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Triathletin Sophia Saller im Interview: "Während ich promoviere, werde ich mehr Zeit für den Sport haben"

Geschrieben am 21-07-2015

Frankfurt am Main (ots) -

Triathletin Sophia Saller im Interview: "Während ich promoviere,
werde ich mehr Zeit für den Sport haben"

U23-Weltmeisterin steht zur Wahl zum "Sport-Stipendiat des Jahres"

Deutsche Bank und Sporthilfe vergeben Auszeichnung für
Spitzenleistungen in Sport und Studium

Top 5 in öffentlicher Online-Abstimmung unter sportstipendiat.de

Sophia Saller wurde im August 2014 Triathlon-Weltmeisterin in der
Altersklasse U23. Bei den Elite Europameisterschaften gewann sie
darüber hinaus im vergangenen Jahr die Silbermedaille sowohl mit der
Mannschaft als auch im Einzel. Parallel zum Spitzensport studiert die
gebürtige Münchnerin Mathematik an der Universität Oxford in England.
2014 schloss sie ihr Bachelor-Studium mit der Note 1 ab, studierte
anschließend im Masterstudiengang weiter und legte im Juni
erfolgreich ihre letzte Masterprüfung ab - ebenfalls mit
Auszeichnung: "First-Class Honours".

Am Samstag bist Du beim "Feuer und Flamme World Triathlon" in
Hamburg Neunundzwanzigste geworden. Wie lief es auf der Sprintdistanz
für Dich?

Mit dem Rennen bin ich nicht so ganz zufrieden. Da ich das
Springen auf's Rad nicht gut hinbekommen habe, habe ich dort schon
die paar Sekunden verloren, die mir am Ende auf die Gruppe vor mir
gefehlt haben. Und beim Laufen lief es dann auch nicht so rund - die
Beine waren noch etwas zu müde vom Training der letzten Wochen. Aber
das wird wieder.

Du bist letztes Jahr als 20-Jährige U23-Weltmeisterin geworden,
hast den Bachelor und jetzt auch den Master in Mathematik mit 21
Jahren an einer der besten Universitäten der Welt mit Auszeichnung
abgeschlossen - wie schaffst Du bei der Doppelbelastung diese
Spitzenleistungen in beiden Bereichen?

Als ich 2011 einen Studienplatz in Oxford angeboten bekommen habe,
hat mein damaliger Trainer gesagt, ich müsse mich nun zwischen
Triathlon und Studium entscheiden. Doch ich wollte zeigen, dass es
möglich ist, Studium und Sport erfolgreich zu verbinden. Ich sehe
mein Studium und den Triathlon nicht als Doppelbelastung. Die
Kombination aus sportlicher und akademischer Herausforderung hält
mich ausgeglichen und ist für mich zugleich Grundlage des Erfolgs.
Der Sport hilft mir, um meinen Kopf vom Studium freizubekommen. Bei
meiner Masterarbeit fehlte mir noch ein Beweis, ich bin einfach nicht
auf die Lösung gekommen. Dann, bei einer lockeren Schwimmeinheit, ist
es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen gefallen. Da bin ich kurz
an den Beckenrand, habe die Lösung in mein Handy eingetippt und
konnte dann konzentriert weiter schwimmen. Auf der anderen Seite
hilft mir mein Studium, mich immer wieder mal vom Triathlon
zurückzuziehen - und verhindert so, dass ich mich zu sehr unter Druck
setze.

Wie sehen denn Deine Tage in Oxford aus?

In der Regel gehe ich morgens um 7:00 Uhr schwimmen, vormittags
dann zu den Vorlesungen und Seminaren, anschließend Laufen oder
Radfahren. Mittags gönne ich mir manchmal eine halbe Stunde zum
Abschalten, nachmittags ist dann wieder Lernen oder Training dran.
Abends koche ich gerne gemeinsam mit meinem Freund und nach dem Essen
lerne ich meistens nochmal. In meinem Studium, das in England ja als
Trimester mit drei mal acht Wochen angelegt ist, besteht in den
meisten Kursen Anwesenheitspflicht. Aber auch beispielsweise in den
Vorlesungen herrscht ein so hohes Tempo, dass es ohne Präsenz extrem
schwierig ist, den Stoff nachzuholen.

Hört sich bei diesem Rhythmus schwierig an, noch anderes und schon
gar nicht größere Wettkampfreisen ins Ausland unterzubringen?

Es ist teilweise sehr schwierig. Ein Beispiel ist die Elite
Europameisterschaft in Kitzbühel letztes Jahr, die am Tag nach meinem
letzten Bachelor-Examen in Oxford stattfand. Ich war kurz davor,
meine Teilnahme abzusagen, aber dann hat sich Dank Familie und
Trainer doch ein Weg gefunden, rechtzeitig an der Startlinie zu
stehen. Es war mein erstes Rennen über die Olympische Distanz. Und
etwas mehr als 24 Stunden nachdem ich in Oxford den Prüfungssaal
verlassen habe, stand ich in Kitzbühel als Silbermedaillengewinnerin
auf dem Podest. An Trainingslagern der Nationalmannschaft konnte ich
meistens nicht teilnehmen, da sie in die Zeit gefallen sind, in der
ich an der Uni anwesend sein musste. Das ändert sich jetzt jedoch
hoffentlich.

Weil Du jetzt Vollzeit-Triathletin wirst, nachdem Du Dein Studium
abgeschlossen hast?

Vom Sport allein kann ich nicht glücklich werden, ich brauche
etwas für den Kopf. Das habe ich im ersten Studienjahr während der
Sommerpause gemerkt, als ich nur trainiert habe. Da habe ich mir zu
viele Gedanken über den Sport und Wettkämpfe gemacht, da ging dann
ein wenig die Freude am Triathlon verloren. Auf der anderen Seite
möchte ich Triathlon aber unbedingt weiter machen, sodass auch ein
Vollzeitjob nicht in Frage kommt. Deshalb habe ich mich für ein
"postgraduate"-Studium zum Erwerb eines "Doctor of Philosophy in
Mathematics" in Oxford beworben. Vor einigen Wochen bekam ich dann
die Zusage für einen der wenigen begehrten Plätze und werde so im
Oktober mein Studium damit fortsetzen. Der Vorteil im Vergleich zum
bisherigen Studium ist, dass ich bei meinem Fach nicht ans Labor
gebunden bin, auch Vorlesungen fallen weg, sodass ich weniger in
Oxford vor Ort sein muss. So verrückt, wie das für Außenstehende
vielleicht klingt: Während ich promoviere, werde ich etwas mehr Zeit
für den Sport haben. Es ist die cleverste Lösung, um beides zu
verbinden.

Was sind Deine sportlichen Ziele für die nächste Zeit?

Als nächstes steht Anfang August in Rio de Janeiro der
Olympia-Test-Event an, gleichzeitig eine Möglichkeit für die direkte
Olympia-Quali. Da mache ich mir aber keinen Druck, ich gehe das
gelassen an. Für eine Triathletin bin ich noch ziemlich jung, 2020
bin ich in einem guten Alter. Ich habe ja erst fünf Rennen in der
Weltserie mitgemacht, da kann ich noch viel lernen. Deshalb ist es
erst einmal mein Ziel, mich dort stärker zu etablieren, konstanter
vorne mit dabei zu sein. Ich will mich Tag für Tag und Jahr für Jahr
verbessern - und dabei den Spaß am Sport nicht verlieren.

Bewerbungs-Video von Sophia Saller zur Wahl zum Sport-Stipendiat
des Jahres: https://youtu.be/kBqxmMBf3KM

Steckbrief
Sophia Saller (* 20. März 1994 in München)
Sportart: Triathlon
Wohnort: Oxford & London
Verein: SC Delphin Ingolstadt / TV 1848 Erlangen Kiwami Team (1.
Bundesliga)
Größte Erfolge: U23-Weltmeisterin 2014, EM-Zweite im Einzel und
Team 2014
Studium: Mathematik
Universität: Universität Oxford

Die Deutsche Bank unterstützt im Rahmen der Sporthilfe-Förderung
studierende Spitzenathleten mit 400 Euro im Monat. Aktuell
profitieren rund 400 Sporthilfe-geförderte Athleten vom Programm, das
mit dem dritten Semester einsetzt und mit einem Zeitbonus über die
Regelstudienzeit hinaus gewährt wird. Die besonderen Leistungen der
studierenden Athleten sollen mit der Wahl zum Sport-Stipendiat des
Jahres zusätzlich herausgestellt und gewürdigt werden. Der
Preisträger erhält für 1 ½ Jahre von der Deutschen Bank den doppelten
Stipendiumsbetrag von 800 Euro pro Monat. Die weiteren vier
Finalisten erhalten für den gleichen Zeitraum eine Zusatzförderung in
Höhe von 200 Euro.

Diese Sporthilfe-Athleten stehen zur Wahl: Aline Focken (Ringen),
Laura Grasemann (Ski Freestyle), Maximilian Hartung (Fechten), Sophia
Saller (Triathlon) und Maike Naomi Schnittger (Schwimmen;
paralympisch). Bis zum 23. August kann jeder unter
www.sportstipendiat.de den Nachfolger von Malaika Mihambo,
Weitspringerin und Sport-Stipendiatin 2014, wählen. Unter allen
Teilnehmern des Online-Votings wird eine Deutsche Bank SparCard mit
einem Guthaben von 500 Euro verlost. Die feierliche Preisverleihung
findet am 22. September 2015 in der Deutschen Bank in Berlin statt.

HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN:

Abdruck honorarfrei.
Quelle: Deutsche Sporthilfe

Wir bieten sendefertig geschnittene und vertonte Video-Beiträge
an, die die fünf Finalisten sowohl als Sportler als auch als Student
vorstellt. Wir zeigen spektakuläre Einblicke in die Trainingsarbeit
und haben beim Studium über die Schulter geschaut. Die Beiträge sind
kostenlos und rechtefrei.

Zum Download:
http://ots.de/yLxtz

Zum Embedden aus dem Sporthilfe youtube-Kanal:
https://youtu.be/kvE-focnWUY

Auf Wunsch stellen wir auch gerne kostenlos Rohmaterial zu den
fünf Athleten zur Verfügung. Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an:
redaktion@united-news.de

Selbstgedrehte Bewerber-Videos der fünf Kandidaten:
Aline Focken: https://youtu.be/LuX09ejbi64
Laura Grasemann: https://youtu.be/dYqpA_-kBcs
Max Hartung: https://youtu.be/cZsGYEDO0Yk
Sophia Saller: https://youtu.be/kBqxmMBf3KM
Maike Naomi Schnittger: https://youtu.be/LLt57JueE7o

Rechtefreies Fotomaterial bei der Deutschen Sporthilfe.

"Nationale Förderer" der Deutschen Sporthilfe sind Deutsche
Lufthansa, Mercedes-Benz, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und
Deutsche Post.

Sie unterstützen die Deutsche Sporthilfe, die von ihr betreuten
Sportlerinnen und Sportler und die gesellschaftspolitischen Ziele der
Stiftung in herausragender Weise.



Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Sporthilfe
Heike Schönharting
Otto Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt am Main
Tel: 069-67803 - 511
Fax: 069-67803 - 599
E-Mail: heike.schoenharting@sporthilfe.de
Internet: www.sporthilfe.de


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