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Häufige Wartung lohnt sich! / VdTÜV stellt die Mängelstatistiken zu Nutzfahrzeugen und Bussen vor

Geschrieben am 23-09-2014

Berlin (ots) - Eine intensive Wartung von Nutzfahrzeugen und
Bussen sorgt für Verkehrssicherheit. Rund 75 Prozent der Lkw und
Transporter bestehen die Hauptuntersuchung (HU) ohne Beanstandung
oder mit nur leichten Mängeln. Bei Bussen sind es sogar über 80
Prozent. Dies hat eine statistische Auswertung ergeben, die der
Verband der TÜV e. V. (VdTÜV) im Rahmen der IAA Nutzfahrzeuge in
Hannover vorstellte. Einzig bei leichten Nutzfahrzeugen stellten die
TÜV-Experten tendenziell mehr erhebliche Mängel fest, die häufig auf
eine fehlende regelmäßige Wartung zurückzuführen sind. Die Ergebnisse
sind im TÜV Report Nutzfahrzeuge sowie im TÜV Bus-Report
veröffentlicht.

Für rund 1 Million Lkw sowie 50.000 Reise- und Linienbusse wertete
der VdTÜV die gesetzlich vorgeschriebenen Hauptuntersuchungen aus den
Jahren 2012 und 2013 aus. Über alle Gewichts- und Altersklassen und
der Nutzfahrzeuge ergibt sich eine durchschnittliche Quote
erheblicher Mängel von 25 Prozent. Die schweren Lkw über 18 Tonnen
schneiden mit 21,8 Prozent deutlich besser ab. Die geringste Quote
erheblicher Mängel verzeichnen mit 18,1 Prozent die Reise- und
Linienbusse. Der generelle Trend bei allen geprüften
Fahrzeugkategorien lautet: Je älter, desto höher die Quote
sicherheitsrelevanter Mängel - unabhängig von der jährlichen
Kilometerleistung. Erfreulich gering ist mit weit unter einem Prozent
der Anteil der Fahrzeuge, die als "verkehrsunsicher" stillgelegt
werden mussten.

Sicherheitsdefizit bei älteren Transportern und Kleintransportern

In der Gewichtsklasse der Transporter bis 7,5 Tonnen zeigen sich
besonders bei den älteren Fahrzeugen Sicherheitsmängel. Bei den
Kleintransportern unter 3,5 Tonnen steigt die durchschnittliche Quote
erheblicher Mängel von 10,5 nach zwei Jahren auf 36,5 Prozent nach
zehn Jahren - bei einzelnen Modellen erreicht sie Werte über 40
Prozent. Auch an Transportern zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen steigt die
Quote erheblicher Mängel stark an: Nach fünf Jahren beträgt sie hier
bereits 26,1 Prozent. Der VdTÜV führt dies auf eine schlechte Wartung
und das spezifische Nutzerverhalten bei leichten Nutzfahrzeugen
zurück. Häufig werden sie im Dauereinsatz so lange an der
Auslegungsgrenze gefahren, bis Mängel deutlich zutage treten. Eine
präventive Wartung findet dadurch nicht statt. Diese falsch
verstandene Sparsamkeit geht am Ende zu Lasten der Sicherheit.

Je schwerer desto weniger Mängel

Wie sich ein vorausschauendes Sicherheitskonzept positiv bei der
HU bemerkbar macht, zeigt sich bei den Lkw in den hohen
Gewichtsklassen. Nutzfahrzeuge über 18 Tonnen erreichen eine
durchschnittliche Quote erheblicher Mängel von 21,8 Prozent, wobei
gleichzeitig die jährliche Laufleistung bei ihnen am höchsten ist.
Hier macht sich bei den HU-Ergebnissen eine völlig andere
Sicherheitsphilosophie bemerkbar. Schwere Lkw, die im Güterverkehr
häufig just in time eingetaktet sind, müssen in einem Top-Zustand
sein. Bleiben sie wegen technischer Probleme liegen, würde das enorme
finanzielle Schäden verursachen. Für die Flottenbetreiber steht daher
die präventive Wartung im Vordergrund. Das zahlt sich am Ende auch
bei der Verkehrssicherheit aus.

Über die Hälfte der Busse bei der HU mängelfrei

Reise- und Linienbusse gehören statistisch betrachtet zu den
sichersten Verkehrsmitteln. Das hohe Sicherheitsniveau schlägt sich
auch auf die Ergebnisse bei der Hauptuntersuchung nieder: So waren
fast zwei Drittel (63,8 Prozent) aller geprüften Busse mängelfrei.
Nach zwei Jahren mussten an 8,4 Prozent der geprüften Reise- und
Linienbusse erhebliche Mängel beseitigt werden, bevor eine Plakette
erteilt werden konnte. Nach fünf Jahren waren es 14,3 Prozent.
Allerdings haben die älteren Busse deutlich höhere Mängelquoten. So
fallen 18,5 Prozent der zehnjährigen Busse durch die HU, bei den
Zwanzigjährigen ist es mit 32,2 Prozent fast ein Drittel. Betrachtet
man alle geprüften Busse, so hatten 18,1 Prozent erhebliche Mängel.
Geringe Mängel wiesen 18,0 Prozent auf. Erfreulich ist, dass die
Quote der Busse, die als verkehrsunsicher stillgelegt werden mussten,
mit 0,1 Prozent äußerst gering ist. Allerdings nimmt durch den
Fernlinien-Verkehr die Bedeutung der Busse bei der
Personenbeförderung deutlich zu. Jeder Bus, der mit technischen
Mängeln am Straßenverkehr teilnimmt, ist daher einer zu viel.

Schwachpunkt Beleuchtung

Besonders häufig stellen die TÜV-Experten bei der
Hauptuntersuchung Mängel an der Beleuchtung fest. Rund ein Viertel
(24,4 Prozent) der fünf Jahre alten Transporter zwischen 3,5 und 7,5
Tonnen fällt wegen Beleuchtungsmängeln durch. Bei einzelnen Modellen
betragen sie nach zehn Jahren über 40 Prozent. Auch Reise- und
Linienbusse sind von Beleuchtungsmängeln betroffen: Hier stellten die
TÜV-Experten an 16,5 Prozent aller Fahrzeuge erhebliche Mängel fest,
die bei einer gesetzlich vorgeschriebenen Abfahrtkontrolle durch den
Fahrer erkennbar gewesen wären. Beleuchtungsmängel können hier sofort
festgestellt und meistens auch schnell beseitigt werden. Die gute
Nachricht ist, dass Busunternehmen an diesem Problem arbeiten und
Beleuchtungsmängel trotz der gestiegenen HU-Anforderungen
zurückgegangen sind.

Darüber hinaus wiesen sowohl Nutzfahrzeuge als auch Busse Mängel
an den Bremsanlagen, am Antriebsstrang sowie an Karosserie und
Fahrwerk auf, wobei die Mängelquoten mit zunehmendem Alter der
Fahrzeuge ansteigen. So haben 8,6 Prozent der zwanzigjährigen Busse
Probleme mit der Betriebsbremse, 14,4 Prozent fallen nach zwanzig
Jahren durch Korrosion an der Karosserie oder dem Rahmen auf. Auch
bei Transportern bis 7,5 Tonnen können nach zehn Jahren an über 40
Prozent Mängel an der Bremsanlage festgestellt werden.

Hohe Prüfdichte bei Bussen und schweren Lkw

Die Mängelstatistiken für Nutzfahrzeuge und Busse belegen die
Bedeutung der Hauptuntersuchung durch unabhängige und neutrale
Prüforganisationen. Geprüft werden im Rahmen der HU Nutzfahrzeuge bis
3,5 Tonnen im zweijährigen Rhythmus. Nutzfahrzeuge über 3,5 Tonnen
müssen jährlich zur HU. Zusätzlich zur jährlichen HU schreibt der
Gesetzgeber allen älteren Fahrzeugen ab 7,5 Tonnen sechs Monate nach
jeder HU eine zusätzliche Sicherheitsprüfung vor, die bestimmte Teile
der HU-Prüfpunkte umfasst. Die höchste Prüfdichte haben Reise- und
Linienbusse: Neben der jährlichen HU müssen sie bereits nach dem
dritten Jahr alle drei Monate zu einer Sicherheitsprüfung.

Auch in die Fahrerqualifikation investieren

Fuhrparkbetreiber und Busunternehmen sollten aber nicht nur in die
technische Sicherheit ihrer Fahrzeuge investieren. Entscheidend sind
auch ein funktionierendes Qualitätsmanagement in den Unternehmen und
eine optimale Qualifikation der Fahrer. So ist es gerade bei längeren
Strecken absolut sicherheitsrelevant, ob die jeweiligen gesetzlichen
Lenk- und Ruhezeiten eingehalten werden.

Der TÜV Report Nutzfahrzeuge und der TÜV Bus-Report werden vom
VdTÜV herausgegeben und erscheinen am 23.09.2014 im Verlag Heinrich
Vogel (München).

Mängelstatistiken finden Sie hier: http://ots.de/JY6E4



Pressekontakt:
Johannes Näumann
VdTÜV Verband der TÜV e.V.
Pressesprecher
T.: +49 30 760095-320 | M.: +49 151-12 03 96 92
johannes.naeumann@vdtuev.de
https://twitter.com/vdtuev_news


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