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Frey und Åhlin-Kottulinsky: Jetzt sprechen die ADAC GT Masters-Ladys (FOTO)

Geschrieben am 01-09-2016

München (ots) -

- Mikaela Åhlin-Kottulinsky und Rahel Frey im Doppelinterview

Unter den mehr als 60 Teilnehmern im ADAC GT Masters 2016 befinden
sich mit Mikaela Åhlin-Kottulinsky (23, S/Aust Motorsport) und Rahel
Frey (30, CH/YACO Racing) zwei Frauen. Die beiden Audi-Pilotinnen
erklären im Doppelinterview, wie sie zum Motorsport kamen und warum
es in der "Liga der Supersportwagen" keinen Unterschied zwischen den
Geschlechtern gibt.

Frau Åhlin-Kottulinsky, Sie bestreiten Ihr erstes Jahr im ADAC GT
Masters. Was macht die Serie in Ihren Augen zu etwas Besonderem?
Mikaela Åhlin-Kottulinsky (MA): "Das ADAC GT Masters ist auf jeden
Fall eine der anspruchsvollsten GT3-Serien Europas. Mir war von
Anfang an bewusst, dass es nicht einfach werden würde, aber um besser
zu werden, muss man sich entsprechend großen Aufgaben stellen. Was
ich ebenfalls an der Serie schätze: Sie bietet sehr viel Action.
Gerade der Boxenstopp mit Fahrerwechsel ist eine sehr spannende
Angelegenheit. Man kann dabei Zeit verlieren, aber auch Zeit
gewinnen. Ich bin froh, mit Marco (Bonanomi) einen erfahrenen
Teamkollegen an meiner Seite zu haben, von dem ich viel lerne."

Da Sie gerade Marco Bonanomi erwähnten: Der Audi R8, den Sie sich
mit ihm teilen, ist pink. War das Ihre Idee? MA: "Nein, darauf hatte
ich keinen Einfluss. Pink ist die Hauptfarbe unseres
Fahrzeugsponsors. Aber als ich gehört habe, dass unser Auto pink und
schwarz lackiert wird, hatte ich natürlich nichts dagegen."

Also hatte Ihr Teamkollege keine Wahl? MA: "Nein. Aber er ist
froh, dass er zumindest nicht den pinken Rennanzug bekommen hat."
Rahel Frey (RF): "Aber um ehrlich zu sein: Ich finde die Farbe
ziemlich cool, und ich glaube, so geht es auch den meisten anderen
Fahrern. Gut, für Marco war es am Anfang wahrscheinlich nicht
einfach, aber mittlerweile hat er sich doch daran gewöhnt, oder?" MA:
"Auf jeden Fall. Er ist jetzt sogar stolz darauf und redet ziemlich
oft darüber."

Frau Frey, wie gefällt Ihnen Ihr grüner Audi? Kurze Pause MA:
"Keine Antwort ist auch eine Antwort." RF: "Naja, Grün ist die Farbe
meines Teams YACO Racing. Man gewöhnt sich irgendwann daran, aber
Grün ist tatsächlich nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe."

Frau Åhlin-Kottulinsky, Sie sind später als Frau Frey in das ADAC
GT Masters gekommen - haben Sie sich Rat von ihr geholt? MA: "Wir
haben uns nicht erst beim ADAC GT Masters kennengelernt. Als ich das
erste Mal einen Audi R8 LMS 2014 bei der Audi race experience
gefahren bin, war Rahel meine Lehrerin. Auch 2015, als ich im Audi
Sport TT Cup gefahren bin, hat sie mich unterstützt." RF: "Als du das
Wort 'Lehrerin' gesagt hast, habe ich mich wirklich alt gefühlt. Aber
in der Tat: Uns verbindet schon eine längere berufliche Beziehung."

Frau Frey, im Gegensatz zu Frau Åhlin-Kottulinsky wurden Sie nicht
in eine motorsportverrückte Familie geboren. Wie hat Ihr Umfeld
reagiert, als Sie Lust auf Motorsport entwickelten? RF: "Ich hatte
das Glück, dass mein Vater mich sehr unterstützt hat. Er fuhr selbst
gern Kart und kaufte mir und meinem Bruder eines. Aber zu dem
Zeitpunkt hatte ich noch nicht die Idee, eine professionelle
Rennfahrerin zu werden. Meine Mutter hat es nie gemocht. Für sie
stand immer die Schule im Vordergrund. Die Noten mussten passen,
sonst hätte sie mir das Kartfahren nicht erlaubt. Meine Freunde
hatten keinen Bezug zum Motorsport, da er in der Schweiz nicht
besonders populär ist. Das ist heute auch noch so."

Finden Sie das schade? RF: "Nein. Es ist schwierig, jemandem, der
keinen Bezug zum Motorsport hat, zu erklären, was alles
dahintersteckt und wie viel harte Arbeit es ist. Für viele ist es
kein Sport, im Auto zu sitzen."

Frau Åhlin-Kottulinsky, Ihr Großvater Freddy Kottulinsky war ein
berühmter Rallye-Pilot. War Ihr Weg in den Motorsport vorgezeichnet?
MA: "Nach der Meinung meiner Familie war er das, ja. Aber ich habe
Motorsport anfangs nicht gemocht. Gerade weil er eine so große Rolle
gespielt hat. Irgendwann wollte dann mein Bruder sein Kart verkaufen.
Und da hatte ich die Idee, es noch einmal auszuprobieren, bevor es
weg war. Und es hat mir mehr und mehr gefallen."

Was wäre Ihr Plan B gewesen, wenn es mit dem professionellen
Motorsport nicht geklappt hätte? MA: "Als ich 18 Jahre alt war, war
ich kurz davor, mit dem Motorsport aufzuhören und ein Studium zu
beginnen. Ich wäre also wahrscheinlich eine Ingenieurin geworden. Im
Nachhinein bin ich aber froh, dass ich mich anders entschieden habe."
RF: "Ich wollte als Kind immer Pilotin werden. Nachdem ich mit
Kartfahren begonnen hatte, hat sich dieser Traum erledigt. Ab sofort
wollte ich Formel-1-Weltmeisterin werden. Heutzutage kann ich sagen:
Ich bin Pilot - Pilot eines Rennwagens auf vier Rädern."

Werden Sie in einem Umfeld wie dem Motorsport, wo es einen
eindeutigen Männerüberschuss gibt, anders behandelt? MA: "Nein, im
Prinzip nicht. Das Einzige, was mir einfällt: Wenn ich mich im Truck
umziehe, dann hänge ich ein Zeichen an die Tür, dass ich drin bin,
damit niemand hineinplatzt. Aber im Endeffekt sind wir alle gleich:
Wir sitzen im Auto und fahren Rennen. Es ist eine von wenigen
Sportarten, in denen Männer und Frauen unter gleichen Voraussetzungen
gegeneinander antreten können - das ist eine spannende
Herausforderung." RF: "Auf unserem Level gibt es nicht viele
Rennfahrerinnen. Man gewöhnt sich daran, nur unter Männern zu sein -
Mechaniker, Fahrer, Ingenieure. Schlechte Witze und Grid Girls dürfen
da nicht fehlen. Das gehört zum Motorsport dazu."

Wäre zum Beispiel im ADAC GT Masters ein reines Frauen-Duo
denkbar? RF: "Ich habe diese Erfahrung schon einmal 2010 bei den 24
Stunden von Le Mans gemacht. Dort war ich in einem Team mit zwei
anderen Frauen. Wir kannten uns vom Kartfahren und waren bis dahin
immer Konkurrenten, keine Freunde. Das war wirklich schwierig. Jede
hat nur an sich und ihren eigenen Erfolg gedacht, nicht an den Erfolg
des Teams. Ich glaube aber, mit etwas mehr Erfahrung und Weisheit
wäre es durchaus möglich."

Sind Sie mit Ihren Teamkollegen privat befreundet? MA: "Marco und
ich sind im Laufe der Saison auf jeden Fall Freunde geworden." RF:
"Ich glaube, das passiert ganz automatisch. Man verbringt so viel
Zeit zusammen. Philip (Geipel) und ich sind auch außerhalb der
Rennstrecke ständig in Kontakt. Es hilft auf jeden Fall, einen
Teamkollegen zu haben, mit dem man sich gut versteht." MA: "Vertrauen
ist auch sehr wichtig, wir müssen uns auf den anderen verlassen
können."

Werden Sie an der Rennstrecke öfters angeflirtet? RF: "Wir
verbringen so viel Zeit an der Rennstrecke - da bleibt das nicht aus.
Aber wir sind dort, um zu arbeiten. Wir müssen ganz klare Grenzen
aufzeigen. Als Frau im Motorsport lernt man sehr schnell, Nein zu
sagen." MA: "Mein großes Ziel ist es, in der DTM zu fahren. Darauf
arbeite ich hin und konzentriere mich deshalb an jedem
Rennwochenenden darauf, mein Bestes zu geben - und nicht aufs
Flirten."

Fans, die das ADAC GT Masters-Saisonfinale in Hockenheim live an
der Rennstrecke erleben wollen, erhalten Karten im Vorverkauf bereits
ab 20 Euro inklusive Zugang zum Fahrerlager unter
www.adac.de/motorsport.

ADAC GT Masters-Kalender 2016

15.04. - 17.04.2016 Motorsport Arena Oschersleben
29.04. - 01.05.2016 Sachsenring
03.06. - 05.06.2016 Lausitzring (mit DTM)
22.07. - 24.07.2016 Red Bull Ring/Österreich
05.08. - 07.08.2016 Nürburgring
19.08. - 21.08.2016 Circuit Park Zandvoort/Niederlande
30.09. - 02.10.2016 Hockenheimring Baden-Württemberg

Weitere Informationen unter www.adac.de/gt-masters



Pressekontakt:
ADAC e.V.
Oliver Runschke, Tel.: +49 (0) 89 7676 6965, E-Mail:
oliver.runschke@adac.de
Kay-Oliver Langendorff, Tel.: +49 (0) 89 7676 6936, E-Mail:
kay.langendorff@adac.de

Original Content von: ADAC, übermittelt durch news aktuell


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