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Greenpeace veröffentlicht aktualisierten Fischratgeber / Neue wissenschaftliche Studie zeigt: Ausmaß der Überfischung größer als angenommen

Geschrieben am 20-01-2016

Hamburg (ots) - Wer auf Fisch nicht verzichten möchte, kann beim
Karpfen ohne schlechtes Gewissen zugreifen. Hering und Wels sind
ebenfalls noch überwiegend vertretbar, jedoch mit Ausnahmen. Dies
zeigt die heute erschienene aktualisierte Auflage des Greenpeace
Fischratgebers. Dieser gibt im Print-Taschenformat und als App
entscheidende Orientierung für Verbraucher. Denn mit seiner
uneingeschränkt grünen Bewertung ist der Karpfen ein Einzelfall - bei
allen anderen Fischarten gilt es, genauer hin zu sehen: "Zahlreiche
Fang- und Zuchtmethoden schaden der Umwelt erheblich. Viele Bestände
sind überfischt. Um eine umweltbewusste Wahl zu treffen, reicht der
Blick auf die Fischart allein deshalb nicht aus - ausschlaggebend
ist, wo und wie der Fisch gefangen oder gezüchtet wurde", sagt Sandra
Schöttner, Meeresexpertin von Greenpeace.

Dementsprechend sollte man auf Hering aus bestimmten Regionen des
Nordost- und Nordwestatlantiks verzichten, auch wenn er im
Einkaufsratgeber als grundsätzlich "grün" eingestuft ist. Das
betrifft unter anderem das so genannte Subfanggebiet
Skagerrak/Kattegat oder die Westküste Neufundlands. Bei beliebten,
aber problematischen Arten wie Lachs und Thunfisch hilft der
Fischratgeber, vertretbare Ausnahmen zu finden. So etwa Pazifischer
Lachs aus dem Nordostpazifik, der im Golf von Alaska mit Ringwaden,
Schleppangeln oder Stellnetzen gefangen wurde. Ausnahmslos als "rot"
eingestuft sind unter anderem Aal, Makrele und Rotbarsch. Aber auch
der Alaska-Seelachs, der in vielen Fischstäbchen und Schlemmerfilets
steckt und zu Deutschlands meist konsumierten Speisefischen zählt.

"Vielen Fischbeständen steht das Wasser sprichwörtlich bis zum
Hals. Auch wenn sich einzelne Bestände gerade wieder erholen, stecken
unsere Meere aufgrund von Überfischung in einer tiefen Krise", sagt
Schöttner. 61,3 Prozent der weltweiten Speisefischbestände sind laut
Welternährungsorganisation (FAO) bis an die Grenze genutzt, 28,8
Prozent sind bereits überfischt oder erschöpft. Das tatsächliche
Ausmaß der Überfischung geht jedoch sogar noch über die offiziellen
Zahlen der FAO hinaus, wie eine kürzlich im Fachmagazin "Nature"
veröffentlichte Studie von Pauly & Zeller aufzeigt. Zudem zerstören
viele Fangmethoden sensible Ökosysteme und unzählige Meerestiere
landen als unerwünschter Beifang im Netz. Die Greenpeace-Bewertung
berücksichtigt deshalb bei Wildfischereien neben dem Zustand des
jeweiligen Fischbestands unter anderem auch die Umweltauswirkungen
der Fangmethode. Bei Aquakulturen wiederum spielen etwa die Herkunft
der Eier und Jungtiere sowie die Zusammensetzung des Futters eine
Rolle. Insgesamt hat Greenpeace auf Basis einer mit Wissenschaftlern
erarbeiteten Methode rund 115 Arten bewertet, unterteilt in 550
Wildfischbestände und 120 Herkunftsländer von Aquakultur-Fisch.

Beim Einkauf zum Meeresschutz beitragen

In Deutschland kommen laut Fisch-Informationszentrum jährlich rund
1,1 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte auf den Tisch. Das
entspricht durchschnittlich rund 14 Kilogramm pro Person. "Jeder kann
zum Schutz der Meere beitragen: Selten Fisch und Meeresfrüchte essen,
mithilfe des Greenpeace-Ratgebers bewusst Fisch aus nachhaltiger
Herkunft kaufen sowie den Handel auf 'rot' bewerteten Fisch und
Produkte mit mangelnder Kennzeichnung hinweisen", sagt Schöttner. Von
Fischindustrie und Einzelhandel fordert Greenpeace ein durchgängig
nachhaltiges und transparentes Vorgehen bei Produktion, Ein- und
Verkauf.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Meeresexpertin Dr. Sandra
Schöttner (0151-56904445) oder Pressesprecherin Michelle Bayona
(0171-8780830). Videomaterial unter 0175-5891718, Fotos unter
040-30618-376. Fischratgeber im Taschenformat kostenlos zu bestellen
unter www.greenpeace.de/fischratgeber. Die App gibt es kostenlos im
Apple App- oder Google Playstore. Weitere Informationen und Rezepte
von TV-Köchin Sarah Wiener unter www.greenpeace.de/fisch.

Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, E-Mail
presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de.


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