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Informatik: Wie intelligente Code-Vorschläge das Programmieren erleichtern - HPI-Studenten beugen Fehlern vor

Geschrieben am 24-07-2015

Potsdam (ots) -

14 neue Softwarelösungen haben angehende IT-Ingenieure beim
Bachelorpodium des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) vorgestellt. Sie
präsentierten die Ergebnisse ihrer einjährigen Praxisprojekte vor
mehr als 300 Entscheidern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und
Gesellschaft. Die Innovationen waren gemeinsam entwickelt worden mit
Projektpartnern wie Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Bosch,
Colgate-Palmolive, Deutsche Bahn, Elsevier, Getemed,
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Robert-Koch-Institut,
Software Diagnostics, SAP, Viewpoints Research Institute und
Wikimedia Deutschland.

Ein HPI-Team zeigte, wie das Programmieren durch intelligente
Code-Vorschläge erleichtert werden kann. Die Lösung beschleunigt den
Programmierprozess und beugt Fehlern vor. "Programmierer stehen
ständig vor der Herausforderung, ihnen unbekannte Programmbausteine
einzubinden, die sie nicht selber geschrieben haben. Sie müssen sich
deren Verwendung mitunter mühsam aus Dokumentationen, Internetforen
oder anderen Wissensquellen aneignen", erläuterte Teammitglied Daniel
Stolpe. Das koste Zeit und senke die Produktivität, vor allem wenn
kaum oder keine Informationen auffindbar sind.

Der HPI-Student verglich das mit dem Erlernen einer Fremdsprache.
"Sie kennen die grundlegende Grammatik, wissen aber manchmal einzelne
Worte nicht oder wie man bestimmte Wortkombinationen am sinnvollsten
verwendet. So geht es auch denen, die sich in neue
Programmierumgebungen einarbeiten", erklärte Stolpe. Die von den
HPI-Studenten entwickelte Software namens Nemo setzt hier an und
erleichtert das Einarbeiten. Die Lösung greift auf das Wissen anderer
Programmierer zurück, die sich Kenntnisse über die Verwendung der
Programmbibliotheken bereits angeeignet haben. Dies umfasst die
Analyse des Quelltextes bestehender Programme und typischer
Programmiermuster, die dann als Vorschläge verwendet werden können.

Ein anderes HPI-Team präsentierte Möglichkeiten zur schnelleren
Verarbeitung mehrerer Anfragen für Graphdatenbanken. Den höheren
Durchsatz erreichte das Team durch Entwicklung von Strategien für die
Synchronisation gleichzeitiger Anfragen in Form von
Graphtransformationen. Das erlaubt die gleichzeitige Abarbeitung von
mehr Anfragen in derselben Zeit. "Es haben sich vor allem solche
Strategien als effizient erwiesen, bei denen schreibende Anfragen die
Änderungen zuerst auf separaten Versionen der Daten vornehmen",
erläuterte Teamsprecher Felix Montenegro. Auf diese Weise könnten
lesende Anfragen weiter parallel auf den Originaldaten arbeiten, was
zur Erhöhung des Durchsatzes lesender Anfragen führt.

Die entwickelten Strategien testete das Team im
Forschungsrechenzentrum des HPI. Dabei konnte eine Erhöhung des
Durchsatzes in ungünstigen Fällen um das Doppelte und in günstigen
Fällen bis zum Zehnfachen im Vergleich zur sequentiellen Ausführung
festgestellt werden.

Fortschritte in der Computergrafik liefert ein von HPI-Studenten
entwickelter digitaler Werkzeugkasten, der durch Software die
automatisierte Auswertung von 3D-Landschaftsscans verbessert. Eine
andere Studentengruppe des HPI verfeinerte ein Werkzeug zur Analyse
von Softwaresystemen, das IT-Manager bei der effizienteren Steuerung
von Projekten unterstützt. Für den Gesundheitsbereich präsentierten
die HPI-Studenten gleich mehrere Lösungen: eine Anwendung für mobile
Geräte, die den Kampf gegen Epidemien wie Ebola unterstützt, eine
Software, die es Medizinern erlaubt, einfach und schnell größere
Bestände von Routinedaten als bisher zu analysieren und eine App, die
es Nutzern ermöglicht, anhand eines Langzeit-EKG eine individuelle
Stresslevel-analyse erstellen zu lassen.

Mehrere Projektgruppen stellten Software-Innovationen für die
Anwendung in Unternehmen vor. So können Vertriebsmitarbeiter sich
künftig von einer Software in Sekundenschnelle die optimale
Reihenfolge von Besuchen wichtiger Kunden ermitteln lassen. Eine
weitere Software-Lösung macht es durch Analyse von Daten aus
sozialen Netzwerken möglich, gezielter Kunden anzusprechen, bei denen
es hohe Geschäfts-Chancen gibt. Zudem stellten HPI-Studenten eine
webbasierte Software-Plattform zur flexiblen Steuerung und Anpassung
von Geschäftsprozessen vor und präsentierten den Vorschlag für eine
neue Datenbanktechnologie bei der Deutschen Bahn, die hohe
Verfügbarkeit bei geringeren Kosten verspricht.

Werkzeuge, die es ermöglichen, Fakten in der frei bearbeitbaren
Wissensdatenbank Wikidata zu überprüfen, rundeten die präsentierten
Innovationen ebenso ab wie eine Internet-Plattform, auf der
persönliche Lernerfolge aus Onlinekursen gesammelt und mit anderen
geteilt werden können, und eine Software, die es Bastlern auf der
ganzen Welt ermöglicht, Prototypen um ein Vielfaches schneller per
3D-Druck zu fertigen.

Hinweis an Redaktionen: Sie finden Sie unter folgendem Link
Presseinformationen und ein Foto zu jedem Projekt:
https://hpi.de/bachelorpodium.

Bachelorpodium - Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Das Bachelorpodium des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit
2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI in der Regel
gegen Ende des Sommersemesters die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte,
die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres
Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester
lang - von Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern angeleitet
- größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie
eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für
Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber
sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus dem In- und
Ausland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die
HPI-Internetseite http://ots.de/LADcg .

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH
(https://hpi.de) in Potsdam ist Deutschlands universitäres
Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges
Universitäts-Institut in Deutschland bietet das HPI den Bachelor- und
Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an - ein besonders
praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das
von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem
Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Insgesamt elf HPI-Professoren und über 50 weitere
Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig.
Es betreibt exzellente universitäre Forschung - in seinen zehn
IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden
mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing.
Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und
Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu
kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen
für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings
stets auf Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit
September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das
jedem offen steht.



Pressekontakt:
HPI-Pressestelle: presse@hpi.de, Pressesprecher: Hans-Joachim
Allgaier, M.A., Telefon +49 (0)331 5509-119


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