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Mittelbayerische Zeitung: Zu simpel

Geschrieben am 06-03-2015

Regensburg (ots) - Von Holger Schellkopf, MZ

Seit nicht einmal zwei Jahren ist Andreas Kümmert auf der
musikalischen Landkarte auch jenseits seiner mainfränkischen Heimat
wahrnehmbar. Dorthin gebracht hat ihn mit The Voice of Germany" ein
Casting-Format. Seitdem fällt Kümmert durch zwei Dinge auf: Eine
ziemlich grandiose Stimme und eine ziemlich eigenwillige Art. Beides
hat er beim ESC-Vorentscheid ein weiteres Mal sehr eindrücklich
zelebriert. Man möchte ja gerne glauben, dass dies die Geschichte
eines Mannes ist, der sich vom Business nicht vereinnahmen lässt.
Möchte ihm abnehmen, dass er erst im letzten Moment erkannt hat, wie
wenig er eigentlich für diesen Glitzer-Wettbewerb gemacht ist.
Allein, es spricht sehr viel für das komplette Gegenteil. Seit dem
Sieg bei TVOG hat Kümmert kaum eine Gelegenheit ausgelassen, seine
Abscheu gegen die Casting-Formate kundzutun. Anderen Musikern hat er
ebenso öffentlich von einer Teilnahme abgeraten und keinen Hehl
daraus gemacht, dass er die Show lediglich als Türöffner für bessere
Auftritte betrachtet hat. Soweit eigentlich kein Problem. Nicht
zuletzt deshalb haben sich aber viele Beobachter verwundert die Augen
gerieben, als Kümmert plötzlich auf der ESC-Liste auftauchte. Da
passt einiges nicht zusammen. Es kann gut sein, dass die Wahrheit
hinter der Geschichte nicht in der Abwendung des Künstlers vom
Kommerz liegt, sondern vielmehr ganz unromantisch und ziemlich simpel
eine nüchtern kalkulierte Show mit sehr egoistischen Motiven ist.
Seit seinem "Voice"-Siegersong "Simple Man" ist Kümmerts Erfolgswelle
deutlich abgeebbt, Ende Februar ist sein Album neu erschienen. Genau
der richtige Zeitpunkt für ein wenig Aufmerksamkeit. Zumindest
Letztere ist Kümmert seit der ESC-Nacht sicher. Wenn vielleicht auch
etwas anders, als er sich das vorgestellt hatte. Denn klar ist auch:
Ziemlich viele Menschen fühlen sich vom singenden Kauz mächtig auf
den Arm genommen. Könnte gut sein, dass sich Kümmert grandios
verkalkuliert hat. Könnte gut sein, dass die Show diesmal einfach zu
simpel inszeniert wurde.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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