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Prädikat"besonders wertvoll" für Regiedebüt VERFEHLUNG/Kinostart mit Prädikat auch für ELSER und MARA UND DER FEUERBRINGER

Geschrieben am 25-03-2015

Wiesbaden (ots) - Jakob, Dominik und Oliver sind engste Freunde
und katholische Priester. Eines Tages wird Dominik beschuldigt, einen
Jungen sexuell missbraucht zu haben. Und während Oliver sich bemüht,
den Imageschaden für die Katholische Kirche in Grenzen zu halten, ist
Jakob schockiert über die Dinge, die er nach und nach herausfindet.
In seinem Regiedebüt VERFEHLUNG (Start: 26. März) behandelt Gerd
Schneider, der selbst einmal Priester werden wollte, ein
hochbrisantes und aktuelles Thema. Die fünfköpfige FBW-Jury war
beeindruckt und vergab das höchste Prädikat "besonders wertvoll". In
ihrem Gutachten begründet sie, warum Gerd Schneiders Film weit über
die Geschichte hinaus überzeugt. "Nicht, dass hier ein
gesellschaftlich relevantes Thema unserer Zeit behandelt wird, macht
VERFEHLUNG zu einem sehenswerten und wichtigen Film. Entscheidender
ist, dass Schneider mit seinem Drehbuch und seiner Regie eine
angemessene und überzeugende Form dafür gefunden hat."

Am 8. November 1939 schlug ein Attentat auf Adolf Hitler fehl.
Geplant hatte es der schwäbische Schreiner Georg Elser. Doch anstatt
zum Helden wurde Elser zur tragischen Figur. In seinem neuen Film
ELSER - ER HÄTTE DIE WELT VERÄNDERT (Start: 9. April) erzählt
Regisseur Oliver Hirschbiegel von den Geschehnissen nach dem
gescheiterten Attentatsversuch, einschließlich der quälenden Verhöre.
Aber er erzählt auch von der unbeschwerten Jugend Elsers. Es ist
diese Verknüpfung, die die fünfköpfige Expertenrunde in ihrer
Begründung für das Prädikat "besonders wertvoll" besonders
hervorhebt. Dazu gelingt es Hirschbiegel mit "sachlicher und betont
undramatischer Darstellung", die "Normalität des Bösen" aufzuzeigen.
Hierfür vergab die Jury das Prädikat "besonders wertvoll".

Im Jahr 2009 veröffentlichte der Autor Tommy Krappweiss mit MARA
UND DER FEUERBRINGER das erste Buch seiner Fantasy-Trilogie rund um
die 14-Jährige Mara, die erfährt, dass es ihre Aufgabe ist, die Welt
zu retten. Am 2. April nun startet die Verfilmung des erfolgreichen
Romans in den deutschen Kinos. Die Verbindung der
nordisch-germanischen Mythologie mit den ganz normalen Problemen
eines Teenagers ist gelungen und gewitzt umgesetzt, zudem lobte die
FBW-Jury, die dem Fantasy-Teenie-Film das Prädikat "wertvoll"
verlieh, den "sympathischen und souveränen Auftritt" der jungen
Hauptdarstellerin, die vielen gelungenen "Selbstbezüge auf das
Fantasy-Genre" sowie den Humor des Films, der genau richtig für das
junge Zielpublikum erscheint. Auch die Jugend Filmjury der FBW
empfiehlt den Film für die gleichaltrige Zielgruppe als "spannend,
actionreich und unterhaltsam." Die komplette Empfehlung ist auf der
Homepage unter www.jugend-filmjury.com nachzulesen.

Weitere kommende Filmstarts mit Prädikat: BEST EXOTIC MARIGOLD
HOTEL 2. Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden
FBW-Empfehlungen unter www.fbw-filmbewertung.com.

Prädikatsfilme vom 26. März bis 2. April 2015

Verfehlung

Spielfilm, Drama. Deutschland 2014.

Jakob, Dominik und Oliver sind beste Freunde und entschlossen, in
der katholischen Kirche etwas bewegen zu können. Als eines Tages die
Polizei Dominik mit aufs Revier bittet, weil ihn ein Junge des
sexuellen Missbrauchs anklagt, macht sich Jakob Sorgen um seinen
Freund, der alles abstreitet. Und während Oliver nur um
Schadensbegrenzung für die Kirchenleitung bemüht scheint, beginnt
Jakob eigene Nachforschungen und findet Dinge heraus, die ihn
schockieren. Und ihn mit der Frage quälen: Soll er der Anordnung der
Kirche folgen? Oder seinem Gewissen? Das Regiedebüt von Gerd
Schneider packt das aktuelle hochbrisante Thema des Missbrauchs in
der Katholischen Kirche auf: Doch obwohl die "Verfehlung" des
Priesters klar auf der Hand liegt, zeigt der Film nicht anklagend auf
die Täter, sondern in kluger Reflektion das hochproblematische
Spannungsverhältnis aller Beteiligten auf. Die Macht der Kirche, die
Ohnmacht der Opfer, die Verzweiflung der Betroffenen - all das fängt
Schneider ein, ohne eindimensional zu urteilen. Dabei wirken
Handlung, Dialoge und das Setting immer authentisch und
nachvollziehbar. Seine Stärke zieht der Film auch aus der Besetzung.
Sebastian Blombergs intensives Spiel als Jakob reflektiert die
Zerrissenheit eines "Gottesmanns" zwischen Freundschaft, Berufung und
Gewissen. Beeindruckend, wie sehr sich nach und nach die Zweifel, die
Anklage und Abscheu vor dem besten Freund Dominik, den Kai Schumann
empathisch verkörpert, immer tiefer in sein Gesicht graben. Die Figur
des Oliver, von Jan Messutat glaubhaft verkörpert, steht dazwischen,
in dem ehrgeizigen Wunsch nach Karriere und dem Entschluss, die
Wahrheit zu ignorieren. Beklemmend eng wirkt die Inszenierung, die
Kamera von Pascal Schmit führt nah an die Figuren heran, lässt dem
Zuschauer kein Auskommen. Schwere Choralmusik liegt über so mancher
Sequenz, die wie eine Bedrohung, wie eine Ermahnung wirkt, keine
unbequemen Fragen zu stellen, um das Gefüge nicht in Unordnung zu
bringen. Immer wieder zitiert Jakob die Bibel, sucht Hilfe und Trost
in den Worten. Am Ende hat er eine Entscheidung getroffen. Sein Blick
geht in die Kamera, gerichtet an den Zuschauer. VERFEHLUNG ist ein
starkes und beklemmend nahes Psycho-Drama. Eine klassische Tragödie
vom Scheitern eines einzelnen Gerechten, der an der Welt verzweifelt.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/verfehlung_1

Elser - Er hätte die Welt verändert

Spielfilm, Drama. Deutschland 2014.

Es haben nur ganze 13 Minuten gefehlt. Wenn am 8. November 1939
Hitler nicht seine Rede im Münchner Bürgerbräukeller etwas früher als
geplant beendet hätte, dann wäre Johann Georg Elser wohl als einer
der großen Helden des 20. Jahrhunderts in die Geschichtsbücher
eingegangen. In emsiger Akribie hat der junge, schwäbische Schreiner
über Monate den Bombenanschlag vorbereitet. Aber anstatt die Welt von
Hitler zu befreien, schlägt sein Plan fehl und Elser wird verhaftet.
Er wird gefoltert, gequält, am Ende hingerichtet. Doch wer war dieser
Mann? Was trieb ihn an, als Einzelner in einer Zeit nicht abreißender
nationalsozialistischer Erfolgsmeldungen Widerstand zu leisten? Diese
Fragen bestimmen Oliver Hirschbiegels fein gewobenen Film. Aus den
Verhörszenen, die auch für den Zuschauer körperlich an die
Schmerzgrenze gehen, springt das Drehbuch von Leonie und Fred
Breinersdorfer geschickt zurück in Elsers früheres, von Frauen und
Musik bestimmtes Leben. Der Cast ist hochkarätig besetzt, in den
Nebenrollen glänzen unter anderem Katharina Schüttler, Burkhart
Klaußner und Johann von Bülow. Und Christian Friedel ist als Elser
die Idealbesetzung. Ein Mann zwischen Illusionen der unschuldigen
Jugend und dem stoischen Attentäter, der entschlossen ist, der
Tyrannei des Hitler-Regimes ein Ende zu setzen. Durch den
vielschichtigen Blick auf ein komplexes Leben entsteht ein
mehrdimensionales Porträt einer einzelnen Person, aber auch das
Porträt einer ganzen Epoche, die Deutschland für immer prägen sollte.
Mit ELSER setzt Regisseur Oliver Hirschbiegel nicht nur einem
bedeutenden Widerständler ein anregendes Denkmal. Der Film zeigt
darüber hinaus, dass selbstständiges Denken und das Hinterfragen
verfestigter Strukturen zu allen Zeiten möglich ist. Ein lehrreicher,
bewegender und wichtiger Film.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/elser_er_haette_die_welt_ver
aendert

Mara und der Feuerbringer

Spielfilm, Fantasy. Deutschland 2014.

Mara ist 14 Jahre alt und hat die ganz normalen Probleme eines
ganz normalen Teenagers. Zur Schule geht sie nicht gern, denn da
hängen nur Tussis rum, die sie ständig ärgern. Maras Mutter schiebt
das auf die Pubertät. Aber Maras Mutter glaubt ja auch an
Seelenwanderungen und umarmt Bäume. Und als Mara immer stärker von
kriegerischen Visionen heimgesucht wird und ihr ein sprechender Ast
sagt, es sei an ihr, die Welt zu retten, da weiß Mara: Für alles kann
man die Pubertät nun auch nicht verantwortlich machen. Schon in
seinem Roman gelang es Tommy Krappweis, die nordisch-germanische
Mythologie zur Grundlage von Maras Abenteuer zu machen. Und auch bei
der Verfilmung achtet er darauf, beide Aspekte miteinander zu
vereinen. Mara als Heldin wider Willen ist eine ideale
Identifikationsfigur für die gleichaltrige Zielgruppe, der ganz
nebenbei auch noch wichtige Botschaften vermittelt werden. Wie viele
junge Menschen leidet Mara unter dem Mobbing der Mitschüler und fühlt
sich von der Mutter in ihren Problemen unverstanden. Beim
Erwachsenwerden steht sie buchstäblich zwischen den Welten und erhält
dann auch noch den Auftrag, als "Seherin" die Welt vor dem Untergang
zu bewahren. Kein Wunder, dass ihre Kommentare manchmal recht trocken
und sarkastisch ausfallen. Für den Zuschauer ist dies umso
vergnüglicher, wozu auch die Figur des Geschichtsprofessors
Weissingers beiträgt, den Jan Josef Liefers mit wahrer kauziger
Spielfreude verkörpert. Die Dialoggefechte zwischen ihm und Mara sind
aber nicht nur komisch. Hier zeigt sich auch, wie genau Krappweis für
seine Geschichten in der Nibelungensage und in anderen Aufzeichnungen
recherchiert hat. In seiner gekonnten Mischung ist MARA UND DER
FEUERBRINGER nicht nur unterhaltend, sondern liefert auch Einblicke
in Geschichte, Mythologie und Legenden. Ein Fantasy-Abenteuer mit
einer starken Heldin, das Lust auf mehr macht.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/mara_und_der_feuerbringer



Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
www.fbw-filmbewertung.com


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