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Autonomes Elektroauto bremst private Pkw und regionalen Zugverkehr / Oliver Wyman-Studie "Mobility 2040" (FOTO)

Geschrieben am 19-09-2016

Berlin (ots) -

Die Art und Weise unserer Fortbewegung wird sich in den nächsten
25 Jahren grundlegend verändern. Das zeigt eine globale Studie von
Oliver Wyman, zu der neben eigenen Recherchen der Strategieberatung
auch 200 Branchenexperten befragt wurden. Geprägt sein würde die
Entwicklung des Verkehrssektors vom Verzicht vieler Menschen auf das
eigene Auto zugunsten der "Shared Mobility" mit individualisierten
Mobilitätslösungen. Darüber hinaus ist ein endgültiger Abschied des
Schienenverkehrs aus dünn besiedelten Regionen zu erwarten. Durch die
flächendeckende Anwendung intelligenter Technologien könnten neue
Akteure optimale Reiseketten zusammenstellen und die traditionellen
Verkehrsunternehmen dazu zwingen, ihr Geschäftsmodell zu verändern.

In den kommenden Jahren und Jahrzehnten werden sich immer mehr
Menschen individuelle Mobilitätswünsche mit öffentlichen
Verkehrsmitteln, Fahrrad oder Mietwagen - vom klassischen Angebot bis
zum Car Sharing - ohne eigenes Auto erfüllen. "Die sogenannte Shared
Mobility wird in den nach wie vor weiter wachsenden Städten und
Ballungsgebieten einen nennenswert größeren Anteil erreichen - nicht
nur bei uns in Europa, sondern in der ganzen Welt", erklärt Joris
D'Incà, Verkehrsspezialist und Partner der weltweit tätigen
Beratungsfirma Oliver Wyman. "Davon sind zwei Drittel der von uns
befragten Experten überzeugt." Diese Entwicklung habe erhebliche
Konsequenzen für die Automobilindustrie, betont der Mit-Autor der
Studie "Mobility 2040": Es sei zu erwarten, dass in 25 Jahren private
Ausgaben für eigene Autos um 25 bis 30 Prozent zurückgegangen sein
würden.

"Shared Mobility" auf dem Vormarsch

Vor allem in den hoch entwickelten Industrieländern werde dieser
Trend spürbar werden, ermittelte die Untersuchung. So würden in
Deutschland die Ausgaben für die individuelle Automobilität von
derzeit rund 75 Prozent aller Ausgaben für den Personentransport auf
56 Prozent zurückgehen. Ähnliche Entwicklungen seien auch in den
anders strukturierten Ländern USA und China zu verzeichnen. Bei der
Shared Mobility erwartet die Studie "dramatische Zuwächse", vor allem
mit der weiteren technischen Entwicklung des autonomen Fahrens.
Annähernd zwei Drittel der befragten Verkehrsexperten waren
einstimmig überzeugt, dass dies die Sharing-Entwicklungen
beschleunigen werde.

"Die Möglichkeiten des autonomen Fahrens werden aber auch den
öffentlichen Nahverkehr in dünn besiedelten Regionen nicht nur
erhalten, sondern verbessern", betont Carolin Mentz, Principal bei
Oliver Wyman und Mit-Autorin der Studie: "Automatisiert fahrende
Elektro-Kleinbusse werden künftig viele regionale Strecken mit
geringer Verkehrsnachfrage flexibler und weitaus kundengerechter
bedienen können als heute - wenn überhaupt noch fahrende -
Nahverkehrszüge." Dies betreffe besonders Dörfer und kleine Städte,
aber auch Verbindungen, die außerhalb des Pendler-Berufsverkehrs nur
wenig ausgelastet sind.

Rückzug aus dem regionalen Schienenverkehr

Die Studie erwartet einen weit gehenden Rückzug des
Schienenverkehrs aus der Fläche - nicht zuletzt auch wegen der hohen
Investitionen in Infrastruktur, Rollmaterial und Kosten des laufenden
Betriebs. Bis 2040 würden allein in Deutschland 20 bis 30 Prozent der
Ausgaben für Schienen und Züge eingespart werden. Eisenbahnen werden
in der Mobilitätswelt der Zukunft jedoch gleichwohl ihre Berechtigung
haben, betont Mentz: "Auf den großen Verkehrsachsen und in den
Ballungszentren wird die Arbeitsteilung genau anders herum
funktionieren. Hier wird man das Eisenbahnnetz weiter ausbauen
müssen." Gerade im Hinblick auf die Klimaschutzziele der Pariser
Klimakonferenz von 2015 stellten moderne, leistungsfähige und
hochwertige Bahnangebote das Rückgrat der Mobilität dar.
Sharing-Angebote oder autonome Elektrobusse würden dann häufig die
individuelle Zubringer-Funktion zu Mobilitäts-Hubs übernehmen.

Intelligente Lösungen, mangelnde Vorbereitung

Intelligente Lösungen, insbesondere selbstlernende Systeme und
vermehrte Vernetzung aller Verkehrsträger, werden der Studie zufolge
das Mobilitätsverhalten völlig verändern. Verstärkt würden spezielle
Dienstleister für die Kunden über Apps individuelle Pakete
zusammenstellen, die das Verkehrsangebot zur kompletten, optimalen
Reisekette verbinden, losgelöst von der Verkehrsmittelwahl. Damit
rechnet ein Großteil der befragten Experten. Zwei Drittel erwarten
zudem eine Zunahme der Mobilität, veranlasst durch bessere,
individuellere Angebote. Die Mobilitätsdienstleister könnten nach dem
Vorbild der heute bereits existierenden Buchungsportale für Hotels,
Flüge und Urlaubsreisen durchaus branchenfremde Newcomer sein. "Die
heutigen Player in der Verkehrsbranche", so D'Incà, "ahnen inzwischen
zwar, dass ihre Positionen im Markt gefährdet sind, doch unsere
Untersuchung hat gezeigt: Sie sind noch weit davon entfernt, sich
strategisch auf die neue Situation einzustellen." Besonders deutlich
werde das in einem Punkt der Befragung: Zwar hätten 58 Prozent ihre
Veränderungsbereitschaft formuliert, doch nur fünf Prozent daraus die
dafür nötigen Schlüsse für zukünftige Investitionen oder
Geschäftsfelder gezogen.

Weitere Informationen und Grafiken unter http://bit.ly/2cKyS4H.



Pressekontakt:
Maike Wiehmeier
Senior Communications Associate DACH
Oliver Wyman
Tel. +49 89 939 49 464
maike.wiehmeier@oliverwyman.com


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