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Deutschland entdeckt Zurbarán / Museum Kunstpalast, Düsseldorf, zeigt Retrospektive des spanischen Malers Francisco de Zurbarán

Geschrieben am 27-11-2015

Düsseldorf (ots) -

Nach den erfolgreichen Ausstellungen zu Caravaggio und El Greco im
Museum Kunstpalast steht bis Ende Januar 2016 in Düsseldorf das
meisterhafte Werk des spanischen Malers Francisco de Zurbarán
(1598-1664) im Zentrum der umfangreichen Sonderschau "ZURBARÁN.
Meister der Details". Als erste große Retrospektive im
deutschsprachigen Raum wird der hier lange als Geheimtipp geltende
Künstler vorgestellt, der mit Velázquez zu den herausragenden Malern
des Goldenen Zeitalters Spaniens zählt. Gezeigt werden 71 wertvolle
Gemälde als Leihgaben aus zahlreichen internationalen Museen, aus
spanischen Klöstern und Kirchen - wie der Kathedrale von Sevilla, dem
Metropolitan Museum of Art (New York), dem Museo del Prado (Madrid),
der National Gallery of Art (Washington), der National Gallery
(London), der Alten Pinakothek (München) sowie aus privaten
Sammlungen.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von S. M. König
Felipe VI. von Spanien und von Bundespräsident Joachim Gauck und
wurde Anfang Oktober im Beisein Ihrer Majestät Königin Letizia von
Spanien eröffnet.

Das Spektrum der in enger Zusammenarbeit mit dem Museo
Thyssen-Bornemizsa, Madrid, entstandenen, in Düsseldorf von Beat
Wismer zusammen mit Mar Borobia, Museo Thyssen-Bornemisza, und der
Zurbarán-Expertin Odile Delenda kuratierten Werkschau, reicht von
frühen Arbeiten bis hin zu den späteren Meisterwerken. Gezeigt werden
in der stimmungsvoll inszenierten Ausstellung neben Hauptwerken aus
bekannten Museumssammlungen auch Gemälde, die bislang noch nie oder
nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen waren, dazu Neuentdeckungen
sowie erst jüngst restaurierte Werke.

Erstmals gezeigt wird zudem auch eine Auswahl von acht
faszinierenden Stillleben aus dem kleinen OEuvre des in der
väterlichen Werkstatt ausgebildeten hochbegabten Juan de Zurbarán
(1620-1649).

Die Bewunderung der vor 400 Jahren, während des Goldenen
Zeitalters Spaniens entstandenen Kunst von Zurbarán hält bis heute
an. Würdigte der spanische Kunsthistoriker Antonio Palomino im 18.
Jahrhundert Zurbarán noch als "spanischen Caravaggio", so rief der
surrealistische Künstler Dalí im 20. Jahrhundert: "Achtung! Zurbarán
wird uns jeden Tag ein wenig moderner vorkommen und noch viel
entschiedener als der italianisierende Greco ein Sinnbild des
spanischen Genies sein." Für den Schriftsteller Cees Nooteboom ist er
"der Maler-Zauberer".

"Es mag überraschen, einen Barockmeister als artists' artist zu
bezeichnen, tatsächlich aber ist der Begriff, der ja unter Künstlern
als Ehrentitel gilt, bei Francisco de Zurbarán absolut berechtigt.
Der Maler ist außerhalb Spaniens einem breiten Publikum noch wenig
bekannt; wer ihn allerdings kennt, und dazu gehören gerade auch viele
zeitgenössische Künstler, begegnet seinem Werk mit Hochachtung.
Zurbaráns Gemälde können von asketischer Strenge ebenso wie von
warmer Innigkeit geprägt sein, seine Darstellungen basieren auf einem
strengen Bilddenken, das man gerne mit Begriffen aus der modernen
Kunst umreißen möchte. Dies gilt auch für seine exquisiten
Stillleben, die meist Teil einer größeren Komposition sind; erstmals
können wir dazu auch eine größere Werkgruppe seines früh verstorbenen
Sohnes Juan de Zurbarán zeigen, der sich ganz auf die
Stillleben-Malerei spezialisiert hatte. Dass wir nach der El
Greco-Ausstellung von 2012 nun diese Ausstellung zeigen können,
bedeutet für mich persönlich nicht weniger als die Realisierung eines
lang gehegten Traumes." (Beat Wismer, Generaldirektor Museum
Kunstpalast, Kurator der Ausstellung)

Dem auf religiöse Themen und christliche Motive spezialisierten
Maler Zurbarán gelang es in der Zeit der Gegenreformation wie kaum
einem anderen, in seiner Kunst die mystische Konzeption des Glaubens
in nachhaltig beeindruckender Weise wiederzugeben. In seinem OEuvre
findet sich neben Gemälden von asketischen Mönchen, z. B. von
Dominikaner-, Franziskaner- und Kapuzinerorden, eine Vielzahl von
elegant gekleideten Frauenbildnissen, die dem heutigen Betrachter, u.
a. mit ihren auf Tellern präsentierten Augäpfeln, rätselhaft
erscheinen, und sich schließlich vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen
Heiligenlegenden als christliche Märtyrerinnen offenbaren. Für die
Auftraggeber dieser Gemälde war der sinnliche Effekt für den
Betrachter, das realistische Nachempfinden der heiligen Männer und
Frauen bzw. des Heilsgeschehens von großer Bedeutung. Ergriffenheit,
Schock im Angesicht dieser religiösen Malerei war intendiert.

Mit seinem ästhetischen Naturalismus und den poetischen Anklängen
in seinen Heiligen- und Altarbildern galt Zurbarán bereits früh als
ein Ausnahmekünstler, dem es virtuos gelang, die haptische Qualität
eines Lammfells ebenso wie die stofflichen Eigenschaften von Wolle,
Seide oder Brokat und den Faltenwurf der unterschiedlichen Gewänder
malerisch überzeugend zum Ausdruck zu bringen.

Im Museum Kunstpalast gehört Zurbaráns "Heiliger Franziskus in
Meditation" zu den wichtigen barocken Meisterwerken in der ständigen
Sammlung. Das Gemälde hat einen besonderen Stellenwert: Es ist eines
der nur fünf authentischen Werke Zurbaráns in öffentlichen Sammlungen
in Deutschland und erst jüngst mit Unterstützung des TEFAF Museum
Restoration Fund restauriert worden.

Als Hommage an das Werk Zurbaráns flankieren Arbeiten der
deutsch-amerikanischen Fotografin Evelyn Hofer (1922-2009) sowie
aktuelle Entwürfe von jungen ModedesignerInnen der AMD Akademie Mode
& Design Düsseldorf die beeindruckende Gemäldeausstellung.

Ausführliche Informationen, auch zum Rahmenprogramm und
Gewinnspielen zur Ausstellung, finden Sie unter
www.zurbaran-ausstellung.de

Redaktionshinweis:
Weitere Presseabbildungen und -mitteilungen finden Sie zum Download
unter www.smkp.de/presse.



Pressekontakt:
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Marina Schuster
Leiterin Kommunikation/Pressesprecherin
Tel. 0211 566 42 500
marina.schuster@smkp.de


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