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ADAC Reifen A - Z: Was sollte bei der Bereifung beachtet werden

Geschrieben am 14-11-2014

München (ots) - Was Autofahrer alles bei der Bereifung beachten
sollten, hat der ADAC von A bis Z zusammengefasst:

Ausland: In Deutschland und in vielen Nachbarländern gibt es für
die Wintermonate oder bei winterlichen Straßenverhältnissen die
Pflicht, mit Winterreifen zu fahren. Bei Zuwiderhandlungen drohen zum
Teil hohe Bußgelder. Vor der Winterreise sollten sich Urlauber daher
unbedingt über die aktuellen Bestimmungen im jeweiligen Reiseland
informieren.

DOT-Nummer: Reifen müssen mit Angaben zum Herstellungsdatum
versehen werden. Das Datum wird als verschlüsselte vierstellige
Nummer meist am Ende der DOT-Kennzeichnung angegeben. Die Stellen 1
und 2 stehen für die Produktionswoche, die Stellen 3 und 4 geben das
Jahr an. Die Ziffernkombination "1814" bedeutet somit: 18.
Produktionswoche des Jahres 2014. Ein neuer Satz Reifen sollte beim
Kauf nie älter als drei Jahre sein.

Einlagern: Kompletträder (Reifen auf Felgen) sollten mit erhöhtem
Luftdruck (0,5 bar höher als Herstellervorgabe) liegend übereinander
gelagert werden. Alternativ bieten sich auch so genannte Felgenbäume
oder Wandhalterungen an. Reifen ohne Felgen müssen senkrecht auf
einem trockenen, nicht mit Öl verunreinigten Boden stehen und sollten
alle paar Wochen gedreht werden.

Felgen: Bei einem Fahrzeugwechsel auf ein neueres Modell sollte
man beachten, dass die Felgen des Vorgänger-Fahrzeugs nicht immer
übernommen werden können. Bei der Verwendung von Leichtmetallfelgen
im Winter müssen Autofahrer auf deren "Wintertauglichkeit" achten.
Leichtmetallfelgen, die nicht für den Wintereinsatz geeignet sind,
können mit den Jahren am Felgenhorn oxidieren und dadurch
schleichendem Luftverlust verursachen.

Ganzjahresreifen: Ganzjahresreifen stellen einen technischen
Kompromiss dar, der wirtschaftlich sinnvoll erscheint, wenn sie auf
kleinen, leichten Fahrzeugen wenig gefahren werden. Bei extremen
winterlichen als auch sommerlichen Straßenverhältnissen bieten die
entsprechenden Spezialreifen (Sommer- bzw. Winterreifen) derselben
Marken eine größere Sicherheit.

Hinterachse: Bei unterschiedlichen Reifenqualitäten oder
unterschiedlichen Profiltiefen gehören die besseren Reifen
grundsätzlich auf die Hinterachse, da sie vorrangig das Fahrzeug
stabilisiert. Unterschiedliche Profiltiefen und ungleichmäßiger
Verschleiß an Vorder- und Hinterachse können vermieden werden, wenn
in regelmäßigen Abständen (alle 5000 bis 8000 km) die Räder zwischen
Vorder- und Hinterachse getauscht werden. Vielfach geben die
Hersteller hierzu auch Tipps in den Bedienungsanleitungen.

(Geschwindigkeits- & Last-) Index: Alle Reifen sind ausgelegt für
bestimmte Höchstgeschwindigkeiten und Tragfähigkeiten. Die
entsprechenden Spezifikationen werden ausgedrückt durch den
Geschwindigkeits- und Lastindex auf der Reifenseitenwand. Die Indizes
an den montierten Reifen müssen mindestens mit den Vorgaben aus den
Fahrzeugpapieren übereinstimmen. Erlaubt sind auch höhere Indizes.
Bei M+S-Reifen sind bezüglich des Geschwindigkeitsindex Ausnahmen
möglich. In diesem Fall muss ein Aufkleber im Sichtfeld des Fahrers
an die reduzierte zulässige Höchstgeschwindigkeit erinnern.

Ketten/Kettenpflicht: Eine Schneekettenpflicht in Europa gibt es
nicht. Generell dürfen Schneeketten nur auf schneebedeckten Straßen
benutzt werden. Bei winterlichen Straßenverhältnissen ordnet jedes
Land jedoch mit unterschiedlichen Beschilderungen die Benutzung an.
Auch die Höhe der Bußgelder bei Zuwiderhandlung variiert enorm. Wer
also eine Reise plant, sollte sich laut ADAC vor der Abfahrt genau
über die Bestimmungen im Urlaubsland informieren.

Label: Seit 2012 gilt die Vorschrift, nach der Autoreifen im
Handel mit dem sogenannten Reifenlabel gekennzeichnet werden müssen.
Dieses Label gibt Auskunft über den Rollwiderstand
(Kraftstoffverbrauch), die Nassbremseigenschaften und die
Außengeräuschentwicklung des Reifens. Für den Autofahrer ergeben sich
dadurch neue Informationsmöglichkeiten. Besonders wenn es um die
sicherheitsrelevanten Nassbremseigenschaften geht, sollten Reifen der
Klassen C oder besser ausgewählt werden. Wer sich umfassend über
einzelne Reifeneigenschaften informieren möchte, sollte den ADAC
Reifentest zu Rate ziehen.

Mischbereifung: Mit "Mischbereifung" ist die gemeinsame Montage
von Diagonal- und Radialreifen auf einem Fahrzeug gemeint. Diese ist
für Pkw grundsätzlich nicht zulässig. Heutzutage werden für Pkw fast
nur noch Radialreifen angeboten. Das "Mischen" bzw. Kombinieren von
unterschiedlichen Reifenmodellen oder Reifen deutlich
unterschiedlichen Alters, wenn z.B. nur zwei Reifen ersetzt werden,
kann zu Beeinträchtigung der Fahrdynamik führen. Bei einigen
Fahrzeugen kann es aufgrund unterschiedlicher Abrollumfänge zum
Eingriff elektronischer Assistenzsysteme (Anti-Schlupf-Regelung)
kommen.

Oktober bis Ostern / Reifenwechsel: Der ADAC empfiehlt die
Verwendung von Winterreifen von Oktober bis Ostern. Die langjährige
Erfahrung zeigt, dass in dieser Zeit überwiegend
Witterungsverhältnisse wahrscheinlich sind oder schnell entstehen
können, die mit Winterreifen besser zu beherrschen sind. Die
Versicherungen machen Winterreifen zwar nicht zur Pflicht und zahlen
aus der Kfz-Haftpflicht auf jeden Fall den Schaden des Unfallgegners,
können aber den Kaskoschaden kürzen, wenn nachgewiesen ist, dass die
Unfallfahrt mit Sommerreifen grob fahrlässig war. Als Winterreifen
gelten alle M+S-Reifen, worunter auch Ganzjahresreifen fallen.

Panne / Ersatzrad / Runflat-Reifen: Liegenbleiben mit einer
Reifenpanne ist eine unangenehme Sache. Mit Runflat-Reifen kann man
das weitgehend vermeiden, weil sie zumindest eine eingeschränkte
Weiterfahrt ermöglichen. So erübrigt sich ein sofortiger Radwechsel
oder eine notdürftige Reifenreparatur. Wer mit normalen Reifen fährt,
sollte nicht vergessen, regelmäßig auch den Luftdruck des Reserverads
zu prüfen.

Profiltiefe: Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für
Reifen liegt bei 1,6 mm. Der ADAC empfiehlt, Sommerreifen ab 3 mm und
Winterreifen ab 4 mm auszutauschen.

Qualität versus Kosten: Der Preis alleine sagt nichts über die
Fahrleistung eines Reifens aus, die teuren sind nicht immer die
Besten, die günstigen nicht immer die Schlechtesten. In der Regel
kosten vier günstige Reifen in etwa soviel wie drei Reifen aus dem
oberen Preissegment. Dazwischen gibt es einige Alternativen im
mittleren Preissegment und vernünftigen Testergebnissen. Unsere
Preisrecherchen zeigen, dass ein Vergleich mehrerer Händler oft große
Preisunterschiede zeigen, teilweise ist die Preisspanne für ein
bestimmtes Reifenmodell ähnlich groß wie die Spanne vom Billigsten
bis zum Teuersten. Daher auf jeden Fall mehrere Angebote einholen und
die Kosten für Montage, Auswuchten und Altreifenentsorgung nicht
vergessen.

Reifendruckkontrollsystem: Seit 1. November müssen alle neu
zugelassenen Pkw und Wohnmobile serienmäßig mit einem
Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) ausgestattet sein. Das bedeutet,
dass auf einige Autofahrer beim Kauf eines zusätzlichen
Winterrädersatzes einmalige Mehrkosten von 250 bis 300 Euro zukommen.
Betroffen sind Fahrzeugbesitzer, deren Auto mit einem direkt
messenden System ausgestattet ist. Hier wird beim Kauf neuer
Winterräder ein zweiter Satz Sensoren notwendig.

TWI: Sogenannte Tread Wear-Indikatoren sind kleine Erhebungen in
den Hauptrillen der Reifen. Sie sollen der besseren Beurteilung des
Verschleißzustandes von Reifen dienen. Wenn der Steg des TWI bündig
ist mit den benachbarten Profilblöcken, ist die gesetzliche
Mindestprofiltiefe von 1,6 mm erreicht oder bereits unterschritten.
An der Außenschulter der Reifen ist die Position der Indikatoren in
den Hauptrillen vielfach mit den Buchstaben TWI oder einem
markenspezifischen Symbol gekennzeichnet. Die gesetzliche
Mindestprofiltiefe von 1,6 mm darf über den gesamten Umfang im
Bereich der Hauptrillen nicht unterschritten werden. Deshalb sollte
die Reifenprofiltiefe immer an verschiedenen Stellen der Lauffläche
geprüft werden. Empfehlung: Winterreifen, die eine durchschnittliche
Profiltiefe von weniger als 4 mm haben, sollten nicht mehr verwendet
und vor dem Wintereinbruch durch neue ersetzt werden.

Unwucht: Jedes Rad, auf das ein neuer Reifen montiert wurde, muss
ausgewuchtet werden, um einen möglichst ungestörten Lauf des Rads am
Fahrzeug zu gewährleisten. Für im Betrieb befindliche Räder kann ein
Nachwuchten erforderlich werden, wenn zum Beispiel bei bestimmten
Geschwindigkeiten Rückwirkungen auf das Lenkrad spürbar werden.

Ventil: Einfache Gummi-Snap-In-Ventile müssen bei jedem
Reifenwechsel ausgetauscht werden. Für Metallventile gelten andere
Regeln.

Wechsel von Winterrädern: Wer den Wechsel der Räder selbst
vornehmen will, muss unbedingt die Herstellerhinweise in der
Bedienungsanleitung beachten. Dies gilt besonders für die
Anzugsmomente der Radverschraubung. Wichtig ist auch, die
Radschrauben zu verwenden, die zu der jeweiligen Felge passen. Im
Zweifel sollte eine Fachwerkstatt den Wechsel vornehmen.

Zertifizierte Reifenmontagebetriebe: Immer mehr Pkw werden mit
sogenannten Ultra High Performance-Reifen (UHP-Reifen) oder
Runflat-Reifen ausgestattet. Diese Reifen erfordern bei der Montage
und Demontage besondere Vorkehrungen, die eine mögliche unbemerkte
Beschädigung des Reifens während der Montage ausschließt und damit
den sicheren Betrieb der Reifen gewährleistet. Einzelne
Reifenmontagebetriebe sind für diese speziellen Montagetätigkeiten
gesondert zertifiziert.



Pressekontakt:
ADAC Öffentlichkeitsarbeit
Externe Kommunikation
Andrea Piechotta
Tel.: 089 / 7676 - 5995
E-Mail: andrea.piechotta@adac.de


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