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NOZ: NOZ: Schauspieker Götz Schubert benannte Sohn nach erster Bühnenrolle

Geschrieben am 03-12-2016

Osnabrück (ots) - Götz Schubert benannte Sohn nach erster
Bühnenrolle

Schauspieler gab Theaterdebüt mit "Victor oder die Kinder an der
Macht" - 63-Jähriger ist stolz auf seine ostdeutsche Herkunft, hadert
aber mit Pegida - "Als Kind glaubte er an permanente Pornografie und
Horror im Westfernsehen

Osnabrück. Schauspieler Götz Schubert hat die Inspiration für den
Namen seines Sohnes durch sein Theaterdebüt bekommen: "Ich hatte
meine erste Rolle am Maxim Gorki-Theater im Stück ,Victor oder die
Kinder an der Macht', und danach haben wir unseren Sohn benannt,"
sagte der 63-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) und
zeigte sich mit der Entscheidung sehr zufrieden: "Da passte alles:
Die Premiere war gut, und er ist auch gut geworden. Er hat vor Kurzem
sein erstes Buch ,Hier bin ich' als Autor veröffentlicht."

Schubert, der 1963 im sächsischen Pirna geboren wurde und bis
heute in Ostdeutschland lebt, fängt nach eigenen Worten langsam an,
stolz auf seine Herkunft zu sein: "In dieser neuen westlichen Welt
mit ihrem ganzen Reichtum spüre ich, dass ich eine andere Herkunft
habe. Meine Eltern haben mir ein humanistisches, soziales Weltbild
vermittelt. Wenn ich sehe, dass es am Ende immer nur um Geld und
Profit geht, um Gewinne auf Kosten anderer, dann frage ich mich: Was
ist wichtig im Leben? Und was wird aus den Verlierern? Er aber
wünsche sich "einen sozialeren Staat als den, in dem Millionen
Menschen von ihrer Arbeit nicht leben können".

Fassungslos machen Schubert allerdings Pegida-Aufzüge in Dresden
und Anschläge auf Asylbewerberheime in Sachsen: "Ich werde
schlichtweg traurig und versuche, eine Erklärung dafür zu finden. Es
ist wohl eine Mischung aus sächsischer Mentalität, ostdeutscher
Verbitterung und dem Gefühl, zu kurz gekommen zu sein und über den
Tisch gezogen zu werden. Daraus entsteht dann der Gedanke, jetzt will
uns schon wieder einer für dumm verkaufen und uns etwas wegnehmen."

Am meisten aber erschüttert den Schauspieler "diese
Mitläufer-Mentalität und das mangelnde Mitgefühl mit Menschen, denen
es wirklich dreckig geht - wie den Flüchtlingen". Schubert forderte
die Menschen auf, einmal zurückdenken: "Von den ganzen Flüchtlingen,
die vor '89 über Ungarn oder die Tschechoslowakei in den Westen
geflohen sind, ging es keinem so existenziell dreckig wie den
Menschen, die jetzt nach Europa gekommen sind."

Er selbst habe in Sachsen eine "behütete Kindheit" verbracht und
das sogenannte Tal der Ahnungslosen "wie einen Schutzraum" empfunden,
berichtete Schubert weiter. Wobei er vom Westen und den westlichen
Medien eine etwas eigenwillige Vorstellung hatte: "Ab und zu waren
wir mal zu Besuch in Leipzig, wo man ja Westfernsehen empfangen
konnte. Ich hatte bis dahin gedacht, Westfernsehen sei vor allem
Pornografie und Horror. Als ich es mir dann angesehen habe, fand
ich's stinklangweilig. Erst viel später habe ich dann mal zu
mitternächtlicher Stunde den Film, Die Körperfresser kommen' mit
Donald Sutherland gesehen - so hatte ich mir früher das tägliche
Westfernsehen vorgestellt."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabr?cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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