(Registrieren)

Götzl wehrt sich gegen Kuhhandel bei EU-Bankenabgabe

Geschrieben am 20-10-2014

München (ots) - Die EU-Kommission wird in Kürze ihre Vorstellungen
zur Berechnung der Bankenabgabe für den europäischen
Bankenabwicklungfonds präsentieren. Offenkundig ist eine Belastung
aller Banken im Euroraum vorgesehen. "Es sieht danach aus, dass sich
auch die Volksbanken und Raiffeisenbanken dem Abgabendiktat beugen
müssen", so Stephan Götzl, Präsident des Genossenschaftsverbands
Bayern. Für ihn bleibt es nicht nachvollziehbar, warum regional
tätige Kreditinstitute wie die bayerischen Volksbanken und
Raiffeisenbanken mit der Abgabe belastet werden, obwohl sie aufgrund
ihrer geringen Größe und der eigenen Institutssicherung nie Gelder
aus dem Abwicklungstopf beanspruchen werden. "Wenn die Kommission das
schon nicht zur Kenntnis nehmen will, dann muss sie zumindest bei der
Feinjustierung der Abgabe auf ihre verhältnismäßige Ausgestaltung
achten", so Götzl. Nach seiner Ansicht wird in den Plänen der
EU-Kommission nach wie vor den unterschiedlichen Risiken, die von den
Banken im Euroraum ausgehen, nicht hinreichend Rechnung getragen.

Zwar ist für kleine Regionalbanken mit einer Bemessungsgrundlage
von bis zu 300 Millionen Euro und einer Bilanzsumme von unter 1
Milliarde Euro eine Pauschalregelung vorgesehen. Die übrigen Banken,
die einen risikoadjustierten Beitrag entrichten müssen, profitieren
bei der Berechnung der Abgabe jedoch von zusätzlichen
Abzugsmöglichkeiten. Sie können Förderkredite und Verbindlichkeiten
an Institute innerhalb desselben Institutssicherungssystems von der
Bemessungsgrundlage abziehen. Götzl: "Eine verhältnismäßige
Ausgestaltung der Abgabe ist für mich nur dann gewährleistet, wenn
zwei Bedingungen gegeben sind: Erstens muss die Abzugsmöglichkeit
auch für Institute dazu führen können, die Bemessungsgrundlage von
300 Millionen Euro zu unterschreiten und damit die Pauschalregelung
in Anspruch zu nehmen. Zweitens müssen die Abzugsmöglichkeiten auch
von kleinen Banken genutzt werden können, die in die Pauschalregelung
fallen, um so ihre Beitragslast zu verringern."

Zudem wehrt sich der Präsident der bayerischen Volksbanken und
Raiffeisenbanken dagegen, dass die EU-Kommission offenbar einen
Kuhhandel zur Entlastung von Großbanken bei der Bankenabgabe plant.
Denn es steht im Raum, auf Drängen einiger EU-Mitgliedsländer mit
vorwiegend international tätigen Kreditinstituten eine großzügigere
Behandlung von Derivaten zu schaffen und damit deren
Zahlungsverpflichtung in den Abgabentopf zu vermindern. "Das
widerspricht dem Verhältnismäßigkeitsprinzip und führt tendenziell zu
einer Beitragssenkung für große Institute mit risikoreichem Geschäft
bei gleichzeitiger Mehrbelastung kleinerer, risikoarmer Banken",
stellt Götzl fest.

"Regional tätige Kreditinstitute dürfen nicht die Zeche für
Risiken von international tätigen Großbanken zahlen", fordert der
GVB-Präsident. Deshalb müsse das Europäische Parlament bei Vorlage
des Kommissionstexts genau darauf achten, dass kleine Banken durch
die Berechnung der Bankenabgabe nicht unverhältnismäßig belastet
werden. Andernfalls müssten die europäischen Volksvertreter die
Entwürfe der EU-Kommission zurückweisen.

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) vereint unter seinem Dach
1.296 genossenschaftliche Unternehmen mit rund 2,8 Millionen
Mitgliedern. Dazu zählen 286 bayerische Volksbanken und
Raiffeisenbanken sowie 1.010 ländliche und gewerbliche
genossenschaftliche Unternehmen. (Stand: 30.6.2014)



Pressekontakt:
Dr. Jürgen Gros
Pressesprecher
Genossenschaftsverband Bayern e. V.
Türkenstraße 22-24, 80333 München
Tel. 089 / 2868 - 3402
Fax. 089 / 2868 - 3405
Mail: presse@gv-bayern.de
Web: www.gv-bayern.de/presse


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

553056

weitere Artikel:
  • Mythos Full Service: Im Wertpapiergeschäft sind Kunden offen für Outsourcing / Banken überschätzen "Alles aus einer Hand"-Mentalität / Depotführung bietet attraktives Outsourcing-Potenzial Frankfurt am Main (ots) - Die deutschen Banken halten im Wertpapiergeschäft am Full-Service-Angebot fest und verschenken dadurch Kostensenkungspotenziale: 84 Prozent der Institute sind der Meinung, ein Full-Service-Angebot sei ein maßgebliches Qualitätsmerkmal im Wertpapiergeschäft. 80 Prozent der Banken gehen zudem davon aus, dass ihre Kunden nur Dienstleistungen aus einer Hand akzeptieren. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Studie von KWF Business Consultants unter Banken und Sparkassen zur Zukunft des Wertpapierdepotgeschäfts. mehr...

  • Neuer A380-Flugzeugfonds von Dr. Peters Group geht in Zeichnung Dortmund (ots) - Die Dr. Peters Asset Finance GmbH & Co. KG Kapitalverwaltungsgesellschaft, ein Unternehmen der Dortmunder Dr. Peters Group ("Dr. Peters"), ermöglicht es von heute an qualifizierten Privatanlegern und institutionellen Anlegern, sich ab einer Mindestzeichnungssumme von 20.000 Euro an der "DS 140 Flugzeugfonds XIV geschlossene Investment KG" ("DS 140 KG") zu beteiligen. Die DS 140 KG erlaubt es Anlegern, an der mobilen Sachwert-Anlageklasse "Flugzeuge" und dem wachsenden A380-Markt teilzuhaben. Der mehr...

  • EANS-News: Rosenbauer International AG / The next generation PANTHER / An initial preview of Rosenbauer's latest ARFF (with photo) -------------------------------------------------------------------------------- Corporate news transmitted by euro adhoc. The issuer/originator is solely responsible for the content of this announcement. -------------------------------------------------------------------------------- New Products - Further development of the PANTHER 4x4 and 6x6 models - Improved performance, increased functionality and user comfort - Initial presentation at the Interschutz 2015 in Hanover Rosenbauer, the world's leading fire industry supplier, mehr...

  • EANS-News: Rosenbauer International AG / PANTHER next generation / Erster Vorgeschmack auf neues Flughafenlöschfahrzeug von Rosenbauer (mit Bild) -------------------------------------------------------------------------------- Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der Emittent/Meldungsgeber verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- Neue Produkte -Weiterentwicklung der PANTHER-Modelle 4x4 und 6x6 -Verbesserte Performance, höherer Nutzungs- und Bedienkomfort -Erstpräsentation auf der Interschutz 2015 in Hannover Rosenbauer, der weltweit führende Feuerwehrausstatter, bringt eine neue Generation mehr...

  • Interview mit Sven Kilian, CEO TimePartner (AUDIO) Hamburg (ots) - Joachim Gutmann: Bei der TimePartner Gruppe gibt es gewichtige Änderungen, Herr Kilian. Worum geht es? Sven Kilian: Ich habe bereits im letzten Jahr gesagt, dass es Zeit wird für einen echten Gesellschafter. Heute kann ich mitteilen: Es ist soweit, wir haben einen Management Buyout durchgeführt und damit haben wir einen neuen Gesellschafter. Joachim Gutmann: Wie ist es denn zu diesem Management Buyout gekommen? Sven Kilian: Ich bin 2007 bei der TimePartner Gruppe gestartet. Damals habe ich - sehr mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht