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Vitra Design Museum eröffnet Schaudepot (FOTO)

Geschrieben am 03-06-2016

Weil am Rhein (ots) -

Am 3. Juni 2016 wird auf dem Vitra Campus ein neues Gebäude
eröffnet: das Vitra Schaudepot, entworfen von den Basler Architekten
Herzog & de Meuron. Im Schaudepot präsentiert das Vitra Design Museum
Schlüsselobjekte seiner umfangreichen Sammlung und schafft damit eine
der weltweit größten Dauerausstellungen und Forschungsstätten zum
modernen Möbeldesign. In diesem Zusammenhang entsteht ein zweiter
Eingang zum Vitra Campus, der dadurch noch besser an die Städte Basel
und Weil am Rhein angebunden wird.

Die Sammlung des Vitra Design Museums umfasst heute circa 20 000
Objekte, darunter etwa 7000 Möbel, über 1000 Leuchten, zahlreiche
Archive sowie Nachlässe von Designern wie Charles & Ray Eames, Verner
Panton und Alexander Girard. Das Schaudepot entstand mit dem Ziel,
die stetig wachsende Sammlung öffentlich zugänglich zu machen, denn
obschon das Hauptgebäude des Museums von Frank Gehry 1989
ursprünglich als Sammlungsbau konzipiert war, präsentiert das Museum
darin heute große Wechselausstellungen. Nun hat das Basler
Architekturbüro Herzog & de Meuron für das Museum einen Neubau
realisiert, in dem die Sammlung dauerhaft gezeigt und durch ein
vielfältiges Bildungsprogramm vermittelt werden kann.

Der Grundstein für die Sammlung des Vitra Design Museums wurde von
Museumsgründer Rolf Fehlbaum gelegt. Er hatte in den 1980er Jahren
eine Möbelsammlung aufgebaut, die er dem Vitra Design Museum bei
seiner Gründung 1989 übertrug. Seitdem wird die Sammlung von den
Museumsdirektoren Alexander von Vegesack (1989 bis 2010) sowie Mateo
Kries und Marc Zehntner (seit 2011) gemeinsam mit Rolf Fehlbaum
erweitert und zählt heute zu den weltweit größten ihrer Art.

Mit der Eröffnung des Schaudepots erweitert das Vitra Design
Museum seine Ausstellungsfläche um mehr als das Doppelte. Im
Museumsgebäude von Frank Gehry sind auch zukünftig die großen
Wechselausstellungen zu sehen, in der Vitra Design Museum Gallery
kleinere, experimentelle Projekte, während im Schaudepot die
Dauerausstellung und je eine Wechselausstellung gezeigt wird.

Die Präsentation im Vitra Schaudepot

Die Präsentation im Schaudepot gliedert sich in drei Bereiche mit
einer Gesamtfläche von rund 1600 qm: Im Erdgeschoss befindet sich die
Haupthalle, auf der die umfangreiche Dauerausstellung gezeigt wird.
Im Zentrum steht eine Auswahl von über 400 Schlüsselstücken des
modernen Möbeldesigns von 1800 bis heute, darunter frühe
Bugholzmöbel, Ikonen der klassischen Moderne von Le Corbusier, Alvar
Aalto oder Gerrit Rietveld, aber auch jüngste Entwürfe aus dem
3D-Drucker sowie weniger bekannte oder anonyme Objekte, Prototypen
und Versuchsmodelle. Ergänzt wird diese Präsentation um kleinere
Wechselausstellungen zu sammlungsbezogenen Themen. Die Auswahl
spiegelt die Schwerpunkte und Schlüsselstücke der Museumssammlung und
gibt zugleich eine umfassende Übersicht zur Geschichte des
Möbeldesigns - von stilistischen und technischen Innovationen bis hin
zum gesellschaftlichen Wandel, der sich in den Objekten spiegelt.
Ausführliche Informationen zu den Objekten werden über einen
digitalen Katalog vermittelt, den der Besucher im Schaudepot über
sein Smartphone oder Leihgeräte (Tablets) abrufen kann.

Während die Dauerausstellung in der Haupthalle des Schaudepots
chronologisch gegliedert ist, zeigen die Einblicke im Untergeschoss
thematische Schwerpunkte und ermöglichen den Blick hinter die
Kulissen des Museums, wo Konservatoren und Kuratoren täglich mit den
Sammlungsobjekten umgehen. Auch andere Aspekte des Schaudepots machen
die Museumsarbeit öffentlich: So blickt man aus dem Café in die
Museumsbüros und in die Bibliothek, die Forschern und Studenten auf
Anfrage zugänglich ist. Die ebenfalls einsehbare
Restaurierungswerkstatt kann im Rahmen von Führungen besichtigt
werden. Mit dem Schaudepot entsteht also ein »gläsernes
Designmuseum«, das die Erforschung von Design in all seinen Facetten
öffentlich macht.

Einerseits rückt das Vitra Design Museum damit seinen
Sammlungsschwerpunkt Möbeldesign stärker ins Bewusstsein und macht
ihn für Besucher und Wissenschaftler zugänglich. Andererseits
reagiert es auf eine Entwicklung, die kennzeichnend für das Design
und die Museumswelt der Gegenwart ist. Heute umgibt uns Design in
allen Lebensbereichen - ein Designmuseum des 21. Jahrhunderts muss
deshalb nicht nur Objekte sammeln und ausstellen, sondern die
Bedeutung von Design jenseits des Einzelobjekts vermitteln, indem es
Diskussionen initiiert, gesellschaftliche Zusammenhänge aufzeigt und
Bezüge zu Bereichen wie Architektur, Kunst oder neuen Technologien
herstellt. Mit der Erweiterung um das Schaudepot trägt das Vitra
Design Museum dieser Entwicklung Rechnung und vermittelt Design so
vielfältig, wie es in unserer heutigen Welt in Erscheinung tritt.

Die Architektur des Vitra Schaudepots

Das Schaudepot ist nach dem VitraHaus von 2010 der zweite Bau von
Herzog & de Meuron auf dem Vitra Campus. Der Neubau verbindet das
einfache Erscheinungsbild eines Industrie- oder Lagergebäudes mit den
komplexen Anforderungen an ein begehbares Museumsdepot.

Nach außen präsentiert sich das Schaudepot als monolithischer
Baukörper aus gebrochenem Klinker, gekennzeichnet durch eine völlig
fensterlose Fassade und ein schlichtes Giebeldach. Die Klinkersteine
der Fassade wurden vor Ort gespalten und geben dem Gebäude eine
lebendige Textur. Mit seinem schlichten und erhabenen
Erscheinungsbild reflektiert das Schaudepot den kulturellen Wert der
darin aufbewahrten Objekte. Das Innere des Gebäudes bietet ideale
konservatorische Bedingungen, um die wertvollen Sammlungsstücke zu
bewahren. Die Haupthalle im Erdgeschoss des Schaudepots ist geprägt
durch eine streng gerasterte Anordnung von Leuchtröhren an der Decke,
die den Innenraum gleichmäßig ausleuchten. Hier befinden sich neben
der Dauerausstellung auch die Fläche für wechselnde,
sammlungsbezogene Ausstellungen sowie der Eingangsbereich mit einem
Shop. Ein dritter Bereich umfasst Garderoben, Sanitärtrakt sowie ein
Café und verbindet das Gebäude mit der Restaurierungswerkstatt, der
Bibliothek und den Büros des Vitra Design Museums. Ein großes Fenster
öffnet die Haupthalle zum Untergeschoss, von dem der Besucher in die
weiteren Sammlungsdepots blicken kann. Diese Sichtverbindung macht
die Grundidee des Gebäudes deutlich: Mit dem Schaudepot wächst die
Sammlung des Museums nach außen und erhält eine oberirdische
Präsentationsfläche; die bisherigen Depots im Untergeschoss bleiben
jedoch erhalten, werden erweitert und zugleich Teil der
Gesamtinszenierung.

Dem Schaudepot vorgelagert ist ein erhöhter, öffentlicher
Vorplatz. Dieser bindet das Gebäude in das Architekturensemble auf
dem Vitra Campus ein. Der Neubau bildet einen reizvollen Kontrast zu
der dynamischen Form der gegenüber liegenden Fire Station von Zaha
Hadid (1993) und korrespondiert mit den ebenfalls verklinkerten
Fabrikhallen von Álvaro Siza (1992).

Mit dem Schaudepot entsteht auf dem Vitra Campus ein zweiter,
stadtseitiger Eingang nach Süden und ein neuer öffentlicher Bereich,
der auch die Fire Station mit einschließt. Dieser ist aus dem Zentrum
von Weil am Rhein gut zu Fuß erreichbar und damit an die 2014
eröffnete Tramverbindung in die Basler Innenstadt angeschlossen. Über
die Álvaro Siza Promenade ist das Schaudepot mit dem nordseitigen
Eingang des Campus, dem VitraHaus und dem Museumsbau von Frank Gehry
verbunden. Der am Weg gelegene Rutschturm von Carsten Höller dient
dabei als Wegmarke und ermöglicht die Aussicht auf das gesamte
Architekturensemble des Vitra Campus, das auch Bauten und Kunstwerke
von SANAA, Tadao Ando, Álvaro Siza, Nicholas Grimshaw, Renzo Piano,
Richard Buckminster Fuller, Claes Oldenburg und Jean Prouvé umfasst.

Alle Ausstellungsorte des Vitra Design Museums sind täglich
zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Ergänzt werden die Ausstellungen um
ein vielfältiges Programm an Führungen, Diskussionen, Workshops und
anderen Veranstaltungen.

Weitere Bilder in hoher Auflösung sind zum Download verfügbar
unter www.design-museum.de/pressebilder



Pressekontakt:
Vitra Design Museum
Iris Mickein
Communications
Charles-Eames-Str. 2
D-79576 Weil am Rhein
T +49.7621.702.3153
iris.mickein@design-museum.de


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