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Prädikat"besonders wertvoll" für Doku 10 MILLIARDEN - WIE WERDEN WIR ALLE SATT?/Kinostart mit Prädikat auch für Drama JUDGMENT und Helge Schneider-Doku MÜLHEIM TEXAS

Geschrieben am 14-04-2015

Wiesbaden (ots) - Rund um die Welt ist Valentin Thurn für seinen
Film 10 MILLIARDEN - WIE WERDEN WIR ALLE SATT? (Start: 16. April)
gereist. Dabei beschäftigte ihn die zentrale und vor allem globale
Frage: Wie können alle Menschen auf dieser Welt satt werden, wenn die
Menschheit in absehbarer Zeit auf 10 Milliarden angestiegen sein
wird? Thurn reist nach Asien, nach Afrika, blickt aber auch immer
wieder auf Europa, wo auch heute schon diverse Projekte gestartet
sind, die regionale Qualität von Essen und Ernährung ins Zentrum
ihrer Bemühungen stellen. "Ein handwerklich gut gemachter Film wie
dieser, der sich seinen Fragen ernsthaft stellt, kann Anstoß zum
Nachdenken geben." So steht es in der Begründung der FBW-Jury, die
den Film aufgrund seines Inhalts und seiner filmischen Form mit dem
höchsten Prädikat "besonders wertvoll" auszeichnete.

Für ihren Dokumentarfilm MÜLHEIM TEXAS - HELGE SCHNEIDER HIER UND
DORT (Start: 23. April) hat sich die Filmemacherin Andrea Roggon
keinen einfachen Protagonisten ausgesucht. Denn so vielseitig der
Künstler Helge Schneider auch ist, so wenig zugänglich ist er als
Privatperson abseits des Rampenlichts. Dennoch hat sich Roggon dieser
Aufgabe gestellt und begleitet den Entertainer auf Reisen, bei
Dreharbeiten, besucht ihn aber auch in seinem häuslichen Domizil. Die
fünfköpfige Expertenrunde der FBW vergab das Prädikat "besonders
wertvoll" für einen Film, der in seiner gesamten Machart, so ist es
im Gutachten nachzulesen, sowohl "Helge Schneider als auch seiner
Kunst" gerecht wird.

Der Witwer Mityo lebt mit seinem Sohn Vasko in einem Dorf in
Bulgarien, das direkt an der türkisch-griechischen Grenze liegt. Die
hohen Schulden treiben Mityo eines Tages dazu, einen Job bei seinem
ehemaligen Vorgesetzten bei den Grenzsoldaten anzunehmen. Er soll
EU-Flüchtlinge über den Bergpass und damit über die Grenze schleusen.
Doch mit diesem Bergpass verbindet Mityo schmerzhafte Erinnerungen.
Stephan Komandarev gelingt mit der europäischen Koproduktion JUDGMENT
- GRENZE DER HOFFNUNG (Start: 23. April) ein starkes, berührendes und
mitreißendes Drama. Dass der Film "ein Musterbeispiel für eine
gelungene internationale Zusammenarbeit" sei, wurde von der FBW-Jury,
neben der genauen Milieubeschreibung und dem exzellenten Drehbuch, in
ihrem Gutachten explizit lobend hervorgehoben. Die Jury vergab das
höchste Prädikat "besonders wertvoll".

Kommende Kinostarts mit Prädikat: EX_MACHINA von Alex Garland, der
Dokumentarfilm STRICHE ZIEHEN und der kanadische Kinder- und
Jugendfilm SHANA - THE WOLF'S MUSIC. Mehr Informationen zu aktuellen
und kommenden FBW-Empfehlungen unter www.fbw-filmbewertung.com.

Prädikatsfilme vom 16. bis 23. April 2015

10 Milliarden - wie werden wir alle satt? Dokumentarfilm.
Deutschland 2015.

Zu Beginn seines neuesten Dokumentarfilms stellt Valentin Thurn
eine Rechnung auf, die eine bedrückende Ausgangsposition darstellt:
Im Laufe des Jahrhunderts wird die Weltbevölkerung auf zehn
Milliarden anwachsen. Bisher hat jeder Sechste auf diesem Planeten zu
wenig zu essen. Bei zehn Milliarden wird es jeder Dritte sein. Wie
also kann man dieses Problem in den Griff kriegen? Und welche
Alternativen gibt es, um alle Menschen satt zu bekommen? Es gibt
viele Zweige der industriellen Landwirtschaft, die glauben, die
Lösung zu kennen. Genetisch veränderter Lachs zum Beispiel. Oder
fleischloses Fleisch. Doch ist das wirklich die Antwort auf die
wichtige Frage? Und kann die strategisch geplante Theorie auch
kostengünstig in die Praxis umgesetzt werden? Thurn zeigt zunächst
sämtliche Lösungsansätze auf, ohne sie zu werten. Und doch schließt
er jedes Kapitel ab mit einem zusammenfassenden Kommentar, der
offenbart, dass hier noch lange kein Plan besteht, der die Erde und
ihr Essensproblem in den Griff bekommt. Und doch gibt es kleine
Projekte und private Unternehmungen, die Möglichkeiten aufzeigen,
welche schon heute funktionieren. Ein kleines Stadtgartenprojekt in
England zum Beispiel, welches es sich zum Ziel gesetzt hat, freie
Grünflächen in der Stadt zu bepflanzen. Alles Gesäte ist essbar - und
für jeden frei zugänglich. Denn am Ende läuft eine der wichtigsten
Erkenntnisse darauf hinaus, dass ein globales Problem nur dann lösbar
ist, wenn es regional angegangen wird. Unterstützt werden Thurns
Reisen und Gedankengänge von Experten, Forschern, Firmenchefs und
Unterstützern der Projekte. So ist der Film vielschichtig, komplex
und doch in jeder Minute nachvollziehbar. Und zudem eine kluge
Auseinandersetzung mit einer Frage, die noch keiner lückenlos
beantworten kann, und die den Zuschauer auffordert, selbst etwas zu
tun. Denn auch wir werden Teil der zehn Milliarden sein.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/10_milliarden_wie_werden_wir
_alle_satt

Mülheim-Texas - Helge Schneider hier und dort Dokumentarfilm.
Deutschland 2014.

Helge Schneider ist komisch. Helge Schneider ist Künstler. Helge
Schneider ist Musiker. Doch trotz dieser Zuordnungen ist Helge
Schneider nicht leicht zu erklären. In Interviews albert er herum, in
seinen Auftritten improvisiert er, variiert von diffizilen
Jazz-Arrangements hin zu "Katzeklo"-Performances und in seinen Filmen
erschafft er Alter Egos, die er dann gerne auch in der Öffentlichkeit
anwendet. Die Filmemacherin Andrea Roggon hat es sich zur Aufgabe
gemacht, ein Porträt von Helge Schneider zu zeichnen. Und der Titel
verrät es: Dieser schwierigen Aufgabe stellt sie sich, indem sie ihn
einfach begleitet. Auf seinen Tourneen, zuhause und bei Dreharbeiten.
Dabei entsteht der Eindruck, dass der Film nicht etwa den
Porträtierten in eine Form presst, sondern ihm in dynamischem Fluss
in seiner Denke folgt. Immer wieder werden Teile eines lange
vorbereiteten Interviews dazwischengeschnitten, bei denen man merkt,
dass auch für Schneider diese Situation Neuland ist. Denn er selbst,
das betont er immer wieder, sieht sich als Clown, der die Leute
unterhält, seine eigenen Befindlichkeiten aber versteckt. Es ist ein
großes Verdienst des Films, dass dennoch immer wieder ein anderer
Helge Schneider durchblitzt, der ehrgeizige und fleißige Arbeiter,
der sich neuen Herausforderungen stellt, wenn er beispielsweise mit
anderen Musikern wie der begnadeten Beatbox-Künstlerin Butterscotch
an neuen Musiknummern feilt. Aber auch ein fast schüchterner Mensch,
der sich mit Improvisationen aus seiner Unsicherheit befreit. Die
Belohnung ist das Lachen des Publikums. Auch das fängt die Kamera in
wunderschönen Momenten ein, wenn die Gesichter zu sehen sind, in
denen sich Begeisterung und die pure Lust am Vergnügen spiegeln. Dann
steht Helge Schneider auf der Bühne. Er singt Lieder, spielt ein
Instrument oder improvisiert munter drauf los. Dabei ist er immer er
selbst. Oder eben eine Version seiner selbst. MÜLHEIM-TEXAS ist ein
gelungenes und höchst unterhaltsames Künstlerporträt, das sich den
vielen Facetten des Helge Schneider nähert, ohne komplett zu
entmystifizieren. Und so bleibt Helge Schneider ein Komiker, ein
Künstler, ein Musiker. Und auch immer noch ein Geheimnis.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/muelheim_texas_helge_schneid
er_hier_und_dort

Judgment - Grenze der Hoffnung

Spielfilm, Drama. Deutschland, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien
2014.

Mityo lebt mit seinem Sohn Vasko in einem kleinen Dorf an der
bulgarisch-türkischen Grenze. Seinen Job als Fahrer hat Mityo gerade
verloren, daher kann er die Stromrechnung und die Abzahlung der
Hypothek auf das Haus nicht mehr bezahlen. Als schon alles zu spät
erscheint, taucht ein ehemaliger Bekannter auf: Der "Kapitän", Mityos
ehemaliger Vorgesetzter bei der Armee, macht Mityo ein Angebot. Er
soll gegen Bezahlung syrische Flüchtlinge über die nahegelegene
Grenze zur Türkei schleusen. Der Weg führt über den Berg "Judgment" -
und mit diesem Berg verbindet Mityo schmerzvolle Erinnerungen, die
ihn bis heute verfolgen. Die Geschichte in Stephan Komandarevs Film
entspinnt sich wie eine klassische Tragödie. Die verhandelten Themen
und Konflikte sind dabei komplex und dicht miteinander verbunden. Ob
die aktuelle Flüchtlingsproblematik in Europa, die wirtschaftlich
schwierige und oftmals trostlose Situation in einem Land wie
Bulgarien oder auch das geschichtliche Trauma der Soldaten in den
Grenzgebieten Südosteuropas. Komandarev gelingt es dabei nicht nur,
ein vielschichtiges Bild Bulgariens zu zeichnen, sondern die Menschen
auch glaubwürdig in diesem Kontext zu verorten. Durch seine ruhige
Erzählhaltung gibt der Film dem Zuschauer Zeit, in die Geschichte und
in die Gesellschaft einzutauchen Die Kraft der Natur wird von der
außergewöhnlichen Kamera überzeugend in Szene gesetzt. Oftmals spürt
der Zuschauer auch körperlich die Bedrohung der Situation und kann
sich der aufgeladenen Atmosphäre kaum entziehen. Unterstützt wird
dies von der hochemotionalen Musik. Bei den Figuren selbst gibt es
keine eindimensionale Unterteilung in Gut oder Böse. Denn selbst der
vom Kapitalismus durchtriebene "Kapitän" ist eine gebrochene Figur.
Am Ende ist JUDGMENT aber auch die Geschichte zwischen einem Vater,
der seinem Sohn ein gutes Leben bieten will, dazu aber nicht in der
Lage ist, und einem Sohn, der seinen Vater verachten will, ihn aber
dennoch liebt. Es ist diese Erlösung, die am Ende der Geschichte
steht. Denn Vasko ist stolz darauf, zu erklären, der Sohn seines
Vaters zu sein. Ein berührendes und starkes Drama über Schuld und
Buße, Rache und Vergebung.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/judgment_grenze_der_hoffnung



Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
www.fbw-filmbewertung.com


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