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KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Investitionen geben Lebenszeichen

Geschrieben am 08-06-2016

Frankfurt am Main (ots) -

- Prognosen bestätigt: 1,6 % in 2016, 1,8 % in 2017
- Neben Konsum auch Investitionen Wachstumstreiber
- Brexit kurzfristig größtes Konjunkturrisiko

Die Eurozone ist im Jahr 2016 gut aus den Startblöcken gekommen
und hat mit einem kräftigen, von der Binnennachfrage getragenen
Wachstum von 0,6 % im ersten Quartal überrascht. Neben dem Konsum
leisten die Investitionen einen ordentlichen Wachstumsbeitrag.
Offenbar haben die Sorgen um die Konjunktur in den Schwellenländern
und um einige europäische Banken im Gegensatz zu den Finanzmärkten
weder Verbraucher noch Investoren wesentlich beeindruckt. Grund zur
Euphorie besteht allerdings nicht, die fundamentale Wachstumsdynamik
dürfte schwächer sein, als der gute Jahresbeginn signalisiert. KfW
Research bestätigt daher die bisherigen Wachstumsprognosen für die
Eurozone und erwartet für 2016 ein Plus von 1,6 % und für 2017 von
1,8 %.

Insbesondere im zweiten Quartal 2016 ist eine deutliche
Verlangsamung des Wachstumstempos zu erwarten, bevor es in der
zweiten Jahreshälfte wieder anzieht: Zum einen überzeichnet die milde
Witterung im zurückliegenden Winter die wirtschaftliche Aktivität,
vor allem im Bausektor. Zum anderen war nach einem starken Januar die
Industrieproduktion in der Eurozone zweimal in Folge deutlich
rückläufig - eine Hypothek für den Start in das neue Quartal. Auch
das britische Referendum zum Brexit und die Neuwahlen in Spanien im
Juni sorgen erneut für verstärkte, politisch bedingte Unsicherheit.

"Um die Erholung der Eurozone auf ein tragfähiges Fundament zu
stellen, muss die seit der Finanzmarktkrise andauernde
Investitionszurückhaltung ein Ende finden. Deshalb ist es umso
wichtiger, dass sich nun im zweiten Quartal in Folge etwas kräftigere
Investitionszuwächse beobachten lassen (+0,8 %)", sagt Dr. Jörg
Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Die
Bruttoanlageinvestitionen kommen noch immer nicht über das Niveau von
Ende 2010 hinaus, aber die Chancen für eine Fortsetzung der
dringlichen Erweiterung und Erneuerung des Kapitalstocks sind für die
Unternehmen dank des günstigen Finanzierungsumfelds und
konjunktureller Aufhellung grundsätzlich gut."

Positiv weiterentwickelt hat sich jüngst die Konvergenz unter den
Mitgliedsstaaten der Eurozone, was für die mittelfristige Stabilität
des gemeinsamen Währungsraums von entscheidender Bedeutung ist. Die
vier großen Euroländer Deutschland (+0,7 %), Frankreich (+0,6 %),
Spanien (+0,8 %) und Italien (+0,3 %) hielten alle oder
beschleunigten ihr Wachstumstempo. In allen vier Ländern nahm auch
die Investitionstätigkeit zu. Es gibt jedoch Warnzeichen, dass die
wirtschaftliche Entwicklung erneut auseinander laufen könnte. Das
zeigt ein Blick auf die jüngsten Daten der EZB zur Entwicklung der
Kredite an nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften. Während in
Frankreich (+4,5 % gg. Vorjahr) und Deutschland (+3,5 %) die
Kreditbestände an die größeren Unternehmen wachsen, gerät die
Erholung an den Kreditmärkten in Spanien (-1,5 %) und Italien (-1,9
%) ins Stocken. Sollten sich diese Tendenzen verfestigen, werden die
Herausforderungen für die einheitliche Geldpolitik weiter wachsen.

"Das kurzfristig größte Konjunkturrisiko ist ein Brexit. Sollten
die Briten für den Austritt aus der Europäischen Union stimmen, würde
das die Erholung in der Eurozone empfindlich belasten", so Zeuner.
Auch der Umgang mit wirtschaftlichen und politischen Krisen bleibe
ein Abwärtsrisiko für die Eurozone: Während die Kriseneindämmung
funktioniere, komme es in der Regel nicht zu einer grundsätzlichen
Bewältigung. "Für so unterschiedliche Sachverhalte wie die
griechische Schuldenkrise, die Flüchtlingsmigration und die hohen
Volumina notleidender Kredite in Teilen des europäischen
Bankensystems gilt: Keines dieser Probleme ist abschließend gelöst
worden. Damit bilden sie jedoch latente Risiken, die einerseits die
Wirtschaftsaktivität durch Unsicherheit bremsen und andererseits die
Konjunktur maßgeblich beeinträchtigen können, sollten sie akut
werden."

Den aktuellen KfW-Konjunkturkompass finden Sie unter:
http://ots.de/rjzpd



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM) Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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