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Westfalen-Blatt: zum Weltspartag

Geschrieben am 27-10-2015

Bielefeld (ots) - Erinnern Sie sich? Damals, in Kindertagen. Es
ist 30. Oktober, Weltspartag. Die Nase reicht kaum über den Tresen
der Bank. Dafür schleifte die mitgebrachte Tasche auf dem Boden,
während man noch in der langen Schlange gewartet hat. Die Pfennige
und Groschen, die all die Tanten und Onkel und Freunde der Eltern
in das mit Absicht große Sparschwein geworfen haben, wiegen
natürlich. Doch die Tasche ist auch deshalb groß, weil man sich
schon auf Geschenke freut. Vielleicht wieder einen Comic, eine
Spielfigur, Plastikschmuck für die Schwester und eine neue Spardose.
Man ist genügsam - und außerdem bestechlich. Das fällt umso
leichter, als die Eltern bestätigen, Sparen ist eine gute Sache -
der einfachste Weg, das schmale Taschengeld aufzuwerten. Und Oma
springt mit einem klugen Spruch bei: »Spare in der Zeit, dann hast
du in der Not.« Heute ist die Not weit weg. Uns geht es gut, also im
Durchschnitt. Die Arbeitslosenrate ist niedrig, die Löhne und
Gehälter steigen stärker als die Preise. Es gibt sogar einen
Mindestlohn und Rente ab 63. Und dennoch. Der Rat, spare in der Zeit,
dann hast du in der Not, ist weiter aktuell. Auch weil Oma nicht so
hohe Ansprüche hatte, konnte sie noch relativ sicher sein, dass ihr
erstens die gemeinsame Rente mit Opa und zweitens die
Einkommensentwicklung der Kinder ein einigermaßen gutes Auskommen im
Alter ermöglichen. Norbert Blüms Spruch »Die Rente ist sicher«:
Damals besaß er Gültigkeit. Und heute? Die Rente ist so sicher,
wie die Wirtschaft brummt. Sie ist sicher, solange genügend gut
verdienende Fachkräfte in das Rentensystem einzahlen. Fragt man die
Menschen, ob sie glauben, die gesetzliche Rente reiche aus, ist ein
vielstimmiges »Nein« gewiss. So müssten eigentlich alle, die es
können, mehr Geld für das Alter zurücklegen. Stattdessen verweigern
zwei von fünf Bundesbürgern heute jede Form von Altersvorsorge. Das
hat natürlich damit zu tun, dass außer dem Sparbuch auch
Lebensversicherung, Riester- und Rürup-Rente an Attraktivität
verloren haben. Trotzdem bleiben noch Aktien und andere derzeit gut
verzinste Wertpapiere, Unternehmensanleihen, Immobilien - von Gold
und anderen Rohstoffen ganz zu schweigen. Sicher, informieren muss
man sich. Darum sagt die Oma heute: »Informiere dich in der Zeit,
dann wirst du in der Not nicht überrascht.« Möglichkeiten dazu gibt
es mehr denn je. Auch wenn Altersvorsorge zunächst ein
persönliches Anliegen sein muss, darf sich die Politik nicht aus der
Verantwortung stehlen. Es geht nicht darum, nun noch eine
Nahles-Rente zu erfinden. Aber ein klares Wort wäre angebracht -
zumal nach Einführung der Rente mit 63. Die extreme
Niedrigzinspolitik von EZB-Chef Mario Draghi könnte den
Volkswirtschaften in Italien, Spanien und Griechenland helfen: In
Nord- und Mitteleuropa setzt sie falsche Signale. Dafür werden wir
noch bezahlen



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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