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Börsen-Zeitung: Warmlaufen für die Börse, Kommentar zur Deutschen Postbank von Björn Godenrath

Geschrieben am 13-08-2015

Frankfurt (ots) - Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.
Wenn auf der Hauptversammlung der Deutschen Postbank in 14 Tagen der
Squeeze-out des Streubesitzes beschlossen und dann ins Register
eingetragen ist, dann können die Vorbereitungen für ein erneutes
Listing als Re-IPO bald in die heiße Phase gehen. Wobei der
Börsengang, den die Noch-Konzernmutter Deutsche Bank bevorzugt, zwar
brav als präferierte Option bezeichnet wird, üblicherweise aber Dual
Track gefahren wird. Es kann nicht schaden, Interessenten einen Blick
in die Bücher der Postbank zu gewähren, betrachtet man das Auf und Ab
an den Börsen. Wer weiß schon, ob das IPO-Fenster im kommenden
Frühjahr noch geöffnet ist.

Was die Deutsche Postbank zu bieten hat, das hatte sie bereits vor
knapp drei Wochen mit Veröffentlichung des die HV begleitenden
Bewertungsgutachtens kundgetan. Für alle, die es verpasst haben, sei
es hier noch mal kurz zusammengefasst: Dem Institut wird ein
Ertragswert von 5,605 Mrd. Euro zugebilligt plus ein Sonderwert von
431 Mill. Euro für den Anteil an der gemeinsamen Servicegesellschaft
fürs Retail Banking mit den Frankfurtern. Das ergibt einen
Unternehmenswert von 6 Mrd. Euro. Im Pre-Marketing einer aufs Parkett
zielenden Emission pochen Investoren in der Regel auf einen
IPO-Abschlag von 20 bis 25% - mehr als 4,8 Mrd. Euro blieben da
nicht. Wer den Wert einer Transaktion für seine Anteilseigner
maximieren muss, der braucht einen strategischen Käufer, der bereit
ist, den Usancen zufolge eine Prämie für den Kontrollerwerb zu
zahlen. Retail Banking in Deutschland gilt ja trotz messerscharfen
Wettbewerbs allgemein als hochattraktiv, was eine vermögende
internationale Klientel anlocken sollte. Vielleicht ist ja jemand
bereit, das Eigenkapital von 6,5 Mrd. Euro zu bezahlen. Wie die
Postbank ihr Warmlaufen für das Re-IPO betreibt, das hatte die
Offenlegung der Unternehmensplanung bis 2019 bereits demonstriert.
Mit Ausweitung des Kreditgeschäfts - dafür ist bei einem
Einlagenüberhang von 9 Mrd. Euro ja Luft - werden die Einnahmen
weiter gesteigert, was das Vorsteuerergebnis bis 2019 auf 930 Mill.
Euro verdoppelt. Wobei Kreditgeschäft vor allem Baufinanzierung
meint.

Und das ist leider ein Haken an der Equity Story, ist dieses
Geschäft doch so bilanzintensiv, dass die Postbank ihre Kapitalquoten
nur mit anhaltender Gewinnthesaurierung im grünen Bereich halten
kann. Da wird Postbank-Chef Frank Strauß den Investoren aufschlüsseln
müssen, wie sie in den Genuss einer Dividende kommen sollen.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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