(Registrieren)

Greenpeace: Tchibo muss Textilproduktion entgiften // Aktivisten protestieren morgen vor Tchibo-Filialen in 35 Städten

Geschrieben am 24-10-2014

Hamburg (ots) - Gegen den Einsatz giftiger Chemikalien in der
Produktion von Kinderkleidung protestieren Greenpeace-Aktivisten
morgen vor Tchibo-Läden in 35 Städten wie Köln, Berlin oder Hamburg.
Die Aktivisten tragen weiße Masken, deren eine Hälfte verschmutzt
ist. Die geteilten Masken symbolisieren zum einen das saubere Image
von Tchibo und zum anderen den Dreck in der Textilproduktion.
"Tchibo: Sauberes Image, dreckiges Geheimnis" steht auf den Bannern.
"Tchibo gibt sich zwar ein umweltbewusstes Image, setzt aber immer
noch gefährliche Chemikalien in der Produktion ein. Dies zeigt unser
neuer Kinderkleidungstest. Gerade Alltagskleidung muss sauber sein,
die Tchibo schnell und massenhaft auf den Markt wirft," sagt Kirsten
Brodde, Textil-Expertin bei Greenpeace.

In dem von Greenpeace am Donnerstag veröffentlichten Test von
Kinderkleidung aus Discountern hatte auch der Hamburger Kaffeeröster
mit Billigkleidungssortiment schlecht abgeschnitten. Die
Kinder-Gummistiefel von Tchibo waren am stärksten mit dem potentiell
krebserregenden Naphthalin aus der Gruppe der Polyzyklischen
Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) belastet (2,2 Milligramm pro
Kilo). Ab Ende 2015 dürfen Kinderprodukte mit Hautkontakt, die über
0,5 mg/kg krebserregende Substanzen aus der PAK-Gruppe enthalten,
nicht mehr verkauft werden.

Eine Tchibo-Thermo-Regenjacke enthielt per- und polyfluorierte
Chemikalien (PFC), obwohl sie als PFC-frei deklariert war. Die extrem
langlebigen PFC können Immunsystem und Fruchtbarkeit beeinträchtigen
und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. Einige sind krebserregend.
Das Tragen der Kleidung ist nicht direkt gesundheitsschädlich, doch
die Schadstoffe gelangen aus den Fabriken und den Produkten ins
Wasser und die Nahrungskette. Im Produktionsland China sind bereits
zwei Drittel der Gewässer mit schädlichen Chemikalien verschmutzt.

Aldi, Lidl und Tchibo zählen mit einem Jahresumsatz von je etwa
einer Milliarde Euro zu den Top 10 der deutschen Modehändler. Doch
die Produktion der Kleidung geht zu Lasten der Umwelt, wie der
ebenfalls diese Woche veröffentlichte Discounter-Einkaufsratgeber von
Greenpeace zeigt. Darin untersucht Greenpeace Tchibo, Rewe, Aldi und
Lidl auf Chemikalien, Rohstoffeinsatz, Wiederverwertbarkeit der
Textilien und Sozialstandards in der Fertigung. Die größten Schwächen
zeigten sich durchweg beim Einsatz gefährlicher Chemikalien, kein
Unternehmen schneidet darin gut ab. "Tchibo gibt Garantien auf
Reißverschlüsse, nicht aber auf Giftfreiheit. Das muss sich ändern",
sagt Kirsten Brodde.

Marks&Spencer und Coop beweisen: Auch Discounter können sauber
produzieren

Dass auch Billiganbieter sauber produzieren können, zeigen der
britische Handelsriese Marks&Spencer und die Schweizer
Supermarktkette Coop: Sie haben sich als Reaktion auf die
Greenpeace-Detox-Kampagne verpflichtet, bis zum Jahr 2020 auf den
Einsatz aller gefährlichen Chemikalien in der Produktion zu
verzichten. Marks&Spencer nimmt zudem getragene Kleidung zurück.
"Kleidung sollte grundsätzlich so produziert sein, dass sie
recyclingfähig ist", sagt Brodde. Weder Tchibo noch irgendein anderer
deutscher Händler bietet bislang Garantien auf die Haltbarkeit von
Kleidung oder gar Rücknahme- und Recycling-Systeme.

Achtung Redaktionen: Rückfragen an Dr. Kirsten Brodde, Tel.
0170-4299718, Fotos: 040-30618 377, Textilientest:
http://gpurl.de/kOGsk, Einkaufsratgeber: http://gpurl.de/zuKla,
Website: www.greenpeace.de/detoxdiscounter.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

553968

weitere Artikel:
  • Handelsblatt und General Electric küren Sieger der Energy Awards 2014 Düsseldorf (ots) - Im Rahmen einer feierlichen Gala im Museum für Kommunikation in Berlin wurden gestern Abend vor rund 350 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Energy Awards 2014 verliehen. Die Energy Awards prämieren jährlich die besten Innovationen und Ideen im Bereich Energie. Sie sind damit die "Oscars" der Energiewende in Deutschland. Der diesjährige Sieger in der Kategorie "Energie-Startup des Jahres" ist das Kölner Start-Up Next Kraftwerke, das Kleinproduzenten von Strom zu virtuellen Kraftwerken mehr...

  • GWA Effie 2014: Die 17 effektivsten Kampagnen wurden ausgezeichnet Frankfurt am Main (ots) - Coca-Cola und Hornbach sind die GWA Effie Gold Gewinner 2014. Gold erhielt die Coca-Cola Kampagne "Trink 'ne Coke mit..." von Scholz & Volkmer, MediaCom, Mediacom Inter-action, Ogilvy & Mather, fischerAppelt relations, Wonderlandmovies, brandnewmusic und Roth & Lorenz. Ausgezeichnet mit Gold wurde auch "Der HORNBACH Hammer" von Heimat Werbeagentur. Insgesamt wurden 17 Effie Trophäen verliehen, davon zwei in Gold, fünf in Silber und zehn in Bronze. Aus 48 Finalisten ermittelte die Jury, bestehend mehr...

  • Shire's Clear and Focused Strategy Delivers Record Quarterly Revenues. Non GAAP Diluted Earnings per ADS up 60% Dublin (ots/PRNewswire) - - Increases Non GAAP diluted earnings per ADS growth guidance to the high thirty percent range for the full year (2014). Shire announces unaudited results for the three months to September 30, 2014. Financial Highlights Q3 2014 Growth[1] $1,552 Product sales million +33%[2] $1,597 Total mehr...

  • Selten und limitiert - Jim Beam Distiller's Masterpiece, ein Meisterstück von Fred Noe (FOTO) Frankfurt am Main (ots) - Jim Beam eröffnet seinen deutschen Fans ab November erstmals Zugang zu einer äußerst seltenen und limitierten Bourbon-Edition: Distiller's Masterpiece ist eine Hommage an die Whiskey-Handwerkskunst sowie an Booker Noe, den Vater des aktuellen Master Destillers Fred Noe. Als Jim Beam Master Destiller in siebter Generation ist Fred stolz seine Interpretation des ehemaligen "Masterpieces" seines Vaters zu präsentieren. Eine optimale Lagerposition und die Veredelung in Pedro Ximénez (PX) Sherryfässern mehr...

  • Ethischer Anspruch und Kostendruck im Krankenhaus sind nur schwer miteinander vereinbar Berlin (ots) - Der Klinikalltag zwischen ethischem Anspruch und ökonomischen Bedingungen war Gegenstand der öffentlichen Herbsttagung, zu der der Deutsche Ethikrat am 22. Oktober 2014 nach Dresden eingeladen hatte. Welche Auswirkungen haben die ökonomischen und strukturellen Bedingungen im Krankenhaus auf die Patientenversorgung? Wie lassen sich die wirtschaftlichen Vorgaben mit den ethischen Ansprüchen von Medizin und Pflege in Einklang bringen? Über diese und weitere Fragen diskutierte der Deutsche Ethikrat mit Sachverständigen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht