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Firmeninsolvenzen sinken 2015 um 5,4 Prozent, verursachen aber Milliardenschäden / Männer führen Firmen doppelt so oft in eine Insolvenz wie Frauen (FOTO)

Geschrieben am 14-01-2016

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Firmeninsolvenzen 2015
http://ots.de/AEAYc
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Hamburg (ots) -

Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland ist 2015 weiter
gesunken. Insgesamt mussten im letzten Jahr 23.222 Unternehmen eine
Insolvenz anmelden. Dies entspricht einem Rückgang um 5,4 Prozent im
Vergleich zum Jahr 2014 (24.549). "Es ist der sechste Rückgang bei
den Firmeninsolvenzen in Folge und der niedrigste Stand seit
Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999", kommentiert Bürgel
Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuellen Zahlen. Im
Zehn-Jahresvergleich ist die Zahl der Firmeninsolvenzen um 36,9
Prozent zurückgegangen. 2005 gab es in Deutschland noch 36.843
Firmenpleiten.

"Die Unternehmen in Deutschland profitieren von den für sie
günstigen Rahmenbedingungen", so Dr. Sellin. Die Gründe für die
rückläufigen Insolvenzzahlen sind weiterhin die stabile
Binnenkonjunktur und günstige Finanzierungsbedingungen. Der private
Konsum treibt die Konjunktur aufgrund eines hohen
Beschäftigungsniveaus an. Da ein enger Zusammenhang zwischen der
konjunkturellen Entwicklung und der Insolvenzhäufigkeit von
Unternehmen besteht, ist der Hauptgrund für den erneuten Rückgang der
Firmeninsolvenzen daher in dem guten konjunkturellen Umfeld zu sehen.
"Für das Jahr 2016 gehen wir von einem Rückgang um 2 Prozent aus und
rechnen mit 22.700 Firmeninsolvenzen", prognostiziert Dr. Sellin.

Erstmals hat die Wirtschaftsauskunftei Bürgel daher untersucht, ob
mehr Männer oder Frauen an der Spitze von insolventen Unternehmen
stehen. Das Ergebnis ist eindeutig: In mehr als doppelt so vielen
Fällen stehen ein oder mehrere Männer an der Spitze eines insolventen
Unternehmens. Laut Analyse melden 85 je 10.000 (0,85 Prozent)
Unternehmen mit einem oder mehr männlichen Entscheidern (z.B.
Geschäftsführer oder Inhaber) eine Insolvenz an - im Vergleich dazu
sind es nur 42 je 10.000 Firmen (0,42 Prozent) mit einer oder
mehreren Frauen in der Führungsetage. Auch gemischt geführte
Unternehmen sind weniger von einer Zahlungsunfähigkeit betroffen (50
je 10.000 Unternehmen; 0,5 Prozent). Absolut gesehen gab es bei
18.676 (80,5 Prozent) der insolventen Unternehmen nur einen
Entscheider an der Firmenspitze.

Trotz des sechsten Rückganges in Folge gab es 2015 auch negative
Entwicklungen. Firmeninsolvenzen führen weiterhin zu Schäden in
Milliardenhöhe und haben daher eine hohe volkswirtschaftliche
Relevanz. In der Summe beliefen sich die durch Insolvenzen
verursachten Schäden 2015 auf circa 19,7 Milliarden Euro (2014: 26
Milliarden Euro). Ursache für den Rückgang sind die vergleichsweise
geringen Großinsolvenzen im Jahr 2015. Zudem waren erneut über
220.000 Arbeitnehmer von der Insolvenz eines Unternehmens betroffen.
Die größte Einzelinsolvenz im Jahr 2015 meldete mit knapp 3.500
Mitarbeitern Imtech an.

Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigen sich 2015 große
regionale Unterschiede. Die meisten Firmenpleiten gab es - wie
bereits im letzten Jahr - in Nordrhein-Westfalen. Bei den absoluten
und relativen Zahlen ist das flächengrößte Bundesland führend in der
Insolvenzstatistik. 7.326 bzw. 109 je 10.000 Unternehmen mussten 2015
in Nordrhein-Westfalen eine Insolvenz anmelden. In der relativen
Betrachtung (Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen) ändert sich die
Reihenfolge. Nach Nordrhein-Westfalen (109) hat Bremen mit 105
Pleiten je 10.000 Unternehmen die höchste Insolvenzdichte. Es folgen
mit Berlin (95), Hamburg (93), Schleswig-Holstein (90), Saarland (89)
und Sachsen-Anhalt (85) Bundesländer, die alle über dem
Bundesdurchschnitt von 72 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen liegen.
Die wenigsten Firmeninsolvenzen gab es 2015 in Baden-Württemberg (42
je 10.000 Firmen), gefolgt von Bayern (50), Thüringen und Brandenburg
(je 52).

In vier Bundesländern steigen die Fallzahlen entgegen dem
Bundestrend an. Den deutlichsten Zuwachs verzeichnet Bayern mit vier
Prozent mehr Insolvenzen. Aber auch in Berlin (plus 3,7 Prozent),
Mecklenburg-Vorpommern (plus 2,7 Prozent) und in Baden-Württemberg
(plus 1,5 Prozent) gab 2015 mehr Firmeninsolvenzen als im vergangenen
Jahr. Den deutlichsten Rückgang meldete Brandenburg mit 15,9 Prozent
weniger Insolvenzen.

Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) hat ihren
negativen Trend fortgesetzt und den Anteil am Insolvenzgeschehen
weiter erhöht. Die Insolvenzen stiegen um 4,6 Prozent auf 2.144
Fälle. Im relativen Vergleich führt die UG mittlerweile die
Insolvenzstatistik an. Die Quote liegt bei 225 Insolvenzen je 10.000
Unternehmen.

Hinsichtlich der Insolvenzdichte in den Hauptbranchen zeigt sich,
dass Logistikunternehmen stark von Insolvenzen betroffen sind. Hier
liegt die Quote im Jahr 2015 bei 138 Insolvenzen je 10.000
Unternehmen. Es folgen das Baugewerbe (97) und der Handel (78).
Geringe Werte liefern die Energiebranche (16) und das verarbeitende
Gewerbe (45).

Ein Blick auf die Unternehmensgröße zeigt, dass im Jahr 2015 vor
allem kleine Unternehmen eine Insolvenz anmelden mussten. Der Anteil
der Firmen mit maximal 5 Mitarbeitern betrug 80,1 Prozent.

Die komplette Studie zu den Firmeninsolvenzen 2015 finden Sie
unter
https://www.buergel.de/de/aktuelles/studien/firmeninsolvenzen-2015



Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 582


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