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Maschinenbau schwächt Erwartungen ab - und investiert trotzdem mehr

Geschrieben am 20-10-2014

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Maschinenbau-Barometer: Lediglich 46
Prozent der deutschen Maschinenbauer rechnen mit positiver
Wirtschaftsentwicklung / Auslandsgeschäft gerät ins Stocken /
Service-Innovation von hoher Bedeutung

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 hat sich die Stimmung im
deutschen Maschinen- und Anlagenbau deutlich eingetrübt. Sowohl auf
nationaler als auch auf globaler Ebene wird die aktuelle und
zukünftige Wirtschaftslage mehrheitlich skeptisch bewertet. Lediglich
46 Prozent der Maschinenbauer sehen der Wirtschaftsentwicklung in
Deutschland positiv entgegen. Im Vorquartal waren noch 69 Prozent der
befragten Unternehmen davon überzeugt. Das geht aus der aktuellen
Studie "Maschinenbau-Barometer" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC für das dritte Quartal 2014 hervor, für die
100 Führungskräfte aus dem Maschinen- und Anlagenbau befragt wurden.

Diese skeptische Grundstimmung spiegelt sich auch in der
Wahrnehmung der eigenen Branche wider. So haben die befragten
Führungskräfte sowohl das erwartete Umsatzwachstum der Branche als
auch die Umsatzprognose für das eigene Unternehmen im Vergleich zu
den ersten beiden Quartalen 2014 nach unten korrigiert. Die
durchschnittliche Wachstumserwartung für das eigene Unternehmen sank
zum Beispiel um 1,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal auf 2,6
Prozent.

Wie die gesamte Industrie steht auch der deutsche Maschinenbau
unter dem Einfluss einer sich abkühlenden Konjunktur und einer
angespannten Auftragslage. Vor allem das Auslandsgeschäft bereitet
den Verantwortlichen Kopfzerbrechen: Im Vergleich zum Vorquartal hat
sich etwa der Anteil derjenigen Befragten, deren Auslandsgeschäft
gesunken ist, mehr als verdoppelt (von 7 Prozent auf 16 Prozent).

Vor dem Hintergrund verschärfter Sanktionen gegen Russland und
politischen Instabilitäten im Osten und Mittleren Osten verwundert es
nicht, dass inzwischen 40 Prozent der Befragten die politische
Situation im Ausland als Wachstumshindernis sehen. "Gerade eine
exportorientierte Branche wie der deutsche Maschinenbau ist auf
belastbare Geschäftsbeziehungen unter stabilen politischen
Rahmenbedingungen angewiesen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese
Entwicklungen konkret auf internationale Produktion und Vertrieb
auswirken. Noch zeigen die Ergebnisse unserer Umfrage, dass
bedeutende Kennzahlen wie Preise, Kosten, Margen und Auslastung
stabil sind", erläutert Martin Theben, Leiter des Bereichs
Industrielle Produktion bei PwC.

Trotz der insgesamt verhaltenen Stimmungslage identifiziert die
Studie auch positive Signale aus der Branche. So ist die
Investitionsbereitschaft der Maschinenbauunternehmen weiterhin
ungebrochen. Die durchschnittliche geplante Investitionsquote,
gemessen über den Anteil am Gesamtumsatz, ist sogar im dritten
Quartal in Folge gestiegen und beläuft sich auf 7,7 Prozent. Im
Brennpunkt der Investitionen stehen vor allem die beiden Bereiche
"Produkteinführung" sowie "Forschung und Entwicklung".

Aktuelles Thema: Serviceinnovation

Aber nicht nur auf Produkt-, sondern auch auf Serviceebene wird
investiert. Als wesentlicher Treiber gilt dabei vor allem die
Digitalisierung, zum Beispiel in Form der industriellen Anwendung des
Internet im Konzept Industrie 4.0. Die deutschen Maschinenbauer
erwarten, dass sich dieser Treiber vor allem auf Ebene der
Ersatzteil-, Reparatur- und Wartungsdienstleistungen auswirken wird.
Dienstleistungen, die einen Mehrwert generieren, sog. Value Added
Services wie Trainings oder Upgrades sowie das Outsourcing bestimmter
Dienstleistungen spielen demgegenüber lediglich eine nachgelagerte
Rolle. Darüber hinaus wird durch den Ausbau des Service-Geschäfts die
Motivation zur Kooperation verstärkt. Mehr als drei Viertel der
befragten Unternehmen erachten die Zusammenarbeit mit Partnern im
Bereich Service als wichtig bis sehr wichtig, um die steigenden
Kundenanforderungen auch zukünftig abdecken zu können.

"Inzwischen hat sich der Bereich Service ganz klar zu einem
zentralen Kaufkriterium entwickelt. Die Unternehmen sind mehr denn je
gefordert, neben qualitativ hochwertigen Kernprodukten und
Technologien nun endlich auch werthaltige Service-Produkte am Markt
zu etablieren - und konsistent zu liefern", analysiert Sebastian
Feldmann, Partner des PwC-Bereichs Innovation, Product- und
Service-Excellence. "Gerade ein austariertes Zusammenspiel von
Innovationen in Produktperformance und Serviceangebot wird den
entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringen."

Martin Theben ergänzt: "In unsicheren Zeit ist es als positives
Signal zu werten, dass Investitions- und Innovationsbereitschaft der
Maschinenbauer nach wie vor stark sind. Eine Besinnung auf die
Kernkompetenzen im Bereich Produkt- und Servicequalität und die
Kooperation mit starken Partnern können als Element einer
Zukunftsstrategie die Abwehrkräfte der Branche für kommende Krisen
und den internationalen Wettbewerb entscheidend stärken."

Hinweis an die Redaktionen:

Das Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer Panelbefragung
von 100 Führungskräften im deutschen Maschinenbau. Die Befragten
werden im Rahmen der vierteljährlichen Erhebung gebeten, die
wirtschaftliche Entwicklung ihrer Branche und ihres Unternehmens zu
bewerten. Zusätzlich wird in jeder Ausgabe ein aktuelles
Branchenthema behandelt.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/maschinenbau-barometer



Pressekontakt:
Carmen van Musscher
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 9585 - 1518
E-Mail: carmen.van.musscher@de.pwc.com


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