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Versteckte Steuer-Falle bei Index-Zertifikaten / Rechtsanwalt: "Hannover-Leasing-Anleger verlieren Millionen"

Geschrieben am 20-02-2017

Bremen (ots) - Ein von der Bremer Kanzlei KWAG - Rechtsanwälte in
Auftrag gegebenes Gutachten zu von der Hannover Leasing im Jahr 2007
aufgelegten Fonds, die in sogenannte Index-Zertifikate investiert
haben, kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Hätten die Fonds nicht
den angeblich Steuern sparenden Umweg über Zertifikate gewählt,
würden die Anleger heute über mehrere Millionen Euro mehr verfügen.
KWAG-Rechtsanwalt Jan-Henning Ahrens: "Das haben die Anleger aber
wahrscheinlich noch gar nicht gemerkt, denn der Verkaufsprospekt
enthält dazu keinerlei Hinweise."

Die Besonderheit bei Index-Zertifikaten: Die Erträge einer
Fondsgesellschaft als vermögensverwaltende Kommanditgesellschaft
unterliegen nicht der Einkommens- sondern der Abgeltungssteuer, die
meist niedriger ist. Diese innovative Fondsstruktur ermögliche neben
einer reduzierten Steuerbelastung eine wesentlich vereinfachte
Abwicklung, heißt es laut Ahrens dazu werbend im entsprechenden
Verkaufsprospekt der Hannover Leasing.

Die legte im Mai 2007 den Geschlossenen Fonds "Life Invest
Deutschland I" auf, der für mehr als 23 Millionen Euro
Index-Zertifikate der Landesbank Hessen Thüringen Girozentrale
(Helaba) kaufte, die dann von 2010 bis 2022 von der Helaba wieder
eingelöst werden sollten. Der "Einlösungskurs" der Zertifikate sollte
sich nach der Wertentwicklung eines Portfolios mit deutschen
Lebensversicherungspolicen richten, das die EGERIA
Verwaltungsgesellschaft mbH, eine hundertprozentige Tochter der
Hannover Leasing, für gut 94 Millionen Euro anschaffen sollte. Das
Fonds-Modell fand so großen Anklang, sodass Hannover Leasing bereits
im September 2007 einen weiteren Fonds gleicher Bauart auflegte, den
"Life Invest Deutschland II". Mit beiden Fonds sammelte die
Fondsgesellschaft laut Ahrens insgesamt etwa 57 Millionen Euro
Kommanditkapital bei Anlegern ein.

Was die Anleger wahrscheinlich noch gar nicht bemerkt haben: Der
Weg über die Index-Zertifikate bot zwar einen vermeintlichen Vorteil
der Abgeltungssteuer, aber die Nachteile dieser komplizierten
Konstruktion überwiegen deutlich. Ahrens: "Wesentlich zu hohe
Fremdkapitalzinsen und Verwaltungskosten belasten den Einlösungswert
der Zertifikate stärker, als ihm die niedrigere Abgeltungssteuer
Vorteile bringt."

Nach Berechnungen der KWAG CONSULTING, der Beratungsgesellschaft
der KWAG - Rechtsanwälte, wäre es für die Anleger um mehrere
Millionen Euro vorteilhafter gewesen, wenn die Fonds direkt in das
Portfolio der Lebensversicherungspolicen investiert hätten, anstatt
kompliziert Index-Zertifikate zu kaufen - trotz dann fällig
gewordener Einkommens- statt Abgeltungssteuer.

Der Bremer Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht vermutet,
dass Hannover Leasing jetzt auf die sogenannte endgültige
Verjährungsfrist setzen wird. Jan-Henning Ahrens: "Auf den Tag genau
zehn Jahre nach Zeichnung der Anteile sind alle Ansprüche der Anleger
gegen die Fondsinitiatoren verjährt." Das bedeutet, die Verjährung
tritt im Fall der genannten Fonds bereits in einigen Monaten
unwiderruflich ein. Laut Rechtsanwalt Ahrens hätten betroffene
Anleger allerdings durchaus Möglichkeiten, Schadensersatz aufgrund
von Prospektfehlern geltend zu machen.

Kanzleiprofil: KWAG - Rechtsanwälte mit Sitz in Bremen gehört zu
den größten vor allem im Bank- und Kapitalmarktrecht tätigen
Anwaltskanzleien in Norddeutschland und zählt bundesweit zu den
ersten Adressen in diesem Rechtsbereich. Gründungspartner sind die
Fachanwälte für Bank- und Kapitalmarktrecht Jan-Henning Ahrens und
Jens-Peter Gieschen. Die Kanzlei ist auf die Durchsetzung von
Anlegerinteressen ebenso spezialisiert wie auf die Begleitung von
Investitionsentscheidungen, Sanierungsgesprächen und Verhandlungen
mit Banken für kleine und mittelständische Unternehmen. Daneben
stellt die Kanzlei ihre juristischen Kompetenzen bei der
anlegerfreundlichen Konzeptionierung von Finanzmarktprodukten zur
Verfügung, inklusiv des Bereichs Crowdfunding und Crowdlending. KWAG
- Rechtsanwälte positioniert sich ausschließlich und eindeutig an der
Seite von Kapitalanlegern und Investoren. Die klare Orientierung am
Anlegerinteresse und die langjährige umfassende Erfahrung im
Wirtschafts- und Kapitalanlagerecht machen KWAG - Rechtsanwälte zu
einem verlässlichen Partner für private und geschäftliche Mandanten,
vor, während und nach wichtigen Anlageentscheidungen. Daneben
vertritt die Kanzlei die Interessen geschädigter Käufer im
VW-Abgas-Skandal und gegen das Lkw-Kartell und bietet profunde
juristische Beratung im Immobilien- und Umweltrecht.



Pressekontakt:
Rechtsanwalt Jan-Henning Ahrens, KWAG - Rechtsanwälte, Lofthaus 4, Am
Winterhafen 3a, 28217 Bremen, info@kwag-recht.de, Tel.: 0421
520948-0, Fax: 0421 520948-9,www.kwag-recht.de

Original-Content von: KWAG - Kanzlei f?r Wirtschafts- und Anlagerecht Ahrens und Gieschen, übermittelt durch news aktuell


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