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Börsen-Zeitung: Risikoaversion wächst, Kommentar zu Technologieaktien von Sebastian Schmid

Geschrieben am 22-07-2015

Frankfurt (ots) - Manchmal braucht es nicht viel für eine
Anlegerflucht. Am Mittwoch haben sich viele Investoren nach den
Zwischenberichten von Apple und Microsoft aus Technologiewerten
verabschiedet. Dabei enttäuschten die Zahlen kaum. Apple hat Umsatz
und Ergebnis mehr als prognostiziert gesteigert und den iPhone-Absatz
um 35% hochgefahren. Eine starke Wachstumsrate, bedenkt man, dass es
sich um das Hauptgeschäftsfeld des weltweit größten
Technologiekonzerns handelt. Zudem hat der Gesamtmarkt nur prozentual
einstellig zugelegt.

Aus Microsofts Rekordverlust lässt sich ebenfalls kaum ein
generelles Problem ableiten. Die milliardenschwere Fehlentscheidung
der Übernahme von Nokias Mobiltelefongeschäft betrifft schließlich
nur Microsoft selbst. Dass die Softwareerlöse schwächer ausfielen,
lag an der anhaltenden Dollarstärke und der forcierten Überführung
von Lizenzkunden in Cloud-Dienste.

Was hat also den Abverkauf von Technologieaktien aus China, Japan,
Deutschland und den USA ausgelöst? Es dürfte die Summe der kleineren
Risiken sein, die Investoren nun zur Gewinnmitnahme oder
Risikominimierung animiert hat. So zeigt Apples Zahlenwerk, dass die
Abschwächung im Tablet-Geschäft anhält, der Markt für Smartwatches
nur schwer aus den Startlöchern kommt und der bereits bei Samsung
enttäuschende Smartphone-Absatz nicht einfach zu Apple gewandert ist.
Besonders treffen diese drei Beobachtungen die Zulieferer - darunter
Halbleiter- oder Displayhersteller -, die sich mit der Ausweitung
ihrer Kapazitäten und der Modernisierung ihrer Anlagen auf mehr
Wachstum eingestellt hatten.

Auch eine andere Wachstumsfantasie erweist sich als weniger
traumhaft als zunächst gedacht. Mit Cloud-Diensten wollen
traditionelle Softwareanbieter wie Microsoft und IBM die
nachlassenden Softwarelizenzverkäufe kompensieren. Bislang wirkt es
indes oft so, als werde lediglich der Absturz abgefedert. So hat
Microsoft im jüngsten Quartal zwar rasant neue Privatkunden für die
Cloud-Software Office 365 gewonnen. Umsatzseitig tat sich indes fast
nichts. Auch IBM freute sich diese Woche über starkes Wachstum im
Cloud-Geschäft. Das kann aber nicht kaschieren, dass der Umsatz von
Big Blue mittlerweile 13 Quartale in Serie gesunken ist.
Technologieaktien laufen dann stark, wenn die Chancen größer
erscheinen als die Risiken. Nun scheint für viele Investoren der
Punkt erreicht, an dem die Risiken schwerer als die Chancen wiegen.
Und damit steigt die Risikoaversion sprunghaft an.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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