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Öffentlicher Produktrückruf von foodwatch: "Curtiriso Langkorn-Naturreis" aus dem Kaufland-Sortiment mit gefährlichen Mineralöl-Rückständen belastet - Ware aus dem Verkauf genommen

Geschrieben am 20-11-2015

Berlin (ots) -

- Nach foodwatch-Labortest: Handelsunternehmen räumt Produkte aus
den Regalen
- Kaufland verweigert auf Anraten des Lobbyverbands BLL aber
Kundeninformation
- foodwatch ruft Käufer auf, das belastete Produkt in die Filialen
zurückzubringen

+++ Aktion in Berlin am Dienstag, 24.11. um 12 Uhr: foodwatch wird
Rückruf in Kaufland-Filiale Residenzstraße 85, 13409 Berlin-Wedding
plakatieren und Kunden informieren +++

Kaufland hat den mit potenziell gesundheitsgefährdenden
Mineralölen belasteten Curtiriso Langkorn-Naturreis aus dem Verkauf
genommen. Das Handelsunternehmen reagierte damit auf Ergebnisse eines
Labortests der Verbraucherorganisation foodwatch. Allerdings lehnte
es Kaufland auf Anraten des Lobbyverbandes BLL ab, mit einer
öffentlichen Warnung auch diejenigen Kundinnen und Kunden zu
informieren, die den belasteten Reis bereits gekauft haben. Anstelle
des Unternehmens veröffentlichte daher foodwatch unter
tinyurl.com/kaufland-produktrueckruf einen öffentlichen Rückruf. Der
Reis sollte nicht verzehrt werden: Im Labortest waren in dem Produkt
des italienischen Herstellers Curti aromatische Mineralöle
nachgewiesen worden, die die EU- Lebensmittelbehörde EFSA als
potenziell krebserregend und erbgutverändernd beschreibt.

"Das betroffene Produkt sollte wegen ernsthafter
Gesundheitsrisiken auf keinen Fall verzehrt werden. Wir raten allen
Kundinnen und Kunden, den Reis in ihre Kaufland-Filiale
zurückzubringen und eine Erstattung des Kaufpreises zu verlangen",
erklärte Luise Molling von foodwatch. Deutlich kritisierte sie das
Vorgehen von Kaufland: "Hersteller und Händler waren sich einig
darin, dass der Reis aufgrund der Mineralölbelastung aus dem Verkauf
genommen werden musste. Es ist weder zu erklären noch zu
verantworten, dass Kaufland keinen öffentlichen Rückruf startet, um
alle diejenigen zu informieren, die den potenziell
gesundheitsschädlichen Reis bereits gekauft haben."

Neben der Rückruf-Veröffentlichung im Internet kündigte foodwatch
an, anstelle von Kaufland selbst Verbraucheraushänge am kommenden
Dienstag um 12 Uhr in der Kaufland-Filiale in Berlin-Wedding
(Residenzstr. 85, 13409 Berlin) zu plakatieren und die anwesenden
Kundinnen und Kunden zu informieren, sollte der Handelskonzern bis
dahin nicht selbst aktiv werden. Parallel forderte foodwatch die für
Lebensmittelkontrollen zuständigen Länderministerien sowie das
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf,
die Produktwarnung zu verbreiten.

foodwatch hatte Ende Oktober die Ergebnisse einer umfangreichen
Laboranalyse von insgesamt 120 Produkten aus Deutschland, Frankreich
und den Niederlanden veröffentlicht. 43 Prozent davon enthielten
aromatische Mineralöle, in Deutschland war jedes fünfte getestete
Lebensmittel (9 von 42 Produkten) belastet - darunter unter anderem
Cornflakes, Reis und Grieß. Es ist seit langem bekannt, dass
Mineralölrückstände häufig aus den Druckfarben stammen, die in
Verpackungen oder Umverpackungen aus Recycling-Karton enthalten sind
und die besonders gut auf trockene, lange haltbare Lebensmittel
übergehen können.

Curti, der italienische Hersteller des belasteten Reis', hatte
foodwatch gegenüber angekündigt, dass er seine Verpackung
überarbeiten wolle und in einem ersten Schritt seinen deutschen
Abnehmer Kaufland anhalte, die Ware zurückzurufen. Tatsächlich
erklärte Kaufland auf Anfrage von foodwatch per E-Mail: "Nachdem beim
Produkt Curtiriso Langkorn-Naturreis Parboiled 4x125 g Beutel pro
Verpackung Mineralölrückstände nachgewiesen wurden, wurde die
komplette Ware aus dem Verkauf genommen." In einer Stichprobe bei
Berliner Kaufland-Filialen fand foodwatch dies bestätigt und
dokumentierte die leergeräumten Regalflächen mit Fotos. Allerdings
lehnte der Handelskonzern eine Information der Kunden, die den Reis
bereits gekauft haben, ab - ein Ergebnis von Beratungen mit dem
Branchenlobbyverband BLL, wie Kaufland in einer weiteren E-Mail
angab: "Zur Beurteilung der Befunde haben wir den Bund für
Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) hinzugezogen. Dieser
bestätigte uns, dass keine gesundheitliche Risikobewertung vorliegt,
welche einen öffentlichen Rückruf impliziert."

Der vom BLL erweckte Eindruck ist jedoch falsch: Nicht nur die
EU-Lebensmittelbehörde EFSA sieht die Risiken aromatischer Mineralöle
(MOAH) - auch das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
betont, aufgrund der Risikoeinschätzung "sollte kein nachweisbarer
Übergang von MOAH auf Lebensmittel stattfinden."

Am Regal in einer Kauflandfiliale hieß es irreführend, die Ware
sei "ausverkauft". Einen Hinweis auf potenzielle Gesundheitsgefahren
unterließ Kaufland auch hier.

Links:

- Rückruf: tinyurl.com/kaufland-produktrueckruf
- Testergebnisse foodwatch: www.mineraloel-test.foodwatch.de
- E-Mail-Aktion: www.mineraloel-aktion.foodwatch.de

Redaktionelle Hinweise:

- Fotos von den leeren Reis-Regalen bei Kaufland:
tinyurl.com/fotos-kaufland
- Footage-Material zum Labortest: tinyurl.com/pwgyc7c

Quellen und weiterführende Informationen:

- foodwatch-Korrespondenz mit Curti und Kaufland:
tinyurl.com/kaufland-korrespondenz
- Zitat des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR):
tinyurl.com/ovgvtkz
- foodwatch-Hintergrundpapier Mineral-Öl:
www.mineraloel-hintergrund.foodwatch.de
- EFSA Scientific Opinion: tinyurl.com/p9kausf
- Forschungsprojekt des BMELV 2012: download.ble.de/09HS012.pdf
- Schreiben des Bundesernährungsministeriums an foodwatch:
tinyurl.com/pp77zat



Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90


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