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Börsen-Zeitung: Kehraus, Kommentar zur HSBC von Andreas Hippin

Geschrieben am 03-08-2016

Frankfurt (ots) - Douglas Flint will den Aktionären in guter
Erinnerung bleiben, wenn er im kommenden Jahr sein Amt als Chairman
der britischen Großbank HSBC niederlegt. Dazu passt die Ankündigung,
noch in diesem Jahr für bis zu 2,5 Mrd. Dollar Aktien zurückzukaufen.
Das Ziel, die Dividende ständig zu steigern, wurde zwar begraben,
aber das Institut will seine Ausschüttungen an die Anteilseigner
zumindest auf absehbare Zeit stabil halten. Die Aktionäre vieler
Rivalen würden sich freuen, wenn sie noch derart bedacht würden.

Mit guten Geschäften hat die Großzügigkeit den Anlegern gegenüber
aber nichts zu tun. HSBC hat den Zeitplan dafür, die
Eigenkapitalrendite auf mehr als 10% zu steigern, zu den Akten
gelegt. Angesichts einer schrumpfenden Nettozinsmarge, eines sich
verschlechternden Kredit-Einlagen-Verhältnisses und der hohen Kosten,
die sich aus zahllosen Rechtsstreitigkeiten ergeben könnten, ist das
auch besser so. Nicht umsonst merkte ein Analyst an, dass sich der
Abschnitt des Halbjahresberichts zu rechtlichen Risiken so lese wie
eine nur unwesentlich gekürzte Version von Tolstois "Krieg und
Frieden".

Was nun per Rückkauf an die Anleger ausgekehrt wird, ist ein Teil
des Erlöses aus dem Verkauf von HSBC Bank Brazil. Mit dem Rest könnte
die Dividende fürs Erste durchaus stabil gehalten werden, auch wenn
das laufende Geschäft keine Ausschüttung in dieser Höhe hergeben
würde. Man kann sein Brasiliengeschäft aber nur einmal verkaufen.
Zudem spielte der Abschied vom Zuckerhut einen erheblichen
Veräußerungsverlust ein.

Wenn nun von möglichen weiteren Aktienrückkäufen im kommenden Jahr
die Rede ist, geht es um Erlöse aus dem Verkauf des
US-Kreditkartengeschäfts an Capital One und der Veräußerung von
Filialen im Bundesstaat New York an First Niagara, die nach vielen
Jahren an die Holding durchgeleitet werden könnten - immer
vorausgesetzt, die Aufsichtsbehörden stimmen zu. Weitere Rückkäufe
wären unter den gegebenen Umständen vernünftig. Schließlich hat es
das Management nicht vermocht, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie das
Geld stattdessen gewinnbringend investiert werden könnte. Nachdem im
Auftaktquartal Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung in der
Volksrepublik China die Stimmung an den Finanzmärkten dominierten,
wollte man die Visionen vom Wachstum im Perlflussdelta wohl nicht
wieder aus der Schublade holen.

Solange die Musik spielt, soll man tanzen, lautet eine alte
Bankerweisheit. Doch der Kehraus kommt bestimmt.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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