdings Konsequenzen: "Der Anlagedruck ist enorm,  
zumal Unternehmen mit starken Bilanzen und tiefen Taschen zusätzlich  
die Konkurrenz anfachen." Auch infolge dieses Wettbewerbs mit  
strategischen Investoren liegen die Bewertungen in den USA und in  
Europa mit EBITDA-Multiples von 10 und mehr auf Rekordhöhe. Dadurch  
wiederum befindet sich die Branche in einem Dilemma. "Je höher die  
Bewertung beim Einstieg, desto schwieriger wird es für  
Private-Equity-Fonds, die Renditeerwartungen ihrer Investoren zu  
erfüllen", so Weddigen. Weltweit sank die Zahl neuer  
LBO-Beteiligungen im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent, das  
Investitionsvolumen reduzierte sich um 14 Prozent auf 257 Milliarden  
US-Dollar (Abb. 2). 
 
   Auch in Europa hielten sich PE-Fonds mit neuen Investments zurück. 
In Großbritannien kam es angesichts des Brexit-Votums sogar zu einem  
deutlichen Einbruch. Anders stellt sich die Situation im  
deutschsprachigen Raum dar. Hier sank zwar ebenfalls die Zahl der  
neuen LBO-Deals leicht, doch deren Gesamtwert stieg um 82 Prozent auf 
rund 26 Milliarden US-Dollar. Das größte Investment tätigte hier  
Carlyle. Die Beteiligungsgesellschaft übernahm im vierten Quartal  
2016 den Berliner Spezialchemieanbieter Atotech für 3,2 Milliarden  
US-Dollar. 
 
   Exits nach Verwertung der Boomjahre 2006 und 2007 weltweit  
rückläufig 
 
   Bei den Exits hingegen konnte sich der deutschsprachige Raum nicht 
vom globalen Trend abkoppeln. Zahl und Volumen sanken deutlich.  
Weltweit reduzierte sich das Volumen der Beteiligungsverkäufe von  
Buyout-Fonds um 23 Prozent auf 328 Milliarden US-Dollar. Der größte  
Exit fand in Europa statt. Dort erwarb Liberty Media für 7,9  
Milliarden US-Dollar die Formel 1 von CVC Capital Partners. 
 
   Für Branchenkenner Weddigen ist der Rückgang indes keine  
Überraschung, sondern vielmehr die Rückkehr zu normalen  
Marktverhältnissen. "2016 war das viertbeste Jahr aller Zeiten für  
Exits", stellt er fest. "Die Rekordgrößen in den Vorjahren sind eine  
Folge des außergewöhnlich hohen Volumens an Beteiligungskäufen kurz  
vor der Finanzkrise gewesen. Nun hat die PE-Branche ihre hohen  
Investitionen aus den Jahren 2006 und 2007 realisiert." Entsprechend  
sinken die Haltefristen von Portfoliounternehmen seit zwei Jahren  
wieder. Mit rund fünf Jahren lagen sie zuletzt jedoch immer noch fast 
24 Monate über dem historischen Tief des Jahres 2008. 
 
   Eine Haltefrist von rund fünf Jahren erfordert in Zeiten hoher  
Bewertungen und einer in vielen Weltregionen steigenden  
wirtschaftlichen Unsicherheit eine sehr sorgfältige Auswahl neuer  
Beteiligungen. An dieser Stelle gibt es vielerorts noch  
Verbesserungsbedarf. Eine strategische Herangehensweise ist  
unerlässlich. "Private-Equity-Fonds müssen genau wissen, welche  
Beteiligungen am besten zu ihren Stärken passen", erklärt Weddigen.  
"Solche Unternehmen gilt es bereits zu einem Zeitpunkt aufzuspüren,  
da ein möglicher Einstieg noch kein Thema ist." Im Fall einer  
Übernahme hilft ein detailliertes Drehbuch, mit welchen Maßnahmen in  
welchen Zeiträumen sich welche Wertsteigerungen erzielen lassen. So  
aufgestellt können Fonds selbst einem anspruchsvolleren Marktumfeld  
gelassen entgegensehen. "Wer bei den richtigen Unternehmen einsteigt  
und gemeinsam mit ihnen nachhaltig Werte schafft, erzielt in der  
Regel überdurchschnittliche Renditen", betont Weddigen. "So bleiben  
Top-Performer für institutionelle Investoren auch in den kommenden  
Jahren attraktiv." 
 
   Private-Equity-Geschäft in Europa noch ausbaufähig 
 
   Chancen ergeben sich auch in Europa - ungeachtet der anhaltenden  
Eurokrise und dem bevorstehenden Brexit. Seit Jahren erwirtschaften  
Buyout-Fonds hier ähnlich hohe Renditen wie in den USA. Zudem bleibt  
das Angebot an potenziellen Beteiligungen hoch. Allerdings ist der  
Anteil von Unternehmen in Private-Equity-Hand am Bruttoinlandsprodukt 
im Vergleich zu den USA noch deutlich geringer. Auch müssen PE-Fonds  
sehr genau auswählen, in welchen Ländern und Branchen sie  
investieren, und dabei nicht zuletzt Szenarien zur zukünftigen  
Entwicklung des Euroraums durchspielen. 
 
   Branchenkenner Weddigen weiß: "Die besten PE-Fonds machen schon  
heute ihre Hausaufgaben von morgen." Dies bedeutet, in Szenarien zu  
denken und das Portfolio so auszurichten, dass es eventuelle  
Turbulenzen in den jeweiligen Märkten unbeschadet übersteht. Darüber  
hinaus ist bei neuen Beteiligungen darauf zu achten, wie stark diese  
im Weltmarkt positioniert sind, unabhängig von eventuellen  
Währungseffekten. Gerade im deutschsprachigen Raum sieht Weddigen  
noch Chancen: "Deutschland und die Schweiz sind die Länder der Hidden 
Champions. Diese Unternehmen haben bereits wiederholt bewiesen, wie  
gut sie weltwirtschaftliche Herausforderungen bewältigen." Viele  
dieser Weltmarktführer im Mittelstand stehen vor Generationswechseln, 
andere passen nicht mehr zu den globalen Strategien ihrer  
Mutterunternehmen. Weddigen ist sich sicher: "Private Equity wird in  
Europa und vor allem im deutschsprachigen Raum in den kommenden  
Jahren eine wichtige Rolle spielen." 
 
   Bain & Company 
 
   Bain & Company ist eine der weltweit führenden  
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen  
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation,  
Private Equity und M&A - und das industrie- wie länderübergreifend.  
Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare  
Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den Unternehmenswert  
nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung  
stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken  
Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer  
Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den Ergebnissen unserer  
Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 55 Büros in 36 Ländern und  
beschäftigt weltweit 7.000 Mitarbeiter, 800 davon im  
deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain unter: www.bain.de. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Leila Kunstmann-Seik, Bain & Company Germany, Inc., Karlspatz 1, 
80335 München  
E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com, Tel.: +49 (0)89 5123 1246, 
Mobil: +49 (0)151 5801 1246 
 
Original-Content von: Bain & Company, übermittelt durch news aktuell
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