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Mittelstand spürt Wachstumsschwäche in Europa und rüstet sich für schwierigere Zeiten (FOTO)

Geschrieben am 21-10-2014

Frankfurt (ots) -

- KfW-Mittelstandspanel 2014: Umsätze positiv, aber frühere
Wachstumsstärke nicht in Sicht
- Auslandsgeschäft erfährt Dämpfer, vor allem in Europa
- Eigenkapitalquoten weiter stark, Gewinne verbleiben aber in
Unternehmen
- Höheres Wachstum 2014 unwahrscheinlich, Konjunktur bremst
Investitionen

Der Mittelstand hat im Jahr 2013 seine Schlüsselrolle für die
deutsche Volkswirtschaft bestätigt, kann sich aber der
Wachstumsschwäche in Deutschland und Europa nicht entziehen - das
zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2014, die einzige repräsentative
Analyse zur langfristigen strukturellen Entwicklung des Mittelstands
in Deutschland. Umsätze und Beschäftigung nehmen zwar zu, allerdings
mit nachlassender Wachstumsdynamik. Vor allem die Auslandsaktivitäten
erfahren einen Dämpfer. Europa verliert an Zugkraft. Zugleich agieren
die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland zunehmend
profitabel. Die Gewinne verbleiben dabei meist in den Unternehmen und
stärken das Eigenkapital. Die Zurückhaltung bei den Investitionen
bleibt trotz voller Kassen bestehen. Der Mittelstand befindet sich
also in Wartestellung und wappnet sich gut gepolstert gegen
möglicherweise anstehende Abwärtsrisiken.

Die mittelständischen Unternehmen haben ihren Umsatz im
vergangenen Jahr um 1,9 % erhöht - trotz steigendem Wettbewerbsdruck
und hoher Unsicherheit. Das ist positiv. Allerdings nimmt das
Wachstum gegenüber dem Jahr 2012 um ein Fünftel ab. Kein Segment
findet im Jahr 2013 zurück zu früherer Wachstumsstärke. Mittelfristig
ist nur mit wenig Belebung zu rechnen. Die Geschäftserwartungen
werden nochmals nach unten korrigiert.

Eine Rolle spielt die konjunkturelle Schwäche auf vielen
internationalen Absatzmärkten: Insgesamt waren im Jahr 2013 19,9 %
der mittelständischen Unternehmen im Ausland aktiv, das ist ein Minus
von 3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Die Auslandsumsätze im
Mittelstand schrumpfen 2013 um 7 % auf 545 Mrd. EUR. Vor allem der
industrielle Mittelstand verliert an Boden. Speziell Europa büßt an
Zugkraft ein. Die Umsätze in Europa gehen um 27 Mrd. EUR zurück.

Dennoch nimmt die durchschnittliche Umsatzrendite um 0,7
Prozentpunkte auf ein Allzeithoch von 6,7 % zu. Den Zuwachs an
Profitabilität nutzen die KMU zur Stärkung ihres Eigenkapitals: Die
durchschnittliche Eigenkapitalquote im Mittelstand hat im Jahr 2013
um 1,2 Prozentpunkte auf 28,6 % zugelegt; das ist der stärkste
Zugewinn seit fast einem Jahrzehnt. Die Gewinne bleiben zumeist in
den Unternehmen: Die mittelständischen Unternehmen haben sich - wie
schon 2012 - auch im Jahr 2013 mit Investitionen zurückgehalten: Ihre
Ausgaben in neue Anlagen und Bauten stagnieren und liegen bei 144
Mrd. EUR (-0,7 %).

Für den Arbeitsmarkt in Deutschland spielt der Mittelstand
weiterhin eine tragende Rolle: 28,6 Millionen Menschen waren dort
beschäftigt, das sind 68,3 % aller Arbeitnehmer und 522.000 Personen
mehr als im Jahr zuvor. Der Mittelstand ist zunehmend wichtiger für
den Erfolg des dualen Ausbildungssystems in Deutschland: Im Jahr 2013
begannen 87 % aller Auszubildenden ihre Ausbildung in einem
mittelständischen Unternehmen - nie zuvor war dieser Wert so hoch.

Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner, sagte: "Das Umfeld für
den Mittelstand ist schwieriger geworden. Die Unternehmen reagieren
darauf und bleiben trotz voller Kassen in Wartestellung. Noch ist das
Wachstum positiv, die Erwartungen trüben sich aber weiter ein. Die
kleinen und mittleren Unternehmen zögern weiterhin mit Investitionen,
daran kann auch der einfache Kreditzugang nichts ändern. Nur bei
einer nachhaltigen Verbesserung der Aussichten für Deutschland und
Europa werden diDas e Investitionen im Mittelstand deutlich anziehen.
Für das aktuelle Jahr 2014 fehlen dafür die Anzeichen. Voraussetzung
für eine durchgreifende Änderung sind mehr öffentliche Nachfrage,
weiterhin niedrige Zinsen und weitreichende Strukturreformen in
Europa."

Das KfW-Mittelstandspanel 2014 steht auf der Website der KfW im
Bereich "Research" unter http://ots.de/SBsv1 zum Download zur
Verfügung.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. +49 (0)69 7431 1778
E-Mail: wolfram.schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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