| | | Geschrieben am 09-11-2016 "Abschottung, Isolation, Diskriminierung" / Kritische Stimmen aus der deutschen Wirtschaft zum Wahlsieg Donald Trumps
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 Hamburg (ots) - In einer Umfrage der Online-Redaktion des
 Hamburger Wirtschaftsmagazins BILANZ kommentieren deutsche Manager
 und führende Ökonomen den Ausgang der US-Wahl.
 
 Stephan Weil, Ministerpräsident Niedersachsens und
 VW-Aufsichtsrat:
 
 "Die Wahl von Donald Trump bereitet mir große Sorgen. Die
 Aussagen, die der designierte Präsident im Wahlkampf gemacht hat,
 lassen jedenfalls nichts Gutes erahnen. Gleichwohl ist sein Sieg als
 Ergebnis einer demokratischen Wahl zu akzeptieren. Vor dem
 Hintergrund dieser Wahl wird es jetzt darauf ankommen, dass
 Deutschland und Europa bei einer Politik der Vernunft, der Offenheit
 und des Zusammenhalts bleiben. Das ist nach dem heutigen Tag
 wichtiger denn je."
 
 Michael Hüther, Direktor Institut der deutschen Wirtschaft, Köln.
 Derzeit Gastprofessor an der Stanford University:
 
 "Wenn Trump zu machen versucht, was er im Wahlkampf angekündigt
 hat, dann heißt das Abschottung, Isolation, Diskriminierung und
 explodierende Staatsverschuldung. Die deutsche Wirtschaft wird nicht
 mehr so einfach auf die USA als Exportzielland Nummer eins setzen
 können. Kurzfristig werden nicht nur die Aktienmärkte von
 Ungewissheit in neuer Dimension geplagt werden, sondern auch das
 ohnehin schon schwache Investitionsgeschehen, und zwar global. Die
 Abwertung für den Dollar wird ein Übriges tun."
 
 Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts, München:
 
 "Wenn Trump die Handelsschranken durchsetzen könnte, die er
 angekündigt hat, wäre der Schaden groß. In Deutschland hängen 1,5
 Millionen Arbeitsplätze vom US-Geschäft ab. Trump wird bestehende
 Abkommen kaum kippen können, aber der Abschluss neuer Abkommen wie
 TTIP wird deutlich schwieriger. Europa sollte deshalb versuchen, TTIP
 zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen."
 
 Achim Wambach, Präsident des Zentrums für Europäische
 Wirtschaftsforschung:
 
 "Donald Trump steht außerhalb des politischen Establishments.
 Seine wirtschaftlichen Pläne für die USA folgen keiner klaren Linie
 und sind unausgegoren. Einerseits will Donald Trump die Wirtschaft
 durch den Ausbau der Infrastruktur und die Senkung der Steuern für
 Unternehmen und Hochverdiener stützen und das Wachstum ankurbeln.
 Andererseits dürften der daraus resultierende weitere Anstieg der
 bereits sehr hohen Staatsverschuldung sowie seine Pläne zur
 Beschränkung des internationalen Handels und der Migration zu einem
 wirtschaftlichen Rückgang führen."
 
 Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie:
 
 "Was die Wahl von Donald Trump für Politik, Wirtschaft und
 Gesellschaft in den USA konkret bedeutet, ist heute noch nicht
 vollständig erkennbar. Als Präsident der größten Volkswirtschaft
 trägt er große Verantwortung für sein Land, aber auch für die
 Weltkonjunktur und die internationalen Beziehungen. Es ist zu hoffen,
 dass viele seiner Ankündigungen dem Wahlkampf geschuldet waren und
 dass sein Regierungshandeln selbst durch einen moderateren Kurs
 geprägt sein wird.
 
 Mehr Protektionismus oder zusätzliche Handelsbarrieren würden den
 Vereinigten Staaten ebenso schaden wie ihren Handelspartnern."
 
 Peter Kulitz, Geschäftsführer ESTA Apparatebau und Präsident des
 Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages:
 
 "Die Wahlergebnisse zeigen aus meiner Sicht schon jetzt, dass
 plakative und populistische Parolen leider mehr wirken als eine
 nüchterne Analyse von Wahlprogrammen. Mit Blick auf die starke und
 professionelle US-Regierungsadministration setze ich
 wirtschaftspolitisch gleichwohl auf Kontinuität. Persönlich glaube
 ich sogar, dass sich der völlig regierungsunerfahrene Trump nicht so
 sehr in Details einmischen wird wie es Clinton täte und er deshalb
 mehr auf Berater hören wird als es bei ihr der Fall wäre."
 
 Ulrich Bettermann, Inhaber von OBO Bettermann:
 
 "Die Vereinigten Staaten haben sich für ein Experiment
 entschieden. Ob Donald Trump sich der Verantwortung der USA für die
 Ordnung in der Welt wirklich bewusst ist? Ob er sein gespaltenes Land
 zusammenführen und versöhnen kann? Ob ihm die Bedeutung des freien
 Welthandels für den Wohlstand seiner und anderer Nationen klar ist?
 Donald Trump wird zu Beginn seiner Präsidentschaft eine neue
 Lernphase meistern müssen. Man kann ihm nur Kraft, Erfolg und Gottes
 Segen wünschen."
 
 Sir Martin Sorrell, Gründer und CEO des Werbekonzerns WPP:
 
 "Ein zweiter Brexit hat viele überrascht - auch die Märkte. Es
 wird sehr lange dauern, bis die Auswirkungen über die kurzfristigen
 Folgen hinaus eingeschätzt werden können. Eine größere Unsicherheit
 bedeutet allerdings, dass Unternehmen und Regierungen wichtige
 Entscheidungen nur zögerlich treffen werden. Allerdings könnten auf
 mittlere Sicht notwendige Reformen beschleunigt werden, um die
 Unsicherheit zu verringern und folglich Investitionen anzukurbeln."
 
 Helmut Thoma, Ex-RTL-Chef und Medienunternehmer:
 
 "Die Wahl Trumps hat für mich einige Ähnlichkeit mit der Wahl
 Reagans. Auch dieser wurde als dummer Hollywood-Schauspieler, der dem
 Amt überhaupt nicht gewachsen sei, bezeichnet. Es bestand sogar die
 Absicht, die außenpolitischen Belange seinem Vize-Präsidenten zu
 übergeben. Im Ergebnis war es eine der erfolgreichsten
 Präsidentschaft der Nachkriegszeit. Trump hat für mich den großen
 Vorteil, dass er aus der Wirtschaft kommt und Erfolge und Niederlagen
 am eigenen Leib verspürt hat."
 
 Weitere Informationen:
 
 
 https://www.bilanz.de/redaktion/deutsche-wirtschaft-trump-sieg-wahl
 
 
 
 Pressekontakt:
 Melanie Loos
 BILANZ Online-Redaktion
 Telefon +49 40 347 23454
 melanie.loos@bilanz.de
 
 Original-Content von: BILANZ, übermittelt durch news aktuell
 
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