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Strukturwandel der Medien ist Thema der Politik Standortverantwortliche setzen auf Wagniskapital, Clusterstrategien und Rechtsmodernisierung

Geschrieben am 08-10-2014

Hamburg (ots) - Das Redaktionssterben in traditionellen Verlagen
wurde in den letzten Tagen Anlass für deutlichere Worte der
Bundeskanzlerin, ohne dass die Politik bisher eingreift. An anderer
Stelle ist die Politik sichtbarer an der Medienbranche und ihrem
Potenzial für Beschäftigung und Umsatz interessiert:
Wirtschaftsförderung und Standortmarketing glänzen gerne mit einer
modernen und einflussreichen Medien- und Digitalszene.

"Ich habe auf meinen Reisen ins Silicon Valley und Tel Aviv mit
eigenen Augen gesehen, was möglich ist. Von dieser Art
Goldgräberstimmung können auch wir in Bayern mehr gebrauchen", sagt
Ilse Aigner, Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien,
Energie und Technologie, in ihrem aktuellen Standpunkte-Beitrag in
der Fachzeitschrift MedienWirtschaft.

Die Fachzeitschrift MedienWirtschaft hatte Politiker und
Wirtschaftsförderer einiger Medienstandorte in Deutschland
(Berlin-Brandenburg, Hamburg, Bayern) gebeten, ihre Strategien,
Prioritäten und Maßnahmen im Bereich der Medienförderung darzulegen.

Als laufende Maßnahmen zur Stärkung zukunftsträchtiger Bereiche
der Medienbranche nennen die befragten Standortverantwortlichen:
Bessere Förderung digitaler Projekte, bessere Vernetzung und
Inszenierung der innovativen Medienunternehmen durch strahlkräftige
Events sowie Flexibilisierung der Rahmenbedingungen.

Ilse Aigner und die Wirtschaftsförderer in Bayern wollen "zum
einen die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen für
Wagniskapital verbessern, zum anderen stellen wir über einen neuen
Wachstumsfonds von insgesamt 250 Mio. Euro öffentliches
Beteiligungskapital bereit. [...] die zur Verfügung stehenden Mittel
für Investitionen digitaler Inhalte sollen überproportional steigen".
Elmar Giglinger von der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH nennt in
seinem Beitrag folgende Zahlen: "Auch in Berlin entfielen 154
Millionen Euro und damit rund 40% der gesamten Finanzierungszusagen
der Investitionsbank Berlin im letzten Jahr auf das Cluster »IKT,
Medien, Kreativwirtschaft«." Dr. Carsten Brosda,
Medien-Bevollmächtigter der Senatskanzlei Hamburg, betont die
Zentralisierung der Unterstützung mit Hilfe "der neu gegründeten
Investitions- und Förderbank".

Neben weiteren klassischen Mitteln der Wirtschaftsförderung, also
Gründerzentren, internationalen Delegationsreisen, Branchenvernetzung
und Werbekampagnen, um wie Berlin als "jung, hip, innovativ - the
place to be" bekannt zu sein, verfolgen Bayern, Hamburg und Berlin
verschiedene Wege, die Rahmenbedingungen zu verbessern.

Aigner (Bayern) führt an erster Stelle die Modernisierung des
Rechtsrahmens an. "Deregulierung und Anpassungen an die Anforderungen
der Konvergenz sind hierfür die Stichworte. [...] Andererseits müssen
wir wachsam sein, dass auch die neuen Medien Jugendschutz und
Datenschutz einhalten." Der "Runde Tisch Medienpolitik" in Bayern
nehme dafür Medienbranchen-übergreifende Anpassungen in den Blick.

Brosda (Hamburg) fokussiert nach positiven Erfahrungen auf
Kooperation und Kollaboration: "Angesichts der Konvergenz der
Verbreitungswege und der wachsenden Diversität der Angebotsformen
stellen sich ehemals weit entfernten Marktteilnehmern plötzlich
vergleichbare Fragen - vom Payment bis zur digitalen Distribution.
Die Arbeit in der Regionalen AG zum IT-Gipfel hat gezeigt, dass sie
bei aller Konkurrenz gemeinschaftlich bearbeitet werden können."

Giglinger (Berlin) setzt auf Entbürokratisierung der
Förderangebote: "[...] die Nachfrage nach regionalen Förder- und
Finanzierungsprogrammen steigt - aber auch nach schnellerer Hilfe. Im
schon erwähnten medien.barometer gaben die Unternehmen bei der
Antragsstellung für solche Programme die geringste Zufriedenheit an.
[...] Crossmediale Produkte zwingen uns, in anderen Kategorien oder
ohne Kategorien zu denken. Und das schnell und möglichst
unbürokratisch."

Die Standpunkte-Beiträge von Ilse Aigner, Elmar Giglinger und Dr.
Carsten Brosda sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift
MedienWirtschaft 3/14 erschienen, zusammen mit einem
gegenüberstellenden Beitrag über den Medienstandort New York von
Prof. Karl Reiner Lang.

MedienWirtschaft - Zeitschrift für Medienmanagement und
Medienökonomie erscheint im New Business Verlag, Hamburg.
Wissenschaftliche Herausgeber der vierteljährlichen Fachzeitschrift
sind Prof. Dr. Martin Gläser (Hochschule der Medien Stuttgart), Prof.
Dr. Thomas Hess (LMU München), Prof. Dr. Frank Lobigs (TU Dortmund)
und Prof. Dr. Insa Sjurts (Hamburg Media School). MedienWirtschaft
präsentiert ausgewählte Studien und Untersuchungen, die aktuelle
Themen des Medienmanagements mit wissenschaftlicher Expertise
vertiefen.

Website: www.medienwirtschaft-online.de



Pressekontakt:
Pressekontakt:
Medienwirtschaft - Zeitschrift für Medienmanagement und
Medienökonomie
Prof. Dr. Thomas Hess
Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien
Ludwig-Maximilians-Universität München
Telefon: +49 (0) 89 / 2180 - 6391
E-Mail: thess@bwl.lmu.de

New Business Verlag
Volker Scharninghausen
Telefon: +49 (40) 609009-71
scharninghausen@new-business.de


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