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Europaweite Studie zu Big Data und Privatheit / Menschen können sich vorstellen, Daten zu teilen / Dafür müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein

Geschrieben am 18-01-2016

Berlin (ots) -

Eine Mehrheit der europäischen Nutzer digitaler Dienste kann sich
unter bestimmten Bedingungen vorstellen, persönliche Daten zu teilen.
Voraussetzungen sind allerdings Transparenz, ein individueller
und/oder ein sozialer Mehrwert. Dies ist das Ergebnis einer
repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes TNS
Infratest im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und
Kommunikation, bei der über 8.000 Menschen in acht europäischen
Ländern befragt wurden.

Befragt nach konkreten Anwendungsgebieten für Big Data (Sammlung
und Analyse großer Datenmengen, die durch die Nutzung digitaler
Dienste entstehen) sind 65 Prozent der Befragten bereit, ihre Daten
und die vieler anderer Menschen anonym von Gesundheitsinstitutionen
sammeln zu lassen, um Verbesserungen bei der Entdeckung und
Behandlung von Krankheiten zu erreichen. Selbst mit der Sammlung,
Speicherung und Analyse der Gesundheitsdaten in nicht anonymisierter
Form sind im Durchschnitt noch 53 Prozent der befragten Europäer
einverstanden, solange dies der eigenen Heilung oder der Heilung
anderer dienlich ist.

Zu den Resultaten der Studie sagte Hannes Ametsreiter, CEO
Vodafone Deutschland: "Big Data ist eine große Chance, um das Leben
der Menschen zu verbessern. Transparenz und der Schutz der Privatheit
sind entscheidende Voraussetzungen. Hier stehen Unternehmen und
Politik in der Pflicht."

Dennoch viel Skepsis

Die Hälfte der europäischen Nutzer digitaler Dienste steht dem
massenhaften Sammeln und Auswerten von Daten alles in allem dennoch
skeptisch gegenüber. Demnach geben 51 Prozent der Befragten an, im
Phänomen Big Data mehr Nachteile als Vorteile zu sehen. Lediglich 32
Prozent sehen laut eigenen Angaben darin mehr Vorteile. 17 Prozent
haben diesbezüglich eine neutrale Haltung.

Die Gründe für die weit verbreitete Skepsis sind vor allem
mangelndes Vertrauen in Unternehmen und Staat sowie fehlende
Transparenz. Dennoch ist eine Mehrheit der Europäer grundsätzlich
bereit, persönliche Daten zu teilen, solange dadurch ein persönlicher
oder sozialer Mehrwert entsteht.

Votum gegen Weitergabe persönlicher Daten an Dritte

Ein einheitliches Bild ergibt sich bei Fragen nach der Weitergabe
persönlicher Daten an Dritte, insbesondere zu kommerziellen Zwecken.
Eine übergroße Mehrheit steht dieser Praxis - unabhängig vom Thema
oder der Art der Daten - sehr kritisch gegenüber. Gerade einmal zehn
Prozent der Befragten geben beispielsweise an, kein Problem damit zu
haben, wenn ein Shop ihre Daten für Werbezwecke und Marketingaktionen
an Dritte weitergibt.

AGB gelten als unverständlich

Obwohl viele Menschen im Alltag Zugang zu ihren Daten gewähren,
wissen sie oft nicht, was mit diesen geschieht. Die Studie sollte
ermitteln, woher die Nutzer ihr Wissen über Datensammlung und
-verwendung beziehen. Ergebnis: Gerade einmal 12 Prozent der
befragten Europäer nennen die Nutzungsbedingungen oder Allgemeinen
Geschäftsbedingungen (AGB) als Informationsquelle, wobei weniger als
die Hälfte (44 Prozent) angibt, AGB vor dem Herunterladen von Apps
oder Programmen überhaupt je zu lesen. 34 Prozent nutzen Nachrichten,
um über das Datensammeln eines Dienstleisters oder einer Organisation
Bescheid zu wissen.

Nur wenig Vertrauen bei Datenweitergabe

Dennoch zeigen sich die Nutzer eher skeptisch, wenn es um digitale
Dienste und die Analyse ihrer Daten geht. Beim Thema Datenweitergabe
gibt es nur wenig Vertrauen. Über die Hälfte der Befragten steht dem
Phänomen Big Data skeptisch gegenüber. Nur knapp ein Drittel aller
Befragten gibt an, im Datensammeln prinzipiell Vorteile zu sehen,
wobei es länderspezifisch große Unterschiede gibt. Während fast die
Hälfte der Iren in Big Data Vorteile sieht, stimmen dem nur 22
Prozent der Franzosen zu.

Das Vertrauen darin, dass private oder auch öffentliche
Institutionen mit persönlichen Daten verantwortungsvoll umgehen, ist
insgesamt niedrig. Während etwa Gesundheitseinrichtungen (43
Prozent), der eigene Arbeitgeber (36 Prozent) oder Banken (33 Banken)
beim Umgang mit Daten noch ein etwas höheres Vertrauen genießen,
verlassen sich nur wenige Nutzer auf Suchmaschinen (16 Prozent) und
Social-Media-Dienstleister (elf Prozent).

Des Weiteren wurden die Teilnehmer der Studie gefragt, was
Unternehmen und andere Institutionen tun könnten, um Vertrauen in
puncto Datenverwendung zu gewinnen. 64 Prozent der Befragten wünschen
sich ein hohes Maß an Transparenz bei der Verwendung ihrer
persönlichen Daten, 68 Prozent fordern knappere und in verständlicher
Sprache verfasste Nutzungsbedingungen.

Deutsche besonders kritisch. Spanier offen für
Big-Data-Innovationen

Die Deutschen sind besonders kritisch, wenn es um die Weitergabe
ihrer Daten geht. So sehen 62 Prozent der Befragten im Phänomen Big
Data mehr Nach- als Vorteile. Ein Wert, der über dem europäischen
Durchschnitt (51 Prozent) und beispielsweise weit über dem von Irland
(38 Prozent) liegt.

Dass Shops Daten sammeln, um personalisierte Angebote an den
jeweiligen Kunden zu verschicken, wird in Deutschland nur von wenigen
begrüßt (elf Prozent). Demgegenüber stehen 60 Prozent der Spanier und
54 Prozent der Iren dieser Praxis aufgeschlossen gegenüber. Selbst
beim Sammeln von Gesundheitsdaten zur besseren Behandlung und
Erkennung von Krankheiten fühlen sich lediglich 42 Prozent der
Deutschen mit diesem Vorgang wohl, während er etwa von 86 Prozent der
Spanier und 79 Prozent der Italiener als begrüßenswert eingeschätzt
wird.

Ein PDF der gesamten Studie finden Sie auf der Website des
Vodafone Institutes: www.vodafone-institut.de

Über das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation

Das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation
beschäftigt sich mit der Frage, wie digitale und mobile Technologien
politische, soziale und ökonomische Teilhabe erhöhen sowie den Zugang
zu Bildung eröffnen. Als Think and Do Tank fördert das Institut den
Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Hierzu
entwickelt es eigene Projekte, initiiert Forschungskooperationen,
publiziert Studien und praktische Handlungsempfehlungen. Auf
Veranstaltungen und in digitalen Medien bietet das Institut Raum für
öffentliche Debatten. Die Beiratsmitglieder des Instituts sind
renommierte Wissenschaftler und Ökonomen. Sie unterstützen die
Geschäftsführung die Themenschwerpunkte und Ausrichtung des Instituts
festzulegen.



Pressekontakt:
Friedrich Pohl
Leiter Kommunikation
Mobil: 0172 - 71 55 900
friedrich.pohl@vodafone.com
Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation GmbH
Büro Berlin
Pariser Platz 6a
10117 Berlin
www.vodafone-institut.de


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